Karl-Heinz Streibich
Software AG
Sanierer und Visionär: Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG, hat ein Anliegen - Deutschland als Industriestandort soll sich bewusst werden, welche zentrale Rolle die Digitalisierung für den künftigen wirtschaftlichen Erfolg spielt. Dafür legt sich der umtriebige Softwareunternehmer mächtig ins Zeug.
Auf der vergangenen CeBIT stellte er im Kreise hochkarätiger Branchenprominenz sein neuestes Buch vor: „The Digital Enterprise“. Als Autoren hatte er die gesammelte IT-Prominenz gewonnen: Salesforce.com-Chef Mark Benioff schreibt dort ebenso wie T-Systems-Chef Reinhard Clemens oder die CIOs von Daimler, Allianz, TUI und Coca-Cola. Streibich tanzt für sein Anliegen auf vielen Hochzeiten, zum Beispiel beim Nationalen IT-Gipfel, wo er zum Kreis derer gehört, die der Bundeskanzlerin die richtige Strategie in Sachen Modernisierung und Digitalisierung des Landes einflüstern. Oder im deutschen Software-Cluster, dessen Mitbegründer Streibich ist, im Wirtschafts- und Zukunftsrat der hessischen Landesregierung sowie im House of IT e.V., einer Private-Public-Partnership, die Hessen zum deutschen und europäischen Silicon Valley machen will. Streibich hatte sich erste Lorbeeren im deutschen ITK-Markt verdient, als er in der Rolle des Geschäftsführers des Debis Systemhauses die Zusammenführung mit T-Systems steuerte.
Seit 2003 ist er Chef des zweitgrößten deutschen Softwarehauses, der Software AG. In dieser Zeit schaffte er einen bemerkenswerten Turnaround des damals wackelnden Konzerns. Er stellte die Software AG strategisch neu auf, kaufte Unternehmen wie Webmethods, IDS Scheer, Terracotta und Alfabet zu und begann damit, aus der Vielfalt an Softwareprodukten homogene Lösungen zu bauen. In den Jahren seiner Amtszeit gelang es ihm, den Börsenwert der Software AG zu vervielfachen.
Im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE sagte Streibich vor ein paar Monaten: „Am Ende geht es für alle Softwareanbieter darum, den Anteil des Geschäfts mit klassischen Backend-Systemen, den ‚Systems of records‘, prozentual zu reduzieren, und den mit innovativen, wettbewerbsrelevanten Lösungen, die Differenzierungspotenzial bieten, zu erhöhen. Dort wollen wir stärker werden, das ist unsere Positionierung.“