Andreas von Bechtolsheim
Mitgründer von Sun Microsystems im Jahre 1982 und 1998 einer der ersten Investoren bei Google – es gibt wohl keinen Deutschen, der erfolgreicher im Silicon Valley agierte, als der 1955 am Ammersee geborene Andreas von Bechtolsheim.
Mit 17 Jahren entwickelte er einen Mikrocomputer auf Basis des Intel-8008-Prozessors, der zur Steuerung von Blechstanzmaschinen diente, für einen mit der Familie befreundeten Unternehmer. Er studierte Elektrotechnik in München und war Doktorand an der Stanford University. Anfang der 1980er Jahre vertiefte er sich in die Entwicklung eines Arbeitsplatz-Computers. Bechtolsheim war nämlich überzeugt, dass das neue Konzept eines leistungsfähigen und vernetzten Arbeitsplatzrechners vielversprechend und mit den aufkommenden 32-Bit-Prozessoren auch preisgünstig realisierbar war.
Mehrere Versuche der Universität, den Entwurf in Lizenz bauen zu lassen, scheiterten jedoch. Daraufhin gab von Bechtolsheim 1982 seine Doktorandenstelle auf und gründete gemeinsam mit seinen Studienkollegen Scott McNealy und Vinod Khosla sowie Bill Joy von der Universität Berkeley ein eigenes Unternehmen. Ihre Firma nannten sie Sun als Akronym für „Stanford University Network“. Die Sun-1 genannte Workstation wurde zu einem Preis von weniger als 10.000 Dollar angeboten, war vielen Großrechnern überlegen und bildete den Grundstein des weiteren Unternehmenserfolgs.
1995 verließ von Bechtolsheim Sun und gründete im Laufe der nächsten Jahre weitere Unternehmen. Neben diesen eigenen Gründungen ist er auch als Investor erfolgreich und hat bei mehr als 20 Neugründungen durch eine Anschubfinanzierung und die Vermittlung von Risikokapital Starthilfe gegeben. Er widmet sich dabei vor allem dem Bereich der Electronic Design Automation (EDA), der Software zum Entwurf von Mikroprozessoren.