Marktüberblick Infrastructure as a Service

IaaS - vergleichen lohnt sich

08.12.2014
Von 
Heinrich Seeger arbeitet als IT-Fachjournalist und Medienberater in Hamburg. Er hat über 30 Jahre IT-journalistische Erfahrung, unter anderem als Gründungs-Chefredakteur des CIO Magazins. Er entwickelt und moderiert neben seiner journalistischen Arbeit Programme für Konferenzen und Kongresse in den Themenbereichen Enterprise IT und Mobile Development, darunter IT-Strategietage, Open Source Meets Business, droidcon und VDZ Tech Summit. Zudem gehört er als beratendes Mitglied dem IT Executive Club an, einer Community von IT-Entscheidern in der Metropolregion Hamburg.

Amazon Web Services

Das Marktwachstum lockt neue Anbieter an und hat einen Preiskampf ausgelöst, speziell im Segment Public IaaS. Marktführer ist Hier Amazon mit seinen Web Services (AWS). Zum Portfolio gehören CPU-Nutzung unter dem Label Elastic Compute Cloud (EC2), flüchtige Speicher namens Simple Storage Service (S3), deren Inhalt sich nach dem Abschalten virtueller Servier ("Instances") verflüchtigt, beziehungsweise beständige Blockspeicher (EBS). Dazu kommen alle Arten von Services. Das AWS-Angebot dürfte das mit der größten Diversität im IaaS-Markt sein: Für nahezu alle Anwendungsbereiche finden sich spezialisierte Serverkonfigurationen im On-demand-Angebot. Mittels individuell erstellbarer "Amazon Machine Images" (AMI), Softwarekonfigurationen einschließlich Betriebssystem, lässt sich die Vielfalt noch erweitern.

Das AWS-Portfolio in seiner Gesamtheit ist durch diese große Flexibilität mächtig, aber auch komplex. So umfasst das Angebot allein 29 vorkonfigurierte Instances mit unterschiedlichen Kombinationen von CPU, Arbeitsspeicher, Speicher und Netzwerken. Diese sind jeweils für bestimmte Zwecke, etwa Computing-intensive (C-Klasse) arbeitsspeicherintensive oder grafikintensive Anwendungen, optimiert. Andere Instances (M-Klasse) haben dagegen ihre Stärken bei allgemeinen DV-Zwecken, zum Beispiel als Back-End-Server für ERP-Anwendungen. Im Speicherbereich selbst bietet Amazon neben dem S3-Standard auch kostengünstigere Alternativen, eine mit geringerer Redundanz und eine für Archive mit seltenen Zugriffen. Gebucht werden können außerdem rund 30 Services in den Bereichen Datenbank, Analysen, Anwendungsservices und Deployment.

Und wer schließlich am reich gedeckten AWS-Tisch über den Iaas-Tellerrand hinausschaut, stößt im PaaS- und SaaS-Bereich auf umfangreiche Menüs mit Infrastruktur- und Business-Software sowie Entwickler-Tools. Die Management-Konsole, die all das zusammenfasst, könne durchaus "beängstigend" sein, urteilen die Tester von Toms IT Pro; Einsteiger kämen sich angesichts der Vielfalt vor wie im Disney-Themenpark.