HP-Deutschlandchef Smid im CW-Interview

"Nichts wird sich ändern"

20.12.2011

"Andere sind da in der Defensive"

CW: Also Sie sind der Meinung, dass HP die Cloud-Infrastruktur der Zukunft baut und nicht IBM?

Smid: Wenn ich mir die Umsätze der zSeries sowie die damit verbundenen Service- und Softwarestacks der IBM ansehe, kann es eigentlich - ich vermute das allerdings nur - nicht in deren Interesse sein, etwas zu verändern. Unsere Kunden suchen heute aber nach Wegen, ihre Applikationslandschaft zu modernisieren. Und damit hat man eine ganz neue Zielprojektion der Infrastruktur, auf der diese Applikationen laufen werden. Diese Applikationen müssen auf einer hybriden Cloud-Architektur laufen können. Das können sie im jetzigen Zustand nicht.

Die wesentlichen Treiber, die die Applikationslandschaften verändern, sind zum einen die Möglichkeiten der unterliegenden Infrastruktur und zum anderen die sich schnell verändernden Geschäftsprozesse, die oberhalb der Applikationen liegen. Beides verändert den Markt. Da sehe ich HP als Offensivmannschaft, die diese Entwicklung treibt, während andere eher in der Defensive sind.. Das ist eine klare Differenzierung. Wir merken beim Kunden, dass wir nachgefragt werden, wenn es um Modernisierung geht.

Foto: IDG Business Media GmbH

CW: Im Softwaregeschäft ist HP aber signifikant kleiner als IBM.

Smid: Das allein ist kein Kriterium. Unsere Stärke liegt in der Infrastruktur. Auf der Softwareseite können wir sicherlich noch zulegen. Aber es geht nicht nur um Größe. Die Kunden wollen aus Fixkosten variable machen. Sie wollen sich von Geschäftsprozessen trennen, die andere besser und kostengünstiger betreiben können. Das sind die wesentlichen Veränderungen im Markt. Und das hat viel mit Applikationsmodernisierung zu tun. Wir wollen den Kunden in die neue Welt begleiten. Das ist eine Geschäftsentscheidung und keine technische.