CW: Die Ankündigung von HP zur Zukunft der PC-Sparte war irritierend. Wollen Sie das PC-Geschäft verkaufen? Oder in welcher Form wollen Sie den angekündigten Rückzug aus dem PC-Business vollziehen?
Smid: Das PC-Geschäft von HP steht für 41 Milliarden Dollar Umsatz. Wir fahren es mit einer sechsprozentigen Marge. In einem sehr dynamischen Markt sind wir damit absoluter Marktführer. Das war nicht immer so, da haben wir uns hingearbeitet. Allerdings haben wir in den vergangenen 18 Monaten die Erkenntnis gewonnen, dass die Veränderungen am Markt rasanter kommen. Der Markt wird immer zyklischer. Damit verbunden werden auch die Reaktionszeiten deutlich kürzer.
Wenn man allein die vergangenen anderthalb Jahre Revue passieren lässt, kann man festhalten: Der Markt hat sich von einem Desktop-, zu einem Laptop-, zu einem Notebook-, zu einem Netbook- und letztlich zu einem Tablet-Markt entwickelt. Die Geschwindigkeit dieser Übergänge nimmt jeweils zu. In diesem Zusammenhang hat HP die verschiedenen Zyklen im Gesamtmarkt betrachtet. Darauf basierend wurde die strategische Entscheidung getroffen, für das Geschäft der Personal Systems Group die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sie ihre Marktführerschaft ausbauen und noch schneller am Markt agieren kann.
Wir haben mittlerweile ja klargestellt - anfangs hat das für Irritationen gesorgt -, dass unsere bevorzugte Lösung ein Spinoff ist. Die Meldung, wonach wir keine PCs mehr bauen, ist falsch. Der Eindruck, dass es sich um eine defensive Reaktion von HP handelt, ist ebenfalls falsch. Es ist eine sehr offensive. Und auch die dritte Wahrnehmung, HP würde sich jetzt grundsätzlich wandeln, ist falsch. Schauen Sie sich die vergangenen zwölf Jahre an, dann sehen Sie, dass HP sich seit langem wandelt. Dies ist nun ein weiterer Schritt in diesem Prozess.