Edeltraud Leibrock:"Raus aus der Komfortzone!"
Seit Oktober 2011 gehört Edeltraud Leibrock dem Vorstand der KfW Bank an und verantwortet dort das Thema IT. Weshalb sich die 47-Jährige nach dem Studium für die IT-Branche entschied, erläutert sie im CW-Gespräch.
CW: Sie haben Mathematik, Physik und Biologie studiert. Weshalb haben Sie sich anschließend für eine Karriere in der IT-Branche entschieden?
LEIBROCK: Als Naturwissenschaftlerin habe ich immer eine Affinität zur IT gehabt. So habe ich während des Studiums in den Semesterferien für ein Kalk- und Zementwerk programmiert. Nach Promotion und wissenschaftlicher Arbeit hat mich eine analytische Aufgabe mit starkem Praxisbezug und direktem Kundenkontakt gereizt. So entschied ich mich für eine strategische Unternehmensberatung mit Schwerpunkt auf IT-bezogene Themen im Bankenumfeld. Da IT immer die Verbindung zur Geschäftsstrategie braucht, führte mich dies in weitere Themen der Bankenwelt.
CW: Gab es Unternehmen oder Vorgesetzte, die Ihre Karriere unterstützt und gefördert haben?
LEIBROCK: Es gab immer wieder Mentoren, die mich auf dem Weg wesentlich dabei unterstützt haben, meine Potenziale zu erkennen und zu entfalten. Dabei gehören meines Erachtens Fördern und Fordern eng zusammen. Ich hätte mir jedoch auch weibliche Vorbilder gewünscht. Das versuche ich heute in meiner Führungsaufgabe und als Mentorin vorzuleben.
CW: Was würden Sie jungen Frauen empfehlen, die ebenfalls eine Karriere in der IT-Branche anstreben?
LEIBROCK: In der IT gibt es immer spannende Aufgaben. Insofern kann ich jungen Menschen überzeugt empfehlen, diesen Weg einzuschlagen. Den Frauen speziell möchte ich raten: Traut euch! Denn Frauen tendieren öfter als Männer dazu, ihre eigenen Fähigkeiten kritisch zu sehen. Nur wer den Mut hat, aus der Komfortzone herauszugehen, wird neue Erfahrungen machen.