Interview mit Soti-CEO Carl Rodrigues

“Wir sind anders als alle EMM-Anbieter”

10.12.2015
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

"Wir sind die einzige Firma im EMM-Markt, die durchgängig profitabel war"

CW: Okay, lassen Sie uns etwas über den Markt sprechen. Da gibt es ja durchaus Unternehmen, die vor ihnen liegen. Woran liegt das? Was könnte Soti besser machen?

Rodrigues: Ja das stimmt, aber wir sind anders, weil wir profitabel wachsen. Das liegt daran, dass wir keine Investoren an Bord lassen. Sobald das passiert, hat man einen Haken im Fleisch und sie ziehen einen in Richtung Kurzfrist-Planung. Sehen Sie, wir sind die einzige Firma im EMM-Markt, die durchgängig profitabel war, wir hatten nie ein negatives Quartal in der Geschichte von Soti seit Tag Eins. Im Gegensatz dazu gibt es sehr viele Wettbewerber, die kein einziges profitables Quartal vorweisen können. Unser Fokus liegt auf Innovation, langfristige Planung.

Gartner stuft Soti im Magic Quadrant EMM 2015 als Visionär ein.
Gartner stuft Soti im Magic Quadrant EMM 2015 als Visionär ein.
Foto: Gartner

Wir sprechen nicht viel über Geld, aber im letzten Geschäftsjahr stiegen die Umsätze um 54 Prozent. Wir sind die am schnellsten wachsende Firma der Branche, wir haben Teams in 22 Ländern rund um die Welt und 15.000 Kunden - soweit ich das weiß, ist das der größte Kundenstamm in der Branche. In Ihrer Region sind das etwa BMW, Volkswagen, Deutsche Post und DHL. Das sind alles große Unternehmen und sie haben sich für uns entschieden, weil sie ihre Hausaufgaben gemacht haben. Es klingt seltsam, aber die altmodische Art, Geschäfte zu betreiben, funktioniert noch immer. Man muss keine Dotcom-Company sein.

CW: Nun ja, zumindest ein paar der von Ihnen genannten Konzerne haben auch Lösungen Ihrer Wettbewerber im Einsatz…

Rodrigues: Ja vermutlich, denn das sind große Unternehmen...

CW: und es gibt unterschiedliche Use-Cases…

Rodrigues: Ja, wahrscheinlich. Obwohl Sie Soti für alles im Mobility-Bereich einsetzen können: Für die Geräte von Angestellten aus dem Büro, der Verwaltung, der Produktion, für das Flotten-Management - die ganze Palette. Viele andere Produkte sind gut im Büroumfeld und das war's dann. Ein Grund, warum uns viele Unternehmen einsetzen ist, dass es sich um ein Produkt für alle Szenarien handelt. American Airlines etwa nutzen unsere Technologie und vor ein paar Jahren entschieden sie, voll auf die Mobility-Karte zu setzen. Und sie sagten zu uns: Was können wir aus der Technologie herausbekommen und wie können wir unsere Prozesse mobilisieren, um dadurch Geld zu sparen und gleichzeitig mehr Wert für ihre Kunden zu liefern.

Und sie haben ihre Organisation tatsächlich von Kopf bis Fuß mobilisiert: Die Piloten nutzen iPads für ihre Flughandbücher und die müssen immer aktualisiert sein, sonst gibt es massive Strafen von der IATA. Daher verwalten sie diese Devices mit uns. Wenn Sie mit AA in der Business-Class fliegen, bekommen Sie ein Tablet mit Unterhaltungsprogramm, Filmen, Spiele etc. - auch das wir mit Soti verwaltet. Wenn Sie etwas aus dem Duty Free während des Flugs kaufen wollen, hat das Bordpersonal ein anderes Tablet - von Samsung glaube ich - mit Kreditkartenleser und auch das wird mit unserer Lösung gemanaget.

Und das Gleiche gilt auch für das Gerät, das im Flughafen den Boarding-Pass scannt oder die Devices bei der Flugzeugwartung, auf denen sich der Schaltplan befindet. AA hat natürlich auch Büromitarbeiter - auch deren Geräte verwalten wir. Und warum? Wir sind die einzige Company, die End-to-End-Mobility können. Und das ist der Grund, warum wir Fahrt aufnehmen. Unser Business wächst sehr schnell und komplett profitabel, weil wir unser Produkt auch nicht umsonst weggeben - im Gegensatz zu den Wettbewerbern aus dem Büroumfeld, die bei den Preisen ihre Hosen runterlassen. Wir erklären das auch unseren Kunden: You get what you pay for!