CW: Wie unterscheidet sich Soti vom Wettbewerb?
Rodrigues: Der Fokus vieler unserer Wettbewerber scheint darauf zu liegen, die Devices im Büroumfeld zu verwalten, mit denen auf Unternehmens-Mails oder das Firmen-WLAN zugegriffen wird etc… Das ist interessant, aber aus unserer Sicht eben nicht der interessanteste Teil von Enterprise Mobility. Denn was ist schon dran, wenn Apple oder Samsung, Google oder Microsoft alle paar Monate sagen: Hey, hier sind ein paar neue APIs, könnt Ihr die supporten? Diese Ankündigungen gehen an alle EMM-Anbieter und sie fügen alle exakt die gleiche Sache hinzu und bemühen sich bei einem neuen Release um Plattform-Support ab Day One. Klar machen wir das auch aber es ist nicht so schrecklich interessant für uns, denn aus der Kunden-, also der Unternehmenssicht bekommt man nur die Basic-Funktionen, praktisch das A und O, um Mobilität zu verwalten.
CW: Inwiefern schlägt Ihr Unternehmen dann eine andere Strategie ein? Was machen Sie anders?
Rodrigues: Wir betrachten die langfristigen Möglichkeiten von Mobility und wie es sich in den nächsten fünf bis sieben Jahren entwickelt. Wir gehen fest davon aus, dass jedes Unternehmen weltweit in der Zukunft Mobilität einsetzen wird, um von den damit verbundenen Vorteilen zu profitieren. Die Fragestellung ist ja: Wie bleibt mein Business in den nächsten Jahren wettbewerbsfähig, wie wird es aussehen und was kann ich ändern, um das Meiste aus dieser Technologie zu holen? Dazu bedarf es aber einer anderen Art von EMM-Produkt und darauf fokussieren wir uns, nämlich die nächste Welle an Innovationen zu verstehen.
Und wenn Sie unser Produkt betrachten, ist dies der Unterschied: Zwar verwalten auch wir die mobilen Endgeräte von Angestellten, aber das macht jeder und sie kämpfen miteinander um ein paar Cents. Aber mit den anderen Bereichen befasst sich kaum irgendjemand, weil es sich um eine langfristige Vision handelt und ebenso weil man - wenn man börsennotiert ist - den Aktionären Rede und Antwort stehen muss. Und die Anleger sind mehr interessiert an aktuellen Profiten und weniger an denen in der Zukunft. Wir sind anders, denn es gibt keinen Investoren und wir sind nicht an der Börse - und wir investieren daher viel Geld in die langfristige Planung.
CW: Können Sie das etwas verdeutlichen?
Rodrigues: Wir haben drei Forschungseinrichtungen weltweit, eine an unserem Hauptquartier in Mississauga, da gibt es verschiedene Abteilungen, die sich nur um Research kümmern, dann haben wir noch eine in Waterloo, dieses ist verbunden mit den wichtigsten Universitäten in Kanada und konzentriert sich auf Computer Science und Engineering und diese Forschungseinrichtung arbeitet mit den Unis und Professoren an den neuesten Mobility-Trends und dann haben wir noch eine dritte, die ist offshore. Zusammen arbeiten die Teams an Technologien, die schon ab dem nächsten Jahr auf den Markt kommen - bis hin zu solchen im Zeithorizont von bis zu sieben Jahren von jetzt.