Wir wollen nicht im Data-Center-Business sein
CW: Und wo bleibt Wipro?
KURIEN: Wir glauben nicht, dass wir auf lange Sicht im Data-Center-Business sein wollen.
CW: Aber gehört zu dem von Ihnen zitierten Stack nicht auch die Data-Center-Seite?
KURIEN: Wir werden unsere Data Centers für die Hybrid-Cloud-Ansätze unserer Kunden anbieten, das macht Sinn. Aber Effizienz in diesem Geschäft bekommen eher die großen Betreiber hin.
CW: Kommen wir zu Wipro Digital: Welche Themen stehen dort im Vordergrund?
KURIEN: Das Internet of Things und das Industrial Internet stehen klar im Fokus. Außerdem das Thema Daten, insbesondere die Art und Weise, wie Kunden Web-scale Data nutzen können, um ihre Geschäfte effektiver aufzustellen. Das ist etwas völlig anderes als die traditionelle Art der Datennutzung, die wir kennen. Wer hier vorne dran ist, kann sich einen gewaltigen Vorteil gegenüber Wettbewerbern verschaffen.
CW: Welche Rolle spielt dabei Realtime Analytics?
KURIEN: Realtime Analytics an sich bedeutet gar nichts, wenn Sie nicht in der Lage sind, den Feedback-Loop zu managen. Und den Autocorrect-Loop. Darauf fokussieren wir uns in Forschung und Entwicklung. Wir glauben, dass sich an dieser Stelle echte Schätze heben lassen.
- 15 Analytics-Tools für Web, Mobile und Social im Überblick
Moderne Analytics-Tools aus der Cloud versetzen Unternehmen in die Lage, ihre Kundschaft besser verstehen und ihre Marketing-Initiativen effizienter planen und auswerten zu können. Im Folgenden eine Vorstellung professioneller Alternativen für die Analyse von Web-Auftritten, mobilen Apps und Social-Media-Profilen. - Mixpanel
Mixpanel ist ein anspruchsvolles Analytics-Tool für Web- und Mobile-Apps. Davon können Softwarehersteller und Webseitenbetreiber profitieren, die ihre Nutzer besser verstehen möchten. - Intercom
Eine weniger bekannte, aber vielversprechende Alternative zu Mixpanel ist Intercom. Der ebenfalls aus San Francisco stammende SaaS-Dienst adressiert Softwareanbieter, die nicht nur wissen, wer ihre User sind und wie sie ihre Produkte nutzen, sondern auch mit ihnen in Kontakt treten möchten. - Kissmetrics
Während sich Google Analytics auf Seitenabrufe, Besucherzahlen und ähnliche Statistiken fokussiert, zeigt Kissmetrics, welche Personen hinter den Klicks stehen. Der Clou: Durch ausgefeilte "User Tracking"-Methoden ist der 2008 in Kalifornien lancierte Service in der Lage, die Aktivitäten der Seitenbesucher über verschiedene Online-Kanäle zu erfassen. - Woopra
n direkter Konkurrenz zu Kissmetrics steht Woopra. So fokussiert sich diese speziell auf die Bedürfnisse von Sales- und Marketing-Teams ausgerichtete Lösung ebenfalls auf persönliche Kundenprofile. - GoSquared
Professionelle Analytics-Tools müssen nicht unbedingt aus den USA stammen. Als Beweis dafür dient der in England beheimatete Softwareanbieter GoSquared. Seine gleichnamige Analytics-Plattform richtet sich in erster Linie an E-Commerce-Anbieter und punktet mit professionellen Features im Bereich Social, Echtzeit-Statistiken und Trends. - Chartbeat
Mit Chartbeat präsentiert sich ein nützliches Tool, das sich auf die Analyse von Echtzeitdaten fokussiert. Was geschieht in diesem Moment auf meiner Website? Wie viele Besucher sind gerade auf dieser oder jener Seite aktiv? Aus welchen Ländern kommen sie? - App Annie
App-Anbieter, die den Erfolg ihrer mobilen Apps professionell messen möchten, finden in App Annie einen Analytics-Service, der ausführliche App Store-Statistiken liefert. - Flurry Analytics
Flurry Analytics ist so etwas wie Google Analytics, aber speziell für App-Anbieter. So dient der Dienst aus Kalifornien auch der effizienten Datenverkehrsanalyse, nur nicht von Websites, sondern von Mobile-Apps. - Apsalar
Eine nennenswerte Alternative zu Flurry Analytics, die ebenfalls in San Francisco entwickelt wird und mit iOS und Android kompatibel ist, ist Apsalar. In diesem Fall muss der Anwender ebenfalls ein SDK (Software Development Kit) in seine App einbauen, das für die automatische Erfassung der Nutzerdaten sorgt. - App Figures
App-Entwickler wollen nicht nur wissen, wie die eigene App bei den Nutzern ankommt und wie sie in der Praxis verwendet wird, sondern auch wie sie im Vergleich zur Konkurrenz steht. - Mopapp
App-Anbieter, die an Tools wie Apsalar und App Figures interessiert sind, aber nicht nur die iOS- und Android-Stores auswerten möchten, sind bei Mopapp genau an der richtigen Adresse. - AppTrace
Mit AppTrace bietet das Berliner Softwarehaus Adjust einen weiteren Online-Dienst, der ebenfalls viele interessante Store-Statistiken bereitstellt und kostenlos ist. Wie der Anbieter erklärt, werden dabei öffentliche Daten aus 155 Ländern ausgewertet. - SocialBench
SocialBench ist ein anspruchsvolles Social-Marketing-Tool, das Community-Management und zahlreiche analytische Werkzeuge auf einen gemeinsamen Nenner bringt. - Sprout Social
Eine gute Alternative zu SocialBench bietet sich mit Sprout Social an. 2010 in Chicago gegründet dient der Cloud-Service ebenfalls als ein ganzheitliches Social-Media-Management-Dashboard, die über zahlreiche Analytics- und Monitoring-Funktionen verfügt. - Quintly
Der Online-Dienst Quintly ermöglicht die effektive Analyse und Steuerung der eigenen Unternehmenspräsenz in den wichtigsten sozialen Netzwerken. Die in Köln entwickelte Lösung unterstützt Facebook, Twitter, Youtube, Google+, LinkedIn und Instagram.
Das Backoffice muss automatisiert werden
CW: Mit welchen Analytics-Partnern arbeiten Sie hier zusammen?
KURIEN: Wir arbeiten vor allem mit unseren Kunden selbst zusammen, beispielsweise mit den Autobauern. Wir helfen ihnen mit Geräten und Daten, um zu verstehen, wie sie operative Umgebungen verbessern können. Die Menschen, die unmittelbar in diesen Umgebungen arbeiten, sind diejenigen, die ein Problem am besten verstehen. Deshalb arbeiten wir kollaborativ mit ihnen zusammen, um die operative Umgebung wirklich zu verstehen. Dafür schreiben wir Algorithmen - und wir sind in der Lage, diese später auch für andere Aufgaben zu verwenden.
CW: Vielen Unternehmen in Deutschland und Europa fällt es schwer, zwischen den indischen IT-Outsourcern zu differenzieren. Wo liegen die Unterschiede?
KURIEN: Zunächst ganz einfach in den Arbeitskosten. Aber unser Unterscheidungsmerkmal wird zunehmend die Technologie. Wir glauben, dass wir Aufgaben weitgehend ohne menschliche Einflüsse lösen und dadurch auch Fehlerquoten und Verschwendung senken können. Wir sehen es als unsere Aufgabe, überflüssige Arbeit aus den Prozessen herauszunehmen.
40 bis 50 Prozent der Anstrengungen, die Unternehmen in die Lösung eines Problems investieren, könnten unserer Einschätzung nach remote erledigt werden. Ob das offshore passiert oder im eigenen Land, ist ein zweites Thema. In vielen Fälle, so propagieren wir, muss das möglichst nahe am Arbeitsplatz passieren - insbesondere, wenn es um geschäftskritische Anwendungen und Infrastrukturen geht. Offshoring macht künftig Sinn, wenn Aufgaben in vollautomatisierten Umgebungen laufen können. Wir sehen uns als Technologiefirma, die Outsourcing anbietet.
- Offshoring
Die Analysten von A.T. Kearney haben nach 2011 nun für 2014 untersucht, welche Länder die attraktivsten Outsourcing-Standorte darstellen. Ihr globaler Index 2014 bringt insgesamt 51 Länder in ein Ranking. Drei Faktoren bestimmen die Rangfolge: die Kostenvorteile, die Fähigkeit sowie Verfügbarkeit der Fachkräfte und die geschäftliche Umgebung. - Top 20 im Index
Wie schon 2011 führen Indien, China und Malaysia die Liste an. Wie ein Blick auf die Top 20 zeigt, liegt Deutschland auf Rang 17 - und konnte sich in den vergangenen drei Jahren neun Punkte dazuholen. - Platz 1: Indien
Aus Indien bezieht man exzellente IT, Business Process Outsourcing und Voice-Services, schreibt A.T. Kearney. Der Sektor repräsentiere ein Viertel des gesamten indischen Exports. Indien steht unangefochten an der Spitze der Offshoring-Standorte. - Platz 2: China
Die Analysten sehen China auf dem Weg zu einer stärker Service-orientierten Wirtschaft. Der Zweitplatzierte verbessert seine Angebote in puncto Advanced Analytics. Damit biete er eine Alternative zum Outsourcing nach Osteuropa. - Platz 3: Malaysia
Das kleine Malaysia liegt nach A.T. Kearney auf Rang drei. Das Land punktet mit politischer Stabilität und Mehrsprachigkeit. - Platz 4: Mexico
Mexico hat zwei Zähler hinzugewonnen. Die Analysten sehen das Land jetzt auf Rang 4. Den Lateinamerikanern kommt ihr steigendes Bildungsniveau zu gute. Durch die Nähe zu den USA können sie sich als Service-Provider für Unternehmen wie Dell, IBM und Oracle positionieren. - Platz 5: Indonesien
Zwar steigt das Bildungsniveau Indonesiens und die Angebote sind noch immer kostengünstig. Aber schlechtes Englisch stellt aus Sicht von A.T. Kearney ein Hindernis dar. Nichtsdestoweniger platziert sich Indonesien wie schon 2011 auf Rang fünf.