Logwin AG: CRM in der Logistikbranche
Engere Kundenbindung und bessere kundennahe Prozesse stehen bei Logistikdienstleistern ganz oben auf der Aufgabenliste. Die Anbieter sollen schnell, pünktlich, zuverlässig und immer einsatzbereit sein, sonst kommt beim nächsten Auftrag die Konkurrenz zum Zug. Die Erfüllung der Kundenwünsche stellt die Branche indes vor eine Reihe von Herausforderungen: Sie muss mit der wachsenden Komplexität der Lieferbeziehungen im globalen Markt Schritt halten und steht deshalb unter Zeit- und Kostendruck; die Lieferwege werden immer länger, gleichzeitig sollen die Waren aber immer schneller, fehlerfrei und termingenau geliefert werden, da es sonst am Zielort zu unnötiger Lagerhaltung oder zur Verzögerung von Produktionsprozessen kommt; außerdem werden die Produktzyklen kürzer und die Lieferfrequenz damit höher.
Wer hier in Sachen IT nicht den Turbo zuschaltet, findet sich schnell auf der Standspur wieder. Gefragt sind Workflow-Systeme, die eine mobile Datenkommunikation unterstützen und operative Geschäftsabläufe im Transportwesen automatisieren, dokumentieren und verbessern. Gleichzeitig müssen sie flexibel in vorhandene Prozessketten integriert werden können und aktuelle Techniken wie GPRS, UMTS oder RFID unterstützen. "Die Transport- und Logistikbranche muss auf den veränderten Zeitgeist reagieren, damit sie nicht auf der Strecke bleibt", sagt Werner Schelter. Er ist Leiter der Nürnberger Niederlassung des Logistikdienstleisters Logwin mit rund 8.500 Mitarbeitern weltweit. Im Frühjahr 2007 erstellte Logwin seine Wunschliste an eine neue IT-Lösung für die Logistikbranche. Sie enthielt die Punkte: mehr Service für die Kunden, optimierte Prozesse, höhere Transparenz, einfachere Bedienung der IT-Systeme und weniger Papier.
Datentransfer via GPRS
Seit Mai 2007 nutzt Logwin nun die Lösung "Cadis-Transport" der Kratzer Automation AG in Verbindung mit 110 Scannern vom Typ "Symbol MC 9094" von Motorola. Die Kommunikation erfolgt dabei über GPRS. Begonnen wurde mit der Implementierung im April. "Nach vier Wochen gingen wir in den Echtbetrieb - mit einem hundertprozentigen Rollout bei den Fahrern", erzählt Schelter. Einsatzbereiche sind die Zustellung, Abholung, Nahverkehrsabfertigung, Service und der Nachrichtenaustausch Dabei werden derzeit an den vier Standorten Nürnberg, Karlsfeld, Schweinfurt und Freiberg etwa 1800 Aufträge in der Zustellung und 1100 Aufträge täglich in der Abholung abgewickelt.
"Sämtliche Zustellungs- und Abholungsprozesse sind heute für alle Beteiligten transparent", erklärt der Logwin-Niederlassungsleiter Schelter. Außerdem erfülle die neue Lösung die Anforderungen des "24plus"-Verbunds nach einer aktuellen Hard- und Softwarelösung hinsichtlich Abliefer-Scanning und "track and trace" - also der Ablieferbelege. Das "24plus logistics network" ist eine europäische Speditions- und Logistikkooperation. In ihr wirken 56 feste Systempartner zusammen. Sie bilden ein einheitliches Verkehrsnetz mit definierten Leistungsstandards. 46 Partner sind in Deutschland ansässig, zehn weitere Systempartner übernehmen in ihren Ländern und Regionen Hub-Funktionen. Die Kooperation bietet ihren Mitgliedern und deren Kunden ein flächendeckendes Stückgutnetz in Europa und offeriert zusätzlich logistische Mehrwertdienste. Bewegt wurden im Kooperationsnetzwerk eigenen Angaben zufolge im Jahr 2006 rund 7,2 Millionen Stückgutsendungen.