Wie erfahrene IT-Profis sich richtig bewerben

17.04.2008
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

Die Spuren im Netz

Eine weitere Hürde auf dem Weg zum Führungsjob sind die Spuren im Internet. "Wenn wir Schlüsselpositionen besetzen, recherchieren wir auch im Netz, nutzen Google oder Xing", erklärt Otto-Mann Picard. Zwar beteuern viele Personaler, dass Partyfotos kein Ausschlusskriterium seien. Doch wenn Bewerber freizügige Fotos veröffentlichen, sollten sie sich vorab eine vernünftige Erklärung überlegen, denn solche Aufnahmen werden im Gespräch thematisiert.

"Wir waren alle mal jung und haben alle Jugendsünden", zeigt sich Rohrmeier verständnisvoll. "Ich kann nur jedem raten, hier sehr vorsichtig zu sein", meint dagegen Heyn und fügt hinzu: "Jungen Menschen fehlt oft ein Gespür dafür, was ihre freizügige Selbstdarstellung im Netz auslösen kann."

Auf das Bewerbungsfoto verzichten?

Über das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG) wird hinter vorgehaltener Hand viel geschimpft, denn Bewerber müssen danach weder ein Foto mitschicken noch ihr Geburtsdatum angeben. Nur wenige Personaler können sich für eine nüchterne Präsentation ohne Foto begeistern. "In Deutschland ist es üblich, ein Bewerbungsfoto zu schicken, und viele Personalverantwortliche begrüßen es nach wie vor, wenn das Foto dabei ist", sagt Marcus Fischer, Projektleiter E-Recruiting bei Audi in Ingolstadt. Es sollte selbstverständlich sein, dass es sich um ein vom Fotografen angefertigtes, professionelles Bewerbungsbild handelt.

Nach dem AGG kann ebenfalls das Geburtsdatum weggelassen werden. Doch auch hiervon raten viele ab, denn in den meisten Zeugnissen steht das Datum sowieso, lediglich die Suche danach kostet die Personalverantwortlichen unnötig Zeit (und manchmal auch Nerven).