Gemischte Teams sind erfolgreicher
Die Stolpersteine im Kopf sind ein Handicap, doch es gibt weitere: „Angst vor dem Wettbewerb mit Männern ist ein Thema.“, meint Cundus-Managerin Barbara Lix, Und IBM-Frau Patricia Neumann monierte: „Frauen sind weniger selbstbewusst als Männer.“ Wer schüchtern, ängstlich und zurückhaltend agiert, kommt auf der Karriereleiter kaum voran. Die vereinzelt geäußerte Kritik an den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, überholten Rollenbildern und konservativen Vorstellungen zur Aufgabenverteilung in der Familie nehme vielen Frauen zusätzlich den Wind aus den Segeln.
Den Managerinnen ist klar, dass sie selbst Entwicklungsarbeit leisten und talentierte Frauen stärker ermutigen müssen, Karriereoptionen zu erkennen und zu ergreifen. „Frauen brauchen mehr positives Feedback.“, sagte Microsoft-Managerin Victoria Ossadnik. Ganz anders viele Männer. So kritisiert Ossadnik schon mal einen Mitarbeiter, wenn er sich nach einer Präsentation mit überbordendem Eigenlob zu sehr auf die Schultern klopft, er aber in den Augen der Managerin nur eine bescheidene Leistung abgeliefert hat.
Auch EMC-Geschäftsführerin Sabine Bendiek beobachtet, dass sich Frauen seltener melden, wenn es um den nächsten Karriereschritt geht. „Frauen haben oft zu viele Zweifel. Es ist wichtig, gute Mitarbeiterinnen zu finden und sie zu ermutigen, auch wenn es Zeit kostet.“ Eine Frauenquote lehnen allerdings die meisten ab. Victoria Ossadnik sieht Unternehmen eher in der gesellschaftlichen Verantwortung, sich in Schulen zu engagieren, damit mehr Frauen technische Studienfächer wählen. Microsoft unterstütze Männer und Frauen gleichermaßen, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Das komme dem Unternehmen zugute, so Ossadnik: „Gemischte Teams arbeiten erfolgreicher.“ Ihre IBM-Kollegin Neumann sieht es ähnlich. Auch dort gebe es eine Familien- statt expliziter Frauenförderung.
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