Zeitdruck und Arbeitslast

Führungskräfte fühlen sich überfordert

08.06.2012
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Silo-Denken beeinträchtigt Kommunikation

Die befragten Führungskräfte vermissen laut Studie auch die Kooperation und Kommunikation über die Grenzen des jeweiligen Arbeitsgebiets hinweg. Trotz übergreifender gesellschaftlicher Herausforderungen wie den Klimawandel, die Integration oder die Bekämpfung von Bildungsungleichheit schotten sich Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft voneinander ab. Die Ursachen für den fehlenden Blick über den eigenen Tellerrand hinaus sind vielfältig.

Einen Hauptgrund sehen die Befragten in dem Mangel an gegenseitigem Verständnis und Respekt. Auch undurchlässige Systeme und eine fehlende personelle Rotation begünstigen das gegenseitige Unverständnis. Einige Umfrageteilnehmer nannten explizit das deutsche Bildungswesen als Barriere, denn es fördere "versäulte Karrierewege": Bereits in der Schule werde nach Schultypen und Fächerschwerpunkten getrennt und später im Studium die Spezialisierung dann noch zementiert. Dadurch verengen sich Biografien potenzieller Führungskräfte frühzeitig. Ein Drittel der Interviewpartner weist in diesem Zusammenhang auch auf die im Vergleich zu allen anderen Sektoren ungleich höheren Gehälter in der Wirtschaft hin.

Für die Studie wurden 30 Spitzenvertreter aus Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft in Deutschland in Interviews über Aspekte der Führungskultur befragt. Zu den Befragten zählen Minister, Staatssekretäre, Verfassungsrichter, Vorstandsmitglieder führender deutscher Unternehmen, Unternehmensgründer, Präsidenten von Forschungseinrichtungen, Vorsitzende großer zivilgesellschaftlicher Organisationen wie auch hochrangige Vertreter von Kirchen, Medien und Militär.

Der Text basiert auf einem Artikel unserer Schwesterpublikation CIO.de.