Kreatives und kundenzentriertes Konzept
Moderne Medientechnik wie das Microsoft Surface Hub wurde speziell für die Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Personen konzipiert. Die Technologie steht daher längst bereit, um kreative Projektmethoden anzuwenden. Angesagt ist derzeit vor allem Design Thinking, um Digitalprojekte anzugehen und erfolgreich zu betreiben. Hierbei handelt es sich um einen radikal nutzerzentrierter Ansatz: Der Kunde steht immer im Mittelpunkt. Nur eine Idee, die ein Kundenbedürfnis bedient, setzt sich durch. Das Produkt oder der Service sollten deshalb nur die Funktionen umfassen, die ein Anwender benötigt. In das schnelle Entwickeln von Lösungen sowie das Testen und Umsetzen von Prototypen sollte daher das Feedback der potenziellen Anwender einfließen.
Wollen Unternehmen die Design-Thinking-Methode praktizieren, müssen sie interdisziplinäre Teams aufbauen. Allerdings sollte man darauf achten, solche Mitglieder zu rekrutieren, die auch wirklich in verschiedenen Kategorien denken können und wollen. Nur so lässt sich das Potenzial nutzen, das Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten einbringen. Denn es gilt, die unterschiedlichen Perspektiven auf eine Aufgabenstellung kreativ zu nutzen. Verfolgt ein Team den Design-Thinking-Ansatz, verändert sich sein Arbeitsraum: Arbeiten im Stehen, Schreiben auf Whiteboards und mobile Raumkonzepte verdeutlichen, dass hier anders und kreativer gearbeitet wird.
- Studie des Hasso Plattner Instituts
Das Hasso Plattner Institut legt die Studie „Parts without a whole – The Current State of Design Thinking Practice in Organizations“ vor. Das Institut an der Universität Potsdam nimmt für sich in Anspruch, die erste umfassende Analyse von Design Thinking im Unternehmensalltag erstellt zu haben. Basis sind Angaben von 235 Entscheidern, davon 112 aus Deutschland. - Begrifflichkeiten
Rund um den Begriff Design Thinking haben die Studienteilnehmer 37 Synonyme angegeben. - Wenig Erfahrung
Die große Mehrheit der Befragten hat noch nicht viel Erfahrung mit Design Thinking gesammelt. - Effekte
Die Studienautoren selbst bezeichnen den Versuch einer Erfolgsmessung von Design Thinking als "Krux". Nichtsdestoweniger gibt rund jeder Fünfte an, Kostensenkungen erreicht zu haben. - Anwender
Als direkte Anwender von Design Thinking gilt meist die Forschungsabteilung. - Bildungsträger
Viele Befragte haben Design Thinking bei externen Bildungsträgern erlernt. Dazu zählen beispielsweise das Center of Design Research Stanford in den USA, das Fraunhofer IASA in Kaiserslautern und die University of Applied Science Munich.
Erfolgversprechender Ansatz
Der digitale Arbeitsplatz beschleunigt nicht nur die Projektarbeit. Er rechnet sich auch wirtschaftlich. So ließe sich mit ihm nach einem Modell von Crisp Research das volkswirtschaftliche Potenzial auf rund 77 Milliarden Euro heben. Die Analysten haben ihre Prognose sogar auf ein Modellunternehmen umgerechnet, das einen Jahresumsatz von 200 Millionen Euro erzielt. Mit digitalen Arbeitsplätzen würde diese Company ihre Produktivität steigern und Kosten senken. Der positive Effekt könnte laut Berechnung bei fünf Millionen Euro im Jahr liegen.
Aus der Kalkulation geht nicht hervor, welchen konkreten Beitrag effiziente Teams zum Unternehmensergebnis leisten. Zweifelsfrei beruht der wirtschaftliche Erfolg aber auf Teamarbeit. Damit die Zusammenarbeit reibungslos läuft, müssen Firmen den Teamgedanken digital leben. Teammitgliedern Collaboration-Plattformen und Werkzeuge wie Microsofts Yammer oder Jive an die Hand zu geben, reicht heute nicht mehr. Klare Abläufe und Regeln geben den Rahmen vor, in welchem sich interdisziplinäre Teams bewegen sollten. Dieser muss genügend Freiraum zulassen, damit sich Kreativität entfalten kann. (pg)