FAQ

Alles über Virtualisierung

03.08.2015
Von Bertram Wöhrmann

Wie funktioniert Server-Virtualisierung?

Im Gegensatz zu klassischen Emulatoren arbeiten Systeme zur Server-Virtualisierung (Server-Virtualisierer) direkt mit dem physikalischen Prozessor und dem Hauptspeicher der Host-Hardware. Lediglich Einsteckkarten (Grafikkarte, Netzadapter, Festplatten-Controller) und Peripherie wird emuliert. Dabei gibt es bei einigen Herstellern auch die Möglichkeit, Hardwarekomponenten direkt mit der virtuellen Maschine zu verbinden. Dabei verlieren Nutzer aber die Beweglichkeit der VM. Das bedeutet, dass sie nicht mehr in der Lage sind, eine VM im laufenden Betrieb auf einen anderen Host zu verschieben. Es kann dem Gastsystem aber auch, statt des physikalischen Geräts, ein nicht vorhandenes logisches Gerät bereitgestellt werden. So lassen sich die physikalischen Ressourcen optimal ausnutzen. Durch die Nutzung von logischen Geräten wird eine Hardwareunabhängigkeit erreicht.

Ein Nachteil hat sich bei der Virtualisierung bis heute gehalten: Da das Gastsystem über den physikalischen Prozessor Bescheid weiß und das Betriebssystem entsprechend arbeitet, ist eine aktive Migration zwischen Host-Systemen mit Prozessoren unterschiedlicher Herstellern - etwa AMD und Intel - nicht möglich.

Welche Formen der Server-Virtualisierung gibt es?

Bei der Server-Virtualisierung lassen sich grob drei Ansätze unterscheiden: Komplett-, Para- und Betriebssystem-Virtualisierung. Mit der Einführung von Prozessorvirtualisierungstechniken (AMD-V, Intel VT-x), die insbesondere als Erweiterung durch Paravirtualisierungs-Software genutzt werden, ist eine Unterart der Komplettvirtualisierung entstanden.