Von MS-DOS bis Azure

40 Jahre Microsoft - Die Geschichte im Überblick

29.04.2016
Von  und
Steffen Zellfelder ist freier Diplom-Journalist (FH) aus Bonn. Als Experte für Trends und Themen aus den Bereichen Software, Internet und Zukunftstechnologie konzentriert er sich auf die Schnittstelle zwischen Mensch und IT.
Malte Jeschke war bis März 2016 Leitender Redakteur bei TecChannel. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit professionellen Drucklösungen und deren Einbindung in Netzwerke. Daneben gehört seit Anbeginn sein Interesse mobilen Rechnern und Windows-Betriebssystemen. Dank kaufmännischer Herkunft sind ihm Unternehmensanwendungen nicht fremd. Vor dem Start seiner journalistischen Laufbahn realisierte er unter anderem für Großunternehmen IT-Projekte.

2015 - Das neue Microsoft - Umbruch, Offenheit und Dynamik

Auch wenn in Unternehmen nach wie vor Standard-PCs, sprich Desktops und Notebooks, die primären Arbeitsgeräte sind: Tablets und Smartphones gehören zum mobilen Standfuhrpark vieler Mitarbeiter. Und auf diesen Geräten läuft derzeit meist kein Betriebssystem von Microsoft. Hier befindet man sich in der Rolle desjenigen, der aufholen muss - eine neue Erfahrung für das Unternehmen.

Satya Nadella, seit 2014 Nachfolger von Steve Ballmer als Chef von Microsoft, muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln.
Satya Nadella, seit 2014 Nachfolger von Steve Ballmer als Chef von Microsoft, muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln.
Foto: Microsoft

Mit Tablets hatte es Microsoft, zusammen mit Hardware-Partnern, ja schon einmal 2002 versucht. Seinerzeit waren aber weder die Hardware noch die Anwendungen für einen breiten Erfolg geschaffen, lediglich in vertikalen Märkten konnten diese Lösungen ihre Nische finden. Das 2014 eingeführte Tablet Surface Pro 3 kann bei professionellen Anwendern punkten, ist es für viele doch eine gelungene Mischung aus Notebook und Tablet mit einem Business-Betriebssystem. Einzig Office funktioniert unter Windows 8.1 im Touch-Betrieb noch nicht an allen Ecken und Kanten wirklich benutzerfreundlich, aber das soll sich mit der kommenden Version 2016 ja ändern. Apropos Office, das bei der Vorstellung von Office für iOS auf der Microsoft-Bühne Sätze in dem Tenor fielen wie "I love my iPad", wäre früher undenkbar gewesen.

Windows 10 ist sehr konsequent auf den Einsatz in Unternehmen ausgerichtet und bringt diesbezüglich viele spannende Funktionen mit. Zudem dürfte des mit dem Windows Insider Program der bislang offenste Entwicklungsprozess eines Windows-Betriebssystems sein. Bereits in den Vorabversionen funktioniert Windows 10 außerordentlich gut und bekommt anders als der ein oder andere Vorgänger auch viel Lob von Vorabtestern. Entscheidend wird jedoch sein, wie gut das System tatsächlich bei den Unternehmen ankommt.

Mit Windows 10 beziehungsweise Windows 10 für Smartphones soll die Plattform-Strategie von Microsoft greifen. Die Marktanteile der technisch durchaus sehr interessanten Lumia-Geräte sind immer noch recht überschaubar. Das Konzept der Universal Apps, die es Entwicklern leichter machen sollen, Anwendungen für alle Plattformen zu entwickeln, klingt vielversprechend, muss sich aber auch erst in der Praxis beweisen.

Das in Zukunft die Zeit der großen Releases vorbei ist, und sich Systeme wie Anwendungen fortlaufend weiterentwickeln, ist für Hersteller wie Microsoft und Anwenderunternehmen gleichermaßen eine Herausforderung.

Microsoft Azure hat sich als Cloud-Plattform etabliert. Und auch hier dokumentiert sich die aktuelle Offenheit von Microsoft. So können Unternehmen Datenbanken von Oracle aus der Azure-Cloud beziehen. Zudem laufen viele virtuelle Maschinen in Azure mit Linux. Inzwischen ist es für Anwender wie Admins schwierig bei den Neuerungen von Azure auf dem Laufenden zu bleiben, das macht es weder für Anwenderunternehmen noch für Microsoft Partner einfacher. Microsoft hat daher im Februar 2015, ähnlich wie bei Office 365, eine öffentlich einsehbare Roadmap mit aktuellen und kommenden Funktionen freigeschaltet. Aber das Cloud-Geschäft ist ein anderes als mit traditionellen Infrastruktur-Produkten, auch in Sachen Preisen. Es bleibt also spannend. (mje)