Platz 3 - TweetDeck.com: Das Social-Media-Armaturenbrett
Ein Social-Media-Beauftragter, zu neudeutsch "Community Manager", kann schnell ins Schwitzen kommen. Es genügt schon, wenn er lediglich beobachten soll, was auf den Twitter-Konten und Facebook-Fanseiten seiner Firma los ist. Kommentare, Likes und mehr im Minutentakt - wer behält da noch den Überblick? Eine große Hilfe sind Social Media Dashboards. Die "Armaturenbretter" sammeln die Inhalte aus den verschiedenen Angeboten und sparen so deren ständigen Besuch. Eines der beliebtesten Angebote dieser Art ist TweetDeck. Das Gratisprogramm gibt es für alle Desktop-, Tablet- und Smartphone-Betriebssysteme. Es war schon vor Jahren dermaßen beliebt, dass einzig auf der offiziellen Twitter-Website mehr Statusupdates einzelner Anwender veröffentlicht wurden. Für kolportierte 50 Millionen Euro verleibte sich Twitter den Dienst dann schließlich im vergangenen Jahr ein - nun heißt er offiziell "TweetDeck by Twitter." Der Unterschied zu früher: Es arbeitet nun nicht mehr auf Basis von Adobe Air auf dem Desktop-PC, sondern als natives Programm auf Windows- und Mac-Geräten gleichermaßen.
TweetDeck füllt - geräteunabhängig - den kompletten Bildschirm mit Spalten aus, die mit verschiedenen Inhalten von und für Twitter, Facebook, LinkedIn und anderem gefüttert werden können. Seien es Pinnwandeinträge, Fotos, weltweite Twitter-Trends oder Direktnachrichten von verschiedenen Konten - alles ist möglich. Nach dem Download lässt sich ein TweetDeck-Konto anlegen, das dafür sorgt, dass die angezeigten Spalten auf allen Geräten synchron bleiben. Die Oberfläche ist stark an die persönlichen Bedürfnisse anpassbar - angefangen vom farblichen Erscheinungsbild bis hin zum Betrieb mit nur einer wichtigen Spalte. Einzig die vielen winzigen Buttons in jeder Spalte sorgen für einen überladenen Eindruck und könnten auf ein Minimum reduziert werden, wenn TweetDeck denn die Funktionen in Menüs oder Kontextmenüs verstecken würde.
Der Dienst hilft auch enorm beim Veröffentlichen von Inhalten. Beim Tweeten zählt die Software die Zeichenanzahl herunter, verkürzt Links automatisch und ermöglicht das Einfügen von Fotos per Drag-and-Drop. Auf Wunsch lassen sich Beiträge mit nur einem einzigen Mausklick auf mehreren Plattformen gleichzeitig veröffentlichen. Das Killer-Feature ist das Vorausplanen von Postings - der Social-Media-Arbeiter versieht neue Inhalte mit einem Publikationsdatum in der Zukunft und spart sich das Aufstehen in aller Frühe respektive die Wochenendarbeit.
Fazit: Für ein Gratis-Tool bietet TweetDeck eine ganze Menge und reicht in vielen Fällen für den Einsatz im Unternehmen schon aus. Profis vermissen jedoch einiges, beispielsweise die Möglichkeit, vorausgeplante Posts im Team freigeben zu lassen. Dank der hervorragenden Performance-Werte, sowohl am Backbone wie auch am Client und der trotz aller Kritik immer noch reichlich vorhandenen Fülle an Features schafft es TweetDeck klar in unsere Top Drei und holt den "CW Website Award" in Bronze.