Weibliche IT-Karrieren

Wie Firmen Frauen für die IT gewinnen

08.03.2023
Von 
Eva Chloupek ist PR-Beraterin bei der Web&Tech PR GmbH.

Erfolgreichen IT-Spezialistinnen als Vorbilder

Dass es zu wenig Frauen in der IT und speziell in der Sicherheitstechnologie gibt, will auch Merium Khalid ändern. Sie ist Senior SOC Manager Offensive Security bei Barracuda XDR, und ist überzeugt davon, dass Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven von Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Lebenserfahrungen der Schlüssel zu jeder erfolgreichen Branche sind. Deshalb brauche es größere Vielfalt in Unternehmen. Wie sich das erreichen ließe?

Sie setzt dafür auf starke Vorbilder: "Ein wichtiger Faktor, um mehr Frauen für die Technologie zu gewinnen, ist, ihnen vor Augen zu führen, wie andere Frauen in diesem Bereich erfolgreich sind und welchen Einfluss sie in der Welt der Technologie haben können." Khalid selbst hatte schon immer eine große Leidenschaft für Wissenschaft, Technologie und Innovation, und betont die Bedeutung der IT: "Technologie ist der Kern von allem, egal ob es um Medizin oder Finanzen geht."

Quereinstieg in die IT

Wie abwechslungsreich, spannend und attraktiv die Arbeit in der IT-Branche ist, bestätigt auch Julia Plathner. Sie ist als Channel Sales Manager bei Aqua Security für weite Teile Europas sowie den Nahen Osten zuständig : "Gerade Security entwickelt sich ständig weiter, oft in einem rasanten Tempo."

Aqua Security, vor acht Jahren als eines der ersten Unternehmen für Cloud Native Security gegründet, beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in 16 Ländern und hat einen Frauenanteil von 27 Prozent - quer durch alle Abteilungen bis hin zum Marketing. Denn um als Frau in der IT zu arbeiten, muss man nicht unbedingt einen technischen Abschluss haben. Plathner selbst hat eine kaufmännische Ausbildung mit einem Bachelor in "European Economics" komplettiert und ist via Quereinstieg über die Videoüberwachungsbranche zur IT-Security gekommen - und gerne geblieben.

Patricia Cabrera Perez ist Senior Director EMEA Distribution bei Cradlepoint, einem Pionier in Sachen Wireless-WLAN, der aktuell einen Frauenanteil von 23 Prozent hat und mit verschiedenen Projekten aktiv mehr Frauen gewinnen will. So wird es ab sofort für jede offene Stelle in der Firma einen Kandidatenpool und ein Interview-Panel mit vielen Frauen geben.

Cabrera Perez würde den Einstieg in die IT-Branche definitiv auch ihrer eigenen Tochter empfehlen: "Wir sind überall von Technologie umgeben, und es ist ein Privileg, Teil der Branche zu sein, die sie vorantreibt und prägt." Sie selbst hat keinen technischen Background, sondern internationales Management studiert. Dennoch zog es sie in die Branche, weil die "IT Mehrwert in vielerlei Hinsicht stiftet. Außerdem wollte ich reisen. Genau das ermöglicht mir mein Job."

"Genauso selbstsicher wie die männlichen Kollegen"

"Frauen in der IT - ist das noch ein Thema? In meinem Arbeitsalltag merke ich nichts mehr davon", sagt Christine Grimm. Sie ist Associate Partner beim Kölner Transformationsberater Convista, der weltweit rund 1200 Mitarbeiter mit einem Frauenanteil von 32 Prozent zählt. Bei den Neueinstellungen im DACH-Raum waren es 2022 bereits gut 40 Prozent Frauen.

Convista fördert ebenso wie die anderen Positivbeispiele spezielle Initiativen für Frauen und Mädchen. Christine Grimm kann dabei durchaus als Vorbild dienen, wenn sie sagt: "Seit meinem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens - noch als eine von wenigen Frauen - bin ich genauso selbstsicher meinen Weg gegangen wie meine männlichen Kollegen."