Industrialisierte Bedingungen
Diese neuen Methoden ergeben sich vor allem aus dem weiter wachsenden Trend zur industrialisierten Softwareentwicklung. So finden besonders agile Vorgehensweisen wie die iterativ-inkrementelle Entwicklung - also stufenweise Lösungsansätze mit kurzen Entwicklungszyklen - zunehmend Anwendung.
Softwarehersteller setzen zudem auf OEM-Produkte, Open Source und wiederverwendbare Komponenten. Deshalb verschieben sich die Arbeitsschwerpunkte kontinuierlich weg von der Grundlagenentwicklung hin zum Engineering, der Integration und Architektur. Aufgrund der steigenden Komplexität und Schnelllebigkeit der Technologien gewinnen dabei auch Consulting-Tätigkeiten immer größere Bedeutung. Reine Codierungsskills werden in Zukunft in den Hochpreisländern eine untergeordnete Rolle spielen.
TCO wird wichtiger
Eine weitere Tendenz beeinflusst die Entwicklungsbranche erheblich: Standardisierung. Denn zur industriellen Softwareentwicklung müssen Schnittstellen zwischen den Systemen vereinheitlicht werden. So wächst auch der Druck auf die OEM-Hersteller, industriestandardkonforme Schnittstellentechnologien einzusetzen.
Zudem steigt die Bedeutung von Service-orientierten Architekturen sowie der Plattformunabhängigkeit. Unterberger ist sich sicher: "Softwareentwickler werden künftig weniger entwickeln, sondern mehr parametrieren und Standardsoftware anpassen. In diesem Rahmen wird das Prinzip der Total Cost of Ownership auch für die Entwicklung wichtiger. Themen wie Einführungs- und Betriebskosten, Support und Wartung fallen künftig genauso in die Verantwortung der Softwareentwickler wie die ständige Optimierung von Prozessen und Tools."