Manager haben keine Angst! So sehen sich Führungskräfte und so will die Gesellschaft Führungskräfte sehen. Wer Angst hat, ist ein Versager, bekommt nichts auf die Reihe und ist bestenfalls zu bemitleiden. Ein großer Fehler, meint Management-Berater Frank Lüschow, der auf der 10. Jahrestagung des "CIO Circle" in Stuttgart ein Plädoyer für die Wiederbelebung des Zweifelns hielt. Denn Angst sei ein Schutzmechanismus, der uns davor bewahre, Gefährliches zu tun oder über unsere Grenzen zu gehen. Wer diese rote Ampel deaktiviere, der laufe Gefahr, die eigene Person zu instrumentalisieren und in den Burnout zu rutschen, so Lüschow.
Projekt-Manager besonders gefährdet
"Projektleiter sind die idealen Kandidaten für einen Burnout", sagt der seit über 20 Jahren als Berater und Trainer tätige Experte. Besonders gefährdet seien diejenigen, die …
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… ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein haben,
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… sich selbst motivieren und antreiben und Spaß an der Arbeit haben,
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… keine Scheu haben, sich die Hände schmutzig zu machen und …
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… hart gegen sich selbst sind.
Gerade wenn sie nach dem Motto "Yes, we can" - also gegen alle Widerstände und Herausforderungen erfolgreich zu sein - Projekte übernehmen, laufen diese Kandidaten laut Lüschow Gefahr, den Schutzmechanismus Angst auszuhebeln und über ihre (Belastungs-)Grenzen zu gehen. "Diese Personen nehmen also eine Aufgabe an allein aus dem Grund, weil sie vorhanden ist", so der Trainer. Ihre Identifikation mit dem Projekt sei groß und sie seien überzeugt, es stemmen zu können.
- Robert Laube, Director und Service Line Lead Business Intelligence für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, drei Kinder:
"Ich habe E-Mails von meinem Mobiltelefon verbannt. Auch nehme ich mir, wann immer möglich, die Zeit, morgens mit meinen Kindern zu frühstücken und sie in die Schule und den Kindergarten zu bringen." - Yasmine Limberger, Group Manager Personalmarketing für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Ich will vor allem das Gefühl haben, dass es meiner Tochter gut geht, ich aber auch als Teilzeitführungskraft einen guten Job mache. Außerdem benötige ich auch ein wenig Luft für persönliche Dinge. Das bedarf einer exakten Terminplanung. Man darf Dinge nicht liegenlassen, sondern muss seine Prioritäten zeitnah abarbeiten und immer alles im Blick behalten." - Petra Kaltenbach-Martin, Service Line Lead Dynamics CRM für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Es ist schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Bisher klappt es aber mit viel Organisation. Beispielweise nutze ich die Schlafzeiten meines Kindes, um Dinge abzuarbeiten. Zudem muss man viel Energie und Motivation für Kind und Beruf mitbringen. Dennoch ist es schön, beide Welten zu verbinden." - Hans-Peter Lichtin, Country Director Avanade Schweiz, zwei Kinder:
"Die gemeinsame Zeit mit meiner Familie versuche ich so bewusst wie möglich zu nutzen. Es gibt Tage, da kann ich durchaus mit meiner Familie frühstücken und auch zu Abend essen. Das Wochenende verbringe ich mit meiner Familie." - Dominik Steiner, Business Development Executive Avanade Schweiz, Zwillinge:
"Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, dass man lernt, sich persönlich abzugrenzen und sich Freiräume schafft oder auch spontane Freiräume mal für sich nutzt. Ich versuche von Zeit zu Zeit früh nach Hause zu gehen und so den Abend mit der Familie zu genießen und arbeite dann liegen gebliebene Arbeit am Abend nach - etwa wenn meine Kinder im Bett sind. Oder ich frühstücke mit den Kindern und bringe sie dann in die Tagesstätte. An einem solchen Tag beginne ich dann eben eine Stunde später zu arbeiten." - Eva Steiger-Duerig, HR & Recruiting Consultant bei Avanade, zwei Kinder:
"Wir haben die Kinderbetreuung sehr gut organisiert. Zudem habe ich das Glück, dass die Stadt Zürich ein gutes Kinderbetreuungsangebot hat und mein Mann sich auch an der Kinderbetreuung mitbeteiligt. Dennoch ist das Betreuungsangebot in Zürich auch mit sehr hohen Kosten verbunden." - Carmen Egelhaaf, Senior Marketing Specialist Avanade, ein Kind:
"Abends schreibe ich mir eine Checkliste, was privat am nächsten Tag alles organisiert und erledigt werden will: Lebensmittel einkaufen, aufräumen, Hemden und Blusen zur Reinigung bringen, Geburtstagskarte an Tante Irmgard schreiben, Geschenk für das Patenkind besorgen etc., damit ich nach der Arbeit gleich durchstarten kann. Unsere Putzfrau trägt viel dazu bei, dass ich von einigen Haushaltsaufgaben entlastet bin und möglichst viel Zeit mit meinem Sohn verbringen kann. Und ein Netzwerk von Freunden (da keine Oma in der Nähe) hilft aus, wenn mein Sohn krank ist oder Kindergartenferien zu überbrücken sind." - Andrea Cebulsky, Director Legal Europe Avanade, zwei Kinder:
"Sicherlich ist auch das Reisen manchmal eine Herausforderung - ich bin fast immer mindestens ein- bis zweimal die Woche unterwegs. Ein-Tages-Reisen sind noch zu managen. Problematischer wird es, wenn man für ein paar Tage weg muss, dann muss auch mal die Oma mithelfen. Da ist es dann wichtig, dass man frühzeitig planen kann, insbesondere weil mein Mann die Woche auch unterwegs ist. Der Terminkalenderabgleich mit vier Familienmitgliedern ist manchmal eine Herausforderung für sich." - Robert Laube, Director und Service Line Lead Business Intelligence für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, drei Kinder:
"Ich habe E-Mails von meinem Mobiltelefon verbannt. Auch nehme ich mir, wann immer möglich, die Zeit, morgens mit meinen Kindern zu frühstücken und sie in die Schule und den Kindergarten zu bringen." - Yasmine Limberger, Group Manager Personalmarketing für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Ich will vor allem das Gefühl haben, dass es meiner Tochter gut geht, ich aber auch als Teilzeitführungskraft einen guten Job mache. Außerdem benötige ich auch ein wenig Luft für persönliche Dinge. Das bedarf einer exakten Terminplanung. Man darf Dinge nicht liegenlassen, sondern muss seine Prioritäten zeitnah abarbeiten und immer alles im Blick behalten." - Petra Kaltenbach-Martin, Service Line Lead Dynamics CRM für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Es ist schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Bisher klappt es aber mit viel Organisation. Beispielweise nutze ich die Schlafzeiten meines Kindes, um Dinge abzuarbeiten. Zudem muss man viel Energie und Motivation für Kind und Beruf mitbringen. Dennoch ist es schön, beide Welten zu verbinden." - Hans-Peter Lichtin, Country Director Avanade Schweiz, zwei Kinder:
"Die gemeinsame Zeit mit meiner Familie versuche ich so bewusst wie möglich zu nutzen. Es gibt Tage, da kann ich durchaus mit meiner Familie frühstücken und auch zu Abend essen. Das Wochenende verbringe ich mit meiner Familie." - Dominik Steiner, Business Development Executive Avanade Schweiz, Zwillinge:
"Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, dass man lernt, sich persönlich abzugrenzen und sich Freiräume schafft oder auch spontane Freiräume mal für sich nutzt. Ich versuche von Zeit zu Zeit früh nach Hause zu gehen und so den Abend mit der Familie zu genießen und arbeite dann liegen gebliebene Arbeit am Abend nach - etwa wenn meine Kinder im Bett sind. Oder ich frühstücke mit den Kindern und bringe sie dann in die Tagesstätte. An einem solchen Tag beginne ich dann eben eine Stunde später zu arbeiten." - Eva Steiger-Duerig, HR & Recruiting Consultant bei Avanade, zwei Kinder:
"Wir haben die Kinderbetreuung sehr gut organisiert. Zudem habe ich das Glück, dass die Stadt Zürich ein gutes Kinderbetreuungsangebot hat und mein Mann sich auch an der Kinderbetreuung mitbeteiligt. Dennoch ist das Betreuungsangebot in Zürich auch mit sehr hohen Kosten verbunden." - Carmen Egelhaaf, Senior Marketing Specialist Avanade, ein Kind:
"Abends schreibe ich mir eine Checkliste, was privat am nächsten Tag alles organisiert und erledigt werden will: Lebensmittel einkaufen, aufräumen, Hemden und Blusen zur Reinigung bringen, Geburtstagskarte an Tante Irmgard schreiben, Geschenk für das Patenkind besorgen etc., damit ich nach der Arbeit gleich durchstarten kann. Unsere Putzfrau trägt viel dazu bei, dass ich von einigen Haushaltsaufgaben entlastet bin und möglichst viel Zeit mit meinem Sohn verbringen kann. Und ein Netzwerk von Freunden (da keine Oma in der Nähe) hilft aus, wenn mein Sohn krank ist oder Kindergartenferien zu überbrücken sind." - Andrea Cebulsky, Director Legal Europe Avanade, zwei Kinder:
"Sicherlich ist auch das Reisen manchmal eine Herausforderung - ich bin fast immer mindestens ein- bis zweimal die Woche unterwegs. Ein-Tages-Reisen sind noch zu managen. Problematischer wird es, wenn man für ein paar Tage weg muss, dann muss auch mal die Oma mithelfen. Da ist es dann wichtig, dass man frühzeitig planen kann, insbesondere weil mein Mann die Woche auch unterwegs ist. Der Terminkalenderabgleich mit vier Familienmitgliedern ist manchmal eine Herausforderung für sich."
Verstärkt werde diese Haltung häufig durch das Umfeld: Zum einen lobe das Management die stets für alle Aufgaben bereiten Projektleiter dafür, dass sie sich des Themas annehmen. Zum anderen könnten sich diese positiv von den Kollegen abheben, die nur mauern, immer ablehnen und nie zupacken. Das sei ein gefährliches System, so Lüschow weiter, denn je mehr eine Aufgabe von den Kollegen abgelehnt werde, umso mehr identifizieren sich die höchst engagierten Projektleiter mit ihr.
Optimaler Nährboden für Burnout
In seiner Beratungspraxis beobachtet Lüschow immer wieder, dass potenzielle Burnout-Kandidaten oft einen hohen inneren Erfolgsdruck spüren und die äußeren Erwartungen stark verinnerlicht haben. Sie wollen sich gegen Bremser abgrenzen und keinen Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit zulassen. Sie verspüren keine innerlichen Begrenzungen oder Einschränkungen, die sie davon abhalten könnten, eine Aufgabe anzunehmen. "Dies ist der optimale Nährboden für einen Burnout", warnt Lüschow. Wer sich zu sehr über seine Fachkompetenz definiere und zu "Tiefenbohrungen" neige, dabei aber den Gesamtüberblick verliere und seine Funktion als Richtungsgeber nicht erfülle, beschleunige den Prozess der Überlastung.
Viele Burnout-Kandidaten zeigen Lüschow zufolge zudem eine Schwäche auf der sozial-kommunikativen Ebene: Sie gestalten ihre Beziehung zu anderen sehr locker, halten oft Distanz zu ihrem Team und vernachlässigen die strategische Kommunikation im Unternehmen. "Diese Personen wollen keine Politik", erklärt der Experte. Sie fühlen sich jedoch überfordert, wenn es zu Abweichungen vom Plan kommt und politische Entscheidungen gefällt werden müssen.
Bei vielen Burnout-Kandidaten beobachtet der Berater zudem eine Tendenz, nur das zu verplanen, was sie kennen. Sie konzentrierten sich auf das Eindeutige, das Messbare. Das Unbekannte, das Unsichere hingegen werde verdrängt. Auch das führe dazu, dass sich diese Personen mit jeder Aufgabe identifizieren und keine Alarmglocke aufleuchtet, um sie vor zu hoher Belastung zu bewahren.