Thin Clients waren zu schlecht kalkulierbar
Thin Clients waren der erste Ansatz; dabei testete das IT-Team die Produkte mehrerer Hersteller. Die Versuche liefen allerdings kostenmäßig aus dem Ruder: Während des Betriebs stellte sich immer wieder heraus, dass nachträglich zusätzliche Lizenzen, etwa für bestimmte Bildschirmauflösungen, nötig waren. Insgesamt erwies sich der Ansatz mit Thin Clients als zu schlecht kalkulierbare Variante für die Desktop-Virtualisierung.
Zero Clients waren bei Vulkan bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Der IT-Hersteller und Distributor Lynx IT-Systeme brachte dann das Konzept von Pano Logic als Alternative für den Ersatz der bisherigen Endgeräte am Arbeitsplatz ins Spiel. Der Zero-Client-Ansatz hat eine Reihe von Vorteilen. Zunächst befindet sich am Arbeitsplatz keine Intelligenz, so dass keine unerwarteten zusätzlichen Lizenzen erworben werden müssen. Die Geräte werden über eine einfache Terminalverbindung mit dem Pano Controller verknüpft. Als zentrale Komponente verwaltet das Management-Tool Anwender und virtuelle Maschinen, übernimmt Connection Brokering, Active-Directory-Anbindung sowie die Zuordnungen der virtuellen Maschinen und Zero Clients. Der Pano Controller ist im dahinter liegenden Citrix Xen Hypervisor integriert. Das Konfigurieren eines Arbeitsplatzes dauert so nur noch 30 Minuten. Da jede Anwendung zentral installiert wird, arbeiten alle Anwender mit identischen Release-Ständen.
Rentabilität nach zwei Jahren durch die Energieeinsparung
Die anfängliche Kalkulation, dass sich die Lösung angesichts des niedrigen Stromverbrauchs der Pano Logic Cubes von rund drei Watt binnen zwei Jahren amortisieren würde, hat sich inzwischen bewahrheitet. Auch ein wichtiges Signal an die eigenen, weltweiten Kunden und OEM-Partner, von denen immer mehr wissen wollen, wie es ihr Zulieferer mit dem Thema Energieeffizienz hält. Werden weitere Faktoren wie die Citrix-Lizenzen einbezogen, liegt dieTCO des gesamten Desktop-Virtualisierungs-Projekts knapp 30 Prozent unter der, die beim weiteren Einsatz von Fat Clients anstelle von Zero Clients angefallen wäre.
Bei Vulkan ist man sich darüber im Klaren, dass nicht alle Arbeitsplätze im gesamten Unternehmensverbund mit Zero Clients abgedeckt werden können. Rund 75 Prozent sind realistisch, dabei handelt es sich vornehmlich um User horizontaler Standardanwendungen von Office bis ERP. Der Austausch von PCs gegen Zero Clients begann im Unternehmensbereich Couplings, wo das Projektteam in mehreren Abteilungen einzelne User heraussuchte. Umgerüstet wurden zunächst die Arbeitsplätze, an denen schnell Erfolge sichtbar sind - eben solche mit Standardanwendungen. 100 Arbeitsstationen waren drei Monate nach Projektstart in den Divisionen Couplings und Lokring mit Pano Logic ausgestattet. Dann wurden zunächst die anfänglichen Startschwierigkeiten analysiert und beseitigt. Wenn Fehler im Betrieb auftauchen, liegen diese oft gar nicht am Zero Client, sondern es können Probleme im Zusammenhang mit dem Windows- beziehungsweise Office-Wechsel auftreten.