Server-Virtualisierung gehört für viele Unternehmen heute zum Alltag. Der unbestrittene Marktführer in diesem Bereich ist VMware mit vSphere. Microsoft holt mit Hyper-V aber immer mehr auf. Die Funktionen und die Leistung der beiden Systeme nähern sich immer mehr an; trotzdem bietet jeder Hersteller eigene Vorteile gegenüber dem Konkurrenten, die IT-Verantwortliche gegeneinander abwägen sollten. Da VMware die Lizenzierung geändert hat und neben vSphere 4 jetzt auch vSphere 5 zur Verfügung steht, sollten Unternehmen genau vergleichen, welche Funktionen sie benötigen und was diese kosten. Natürlich gibt es zusätzlich noch Red Hat Enterprise Virtualization und Citrix XenServer, die beiden Platzhirsche auf dem Feld der Server-Virtualisierung sind aktuell jedoch VMware vSphere und Microsoft Hyper-V.
Hyper-V und vSphere: Versionen und Lizenzierung
Die Grundlage der Virtualisierung von VMware bildet der ESXi-Server. Dieser ist Bestandteil aller Editionen von vSphere und stellt den eigentlichen Hypervisor zur Verfügung. vSphere steht als Standard, Enterprise und Enterprise Plus-Version zur Verfügung. VMwares Programmsuite baut auf dem kostenlosen ESXi-Server auf und erweitert diesen mit zusätzlichen Funktionen zur Hochverfügbarkeit (vMotion) und zentralen Verwaltung (vCenter). Grundlegende Techniken zur Virtualisierung sind in allen Editionen von vSphere enthalten, auch in der kostenlosen Edition.
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Mit dem kostenlosen Microsoft Hyper-V Server 2008 R2 virtualisieren
Microsoft stellt Hyper-V in den Editionen Standard, Enterprise und Datacenter von Windows Server 2008 R2 als integrale Serverrolle des Betriebssystems zur Verfügung. Der größte Vorteil von Hyper-V ist die direkte Einbindung in das Betriebssystem, es sind keine Zusatzinstallationen oder Lizenzen für Hyper-V notwendig. Wer Windows Server 2008 R2 einsetzt, kann kostenlos auch Hyper-V verwenden. Zusätzlich bietet Microsoft den kostenlosen Hyper-V Server 2008 R2 an. Dieser entspricht vom Funktionsumfang der Enterprise Edition von Windows Server 2008 R2 als einer Core-Installation ohne grafische Oberfläche, inklusive der Clusterunterstützung.
Hyper-V und vSphere: Gast-Betriebssysteme im Vergleich
Hyper-V ist vor allem für die Virtualisierung von Windows-Produkten optimiert. Zwar lassen sich vereinzelt auch Linux-Distributionen mit Hyper-V virtualisieren, zum Beispiel Red Hat und Suse, allerdings liegt hier nicht gerade der Schwerpunkt von Microsoft. Das merkt man auch schnell an der eher schlechten Leistung, sobald mehr als ein Linux-Server gestartet ist. vSphere kann dagegen neben Windows auch Max OS X Server (ab vSphere 5 auch Mac OS X 10.6 Snow Leopard), Free BSD, NetWare und Solaris virtualisieren. Die meisten Linux-Distributionen können Unternehmen mit vSphere ebenfalls einfach und leistungsstark virtualisieren. Wer diese Betriebssysteme einsetzt kommt daher in Sachen Virtualisierung kaum um vSphere herum oder er muss auf eine Linux-Virtualisierung setzen. Bezüglich der Leistung sind sich bei der Virtualisierung von Windows-Servern vSphere und Hyper-V nahezu ebenbürtig. Wer im Unternehmen also hauptsächlich auf Windows setzt, kann generell mit Hyper-V oder vSphere virtualisieren. Je mehr Server im Einsatz sind, desto besser ist jedoch vSphere geeignet: Das System bietet eine bessere zentrale Verwaltung und unterstützt auch mehr virtuelle Server pro Host. Das liegt nicht zuletzt am besseren Umgang mit dem Arbeitsspeicher.
- Ratgeber
Diese Schritte haben sich in der Praxis bewährt. - Schritt 1
Ziele und Strategien festlegen: Nicht immer stehen eine bessere Auslastung der IT und niedrigere Kosten ganz oben auf der Agenda. Vielen Unternehmen geht es schlicht darum, den IT-Wildwuchs einzudämmen. - Schritt 2
Quick-Wins mit einem schnellen Return on Investment (RoI) zuerst angehen. (Bild: Fotolia) - Schritt 3
Betriebsprozesse anpassen: Dieser Aspekt wird oft unterschätzt. Die Virtualisierung verändert etwa das Aufgabenfeld der Administratoren. (Bild: Messer Industriegase) - Schritt 4
Schulungen organisieren, Disziplin einfordern: Ohne ausreichendes Know-how und klare Regeln entsteht schnell ein Wildwuchs virtueller Maschinen. - Schritt 5
IST-Zustand analysieren: Eine genaue Bestandsaufnahme der vorhandenen IT-Komponenten sollte Grundlage jeder Server-Virtualisierung sein. (Bild: Fotolia) - Schritt 6
Workload Assesment und Sizing: Nicht nur die Server-Kapazität ist maßgeblich. IT-Manager müssen auch die Storage- und Netzwerk-Anforderungen im Auge behalten. - Schritt 7
Scale-up oder Scale-out? - Soll die Rechenlast auf einen großen oder viele kleine Server-Systeme verteilt werden ? - Schritt 9
Lizenzfragen klären: Das Management unterschiedlicher Lizenzmodelle kann in vitrualisierten Umgebungen sehr komplex werden. - Schritt 10
Altsysteme abschalten: Die Sparpotenziale der Virtualisierung lassen sich nur dann voll ausschöpfen, wenn alte IT-Systeme nach dem Projekt auch tatsächlich ausrangiert werden.