IT-Manager wetten

Verkaufen auf allen Kanälen

05.01.2015
Von Björn Wöstmann

4. "Check and Reserve" verlangt einen besonders schnellen IT-Prozess und setzt eine enge Integration, im Regelfall eine Realtime-Verbindung des E-Commerce-Systems mit den bestandsführenden IT-System(en) des stationären Handels voraus. Je kürzer der Zeitraum zwischen der Reservierung im Web und dem Nachrichteneingang in der stationären Verkaufsstätte, desto geringer ist das Risiko, dass die zu reservierende Ware zwischenzeitlich verkauft wurde und der potenzielle Kunde schlimmstenfalls nachträglich vom E-Commerce-System informiert werden muss, dass seine gewünschte Reservierung nicht erfolgen konnte.

Einzelhandel und E-Commerce clever kombinieren

Die schnelle, effiziente und sichere Abwicklung der vorstehend skizzierten vier beispielhaften Multi-Channel-Prozesse, aber auch vieler weiterer Prozesse des modernen absatzkanalübergreifen Einzelhandels lassen sich mit fragmentierten IT-Systemen, die - wenn überhaupt - über komplexe Schnittstellen verbunden sind, nicht bewerkstelligen. Für erfolgreichen Multi-Channel-Einzelhandel ist eine integrierte System- und Datenbasis für alle Prozesse des Online- und des Offline-Handels notwendig.

Fazit: Der stationäre Einzelhandel ist für die nächste umfassende Umwälzung gut gerüstet, wenn er E-Commerce nicht als separaten, zusätzlichen Absatzkanal begreift, sondern als unabdingbar notwendige und zeitgemäße Vervollständigung seiner bestehenden Absatzstrukturen, die nur auf Basis integrierter IT-Systeme und einer durchgängigen Datenbasis erreicht werden kann. Mithilfe, aber auch nur mithilfe solcher IT-Systeme wird der Einzelhandel die Erwartungen der Konsumenten nach beliebigem barrierefreiem Wechsel zwischen stationären und elektronischen Einkaufsprozessen erfüllen.

Gleichzeitig gelingt es dem stationären Handel, sich so von den großen "reinen" Online-Anbietern positiv zu differenzieren und am steigenden Umsatzpotenzial für diesen Bereich zu partizipieren. Heute verfügen nur wenige Einzelhändler über ausgereifte IT-Strukturen, um umfassende Multi-Channel-Prozesse effizient zu betreiben. Viele von ihnen setzen noch immer auf die klassischen Handels- und POS-Systeme und betreiben E-Commerce mehr oder weniger separat.

Letztendlich wird der Konsument seine Interessen durchsetzen, und Multi-Channel-Prozesse werden sukzessive in das Prozessportfolio und damit in die IT-Systeme des Einzelhandels Einzug halten. Der Einzelhandel wird damit zu einer Integration seiner IT-Systeme gezwungen werden. Daraus folgt, dass es in zehn Jahren im Retail keine unterschiedlichen IT-Systeme für Online-Business und Offline-Business mehr gibt. Wer es weiterhin mit zwei Systemen versucht, wird die jüngste Transformation des Handels nicht überleben.

Ich freue mich auf Ihre Gegenwette!

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Foto: cio.de

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