Freelancer im Visier

Stress, Präsentismus und Burnout in der IT

20.09.2010
Von pte pte
Viele IT-Experten gehen auch krank in die Arbeit. Laut einer neuen Untersuchung sind besonders Freiberufler für das als "Präsentismus" bezeichnete Verhalten anfällg.
Unter hoher Belastung stehen die Freiberufler in der IT.
Unter hoher Belastung stehen die Freiberufler in der IT.
Foto: Fotolia, G. Santa Maria

Eine Studie der Technischen Universität Dortmund in Kooperation mit verschiedenen Freelancer-Börsen zeigt, dass gerade in der IT-Branche Menschen zur Arbeit gehen, auch wenn sie nicht gesund sind. In Online-Untersuchungen berichten fast die Hälfte der Befragten über Muskel-/Skelettprobleme sowie über psychische Beschwerden. Experten warnen nun, dass gesundheitliche Probleme sowie Burnout bei Mitarbeitern sogar die Innovationskraft in der Branche bremsen könnten.

"Die IT-Branche ist nur eine Beispielsbranche", meint Studienleiter Rüdiger Klatt von der TU-Dortmund gegenüber pressetext. "65 Prozent der Alleinselbstständigen klagen über vermutlich arbeitsbedingte Muskel- und Skelettbeschwerden im vergangenen Jahr, 52 Prozent über psychische Probleme", schildert der Experte die Untersuchung. "Das heißt auch, dass die Betroffenen in den Krankenkassenstatistiken nicht auftauchen, da sie weiter arbeiten, auch wenn es ihnen nicht gut geht." Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich hier um ein Phänomen des Präsentismus handelt.

"Die Belastungen des Berufs sind so umfangreich, dass nur 30 Prozent der Freelancer sowie etwa 40 Prozent der abhängig Beschäftigten davon ausgehen, die Belastungen bis zum Rentenalter von 65 Jahren aushalten zu können", schildert Klatt. "Zehn Prozent der abhängig Beschäftigten und 14 Prozent der Freelancer gehen sogar davon aus, dass sie die Belastungen nicht einmal bis zum 50. Lebensjahr aushalten werden." Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 43 Jahren.