Kneipp-Werke
Die Kneipp-Werke aus Würzburg haben ihre Prozesse in Logistik und Warenversorgung mit BPM optimiert. Der 350 Mitarbeiter starke Hersteller von Arzneimittel- und Pflegeprodukten, der zur Paul Hartmann Gruppe gehört, wollte seine Prozesse nicht nur niederschreiben. Deshalb wurde bereits 2006 Aris von IDS Scheer (jetzt Software AG) eingeführt. Doch die Visualisierung allein reichte der konsequent vorgehenden IT-Abteilung nicht. "Es gab eine Reihe von Prozessen, die nicht ohne weiteres im ERP abzubilden waren. Um hier Aufwand zu sparen, haben wir uns nach einem Prozessportal umgeschaut", erinnert sich Christian Schulze, Head of Information Management bei Kneipp.
Das Unternehmen entschied sich für Webmethods von der Software AG als SOA-Repository. Im BPM-Portal wurden der pharmaspezifische Prozess zur Produkteinführung und der komplexe Eliminierungsprozess für abgelaufene Produkte umgesetzt. Derzeit arbeiten die Würzburger an der Integration zwischen dem Prozessportal und der neuen ERP-Software von SAP, um eine Verbindung mit Kunden- und Logistikprozessen, EDI und Workflows zu schaffen.
"Ein wichtiges Thema ist für uns auch das Messen von Prozessen - zum Beispiel hinsichtlich der Qualität oder der Lieferquote im Warenausgang. Die entscheidende Vorarbeit lag darin, die eigenen Prozesse genau zu kennen und zu dokumentieren. Ziel ist, eines Tages die gesamte Prozesswelt des Unternehmens darstellen und bewerten zu können", wünscht sich Schulze. Im als reiner Standard eingeführten SAP-System bringen die BPM-Spezialisten dazu Konnektoren als Messpunkte an, die Betrachtung erfolgt über Webmethods Business Activity Monitoring.
"Die IT versucht, bei der Prozessoptimierung den Helikopterblick auf die Prozesslandschaft zu wahren - das ist kein einzelnes Projekt, sondern eine Linienaufgabe. Die Fachbereiche bleiben in der Verantwortung und sind über Process Owner und SAP-Key-User eingebunden", so Schulze. Eine wesentliche Herausforderung bestehe darin, die Schnittstellen zwischen den Unternehmensbereichen möglichst klar herauszuarbeiten. "Fachabteilungen sind praktisch wie ‚Closed Shops‘, in die schwer hineinzuschauen ist. Klare Strukturen sorgen hier dafür, dass im Fehler- oder Problemfall schneller deutlich wird, wo angesetzt werden muss", so der IT-Manager. (jha)