Die Zahl der Unternehmen, die BPM-Tools nutzen, hält sich in Grenzen. Einer Marktstudie von Trovarit und Pentadoc Radar von Anfang 2010 zufolge verzichten drei Viertel von knapp 160 Befragten auf entsprechende Hilfsmittel, vor allem weil ihnen Ressourcen und Kompetenz für die Einführung fehlen. Doch die Praxis zeigt, dass sich der Einsatz lohnt: Mit BPM lassen sich komplexe Vorgänge in den Griff bekommen, Wachstum ohne die Einstellung neuer Mitarbeiter bewältigen, Papier und Postwege sparen und Veränderungen deutlich flexibler abfangen. BPM-Lösungen haben heute den nötigen Reifegrad, doch in der Verzahnung von IT- und Business-Ebene liegt der Schlüssel zum Erfolg.
"Die beiden Welten IT und Business sind faktisch nirgendwo nahtlos zusammengewachsen", beobachtet Ayelt Komus vom BPM-Labor an der Fachhochschule Koblenz, doch genau auf diese Zusammenarbeit komme es bei BPM an. "Es gibt keine vollständige Umsetzung von Prozessen in die IT auf Knopfdruck", warnt Komus - auch wenn viele Hersteller dies gerne suggerierten. Wichtig sei, sich mit der Tatsache anzufreunden, dass die Modelle aus der Business-Welt nur Vorlagen sind, die es durch IT nachzubereiten und anzureichern gilt. Dennoch sieht der BPM-Experte die Zukunft optimistisch: "Zum einen haben die BPM-Systeme deutliche Fortschritte gemacht, zum anderen ist die Nachfrage da. Eine Best-Practice-Anwenderstudie hat gezeigt, dass Unternehmen, die gezielt BPM betreiben, in der Regel eine bessere Umsatzrendite und ein Ebit-Ergebnis über dem Branchendurchschnitt erreichen."
Auf den folgenden Seiten finden Sie vier Praxisberichte darüber, wie Lufthansa Passage, HanseMerkur, Finanz Informatik Technologie Services und die Kneipp-Werke BPM nutzen.