"Der PC war noch nie so wichtig wie heute", sagte Alex Cho, President für den Bereich Personal Systems bei HP Inc., zum Auftakt der Consumer Electronics Show (CES) 2021, die in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie virtuell stattfindet. Hybride Arbeitsumgebungen erforderten neue Geräte und Lösungen. Heute gehe es vor allem darum, die Menschen in dieser neuen Welt miteinander zu verbinden und in die Lage zu versetzen, weiter produktiv zu sein. "Dabei schauen wir nicht nur auf das Gerät, das die Menschen nutzen, sondern auch darauf, wie sich ihre Erfahrung rund um den PC-Einsatz verbessern lässt", so Cho. Das reiche von Software, die zum Beispiel eine spezielle Lichtsteuerung für Videoanrufe bietet, über Peripheriegeräte bis hin zu der Frage, wie Services die Überwachung und Verwaltung von Geräten erleichtern könnten.
HP Laptops auf der CES 2021
HPs zur CES vorgestellten Notebooks sollen vor allem mit leichtem Gewicht und guten Audiofähigkeiten punkten. Das "HP Elite Dragonfly G2" wiege nicht einmal ein Kilogramm, es sei das weltweit leichteste, kompakte Business Convertible, wirbt der Hersteller. Das integrierte Audiosystem von Bang & Olufsen soll den Sound mit KI-Hilfe automatisch an unterschiedliche Szenarien wie Sprache, Musik oder Filme anpassen.
Das Modell "HP Elite Dragonfly Max" bietet darüber hinaus für Videokonferenzen vier integrierte Mikrofone sowie eine Kamera mit hoher 5-Megapixel-Auflösung. Das Display der Max-Variante reduziert zudem mit einem speziellen Filter blaue Lichtwellen und soll so ein augenschonendes Arbeiten ermöglichen. Für Sicherheit sorgt neben einem Privacy-Bildschirm, der den seitlichen Blick auf das Display erschwert, die neue Tamper-Lock-Funktion. Sie sperrt den PC, falls er unbefugt geöffnet oder kompromittiert wird, und benachrichtigt den Anwender über den unerlaubten Zugriff.
Auch das neue EliteBook 840 G8 Aero verhindert mit Hilfe der Sure-View-Funktion unerwünschte Einblicke auf das 14-Zoll-Display. Die HD-Webcam ist mit einer integrierten Sicherheitsblende ausgestattet. Die Kamera, drei eingebaute Mikrofone sowie KI-optimierte Audiofunktionen verbesserten die Kommunikation im Team, hieß es. Den gut 1,1 Kilogramm schweren Laptop können Anwender optional mit 5G-Konnektivität ordern.
Während die Dragonfly-Rechner und das Elitebook mit CPUs und Grafikchips von Intel arbeiten, stattet HP sein ebenfalls neues "Elite Folio" mit der ARM-basierten Qualcomm Snapdragon 8cx Gen 2 Rechenplattform aus. Neben Multi-Gigabit-Konnektivität erhielten Anwender damit 5G-Konnektivität und Wi-Fi 6. Weil ARM-Chips vergleichsweise wenig Energie verbrauchen, kommt das Elite Folio ohne Lüfter aus und soll HP zufolge mit einer Akkuladung über 24 Stunden im Dauerbetrieb durchhalten.
Das Touch-fähige 13,5-Zoll-Display des Convertible-Rechners lässt sich im 360-Grad-Winkel über die Tastatur klappen. Nutzer können das Gerät so auch als Tablet nutzen. Dafür liefert HP den Elite Slim Active Pen mit. Auch mit dem Elite Folio hat der Hersteller vor allem Collaboration-Anwendungen im Blick. Die Webcam bietet mit 76 Grad einen großen Aufnahmewinkel und die Dual-Mikrofone sowie die Lautsprecher von Bang & Olufsen sollen für eine gute Audioqualität sorgen.
Mit rund 1,6 Kilogramm präsentiert sich das etwas schwerere "Envy 14", das dafür aber auch mehr Leistung bietet. Neben aktuellen Intel-CPUs bringt der Mobilrechner eine dedizierte Nvidia-Grafikkarte vom Typ GeForce 1650 TI mit. Damit eignet sich das Envy 14 auch für Kreativanwendungen rund um Bild- oder Videobearbeitung.
Mit Hilfe eines Thermosensors sollen Nutzer die Leistung zwischen CPU und GPU besser austarieren können und so eine Überhitzung bei rechenintensiven Anwendungen vermeiden können. Maximal soll das Envy bis zu 16,5 Stunden mit einer Akkuladung durchhalten können. Das 14-Zoll-IPS-Display bietet eine Auflösung von 1920 mal 1200 Bildpunkten im 16:10-Format und soll HP zufolge eine exakte Kalibrierung für mehr Farbgenauigkeit zulassen.
Das Envy 14 bietet Nutzern eine physische Blende für die Webcam. Das eingebaute Mikrofon lässt sich über die Tastatur stummschalten. Die Funktion "AI Noise Removal" soll zudem Hintergrundgeräusche bei der Verwendung von Lautsprechern, Kopfhörern oder dem Mikrofon während Videochats, Audioanrufen und Aufnahmen unterdrücken. Mit der Funktion "QuickDrop" könnten Anwender Inhalte wie Fotos, Videos und Dokumente drahtlos zwischen PC und Mobilgeräten übertragen.
HPs Peripherie-Highlights auf der CES 2021
Rund um seine neuen Mobilrechner hat HP darüber hinaus eine Reihe weiterer Devices vorgestellt. Die Audioeigenschaften der "Elite Wireless Earbuds" sollen sich individuell für bestimmte Einsatzszenarien personalisieren und einstellen lassen. Anwender könnten zudem mit den kabellosen Ohrhörern über die Windows 10-, iOS- oder Android-App von einem Konferenz-Call am PC auf ihr Smartphone wechseln oder Musik hören.
Die "635 Multi-Device Wireless Mouse" können Nutzer mit bis zu drei verschiedenen Geräten über den USB-Nano-Dongle oder mit bis zu zwei Geräten via Bluetooth verbinden. Workflows ließen sich mit Hilfe der vier programmierbaren Quiet-Click-Tasten vereinfachen: Beispielsweise können so Befehle wie "Rückgängig" oder "Wiederherstellen" vordefiniert werden. Über die seitlichen Tasten lassen sich zudem bis zu zehn Anwendungen aktivieren, darunter Illustrator und Photoshop von Adobe, die Microsoft-Anwendungen Excel, Word und PowerPoint sowie AutoCAD, SolidWorks, Sketch Up, Chrome und Zoom.
HP präsentierte darüber hinaus eine Reihe neuer Monitore. Die Displays der M-Serie in den Größen 24, 27 und 32 Zoll sollen vor allem einen weiten Blickwinkel sowie ein exakte Farbgenauigkeit bieten. Die Bildschirme "E24u G4" und "E27u G4" bringen einen USB-C-Port mit, über den sich Laptops mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 65 Watt mit Strom versorgen lassen. Zudem ließen sich durch die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten der Bildschirme Multi-Monitor-Konfigurationen im Homeoffice einrichten, hieß es. Alle neuen Displays arbeiten mit HPs Eye-Ease-Technik, die blaues Licht der Anzeige reduziert und so die Augen beim Arbeiten entlasten soll.
Wie HPs Rechnerproduktion grüner werden soll
Die HP-Verantwortlichen betonten, dass sie in der Produktion stärker auf den Faktor Umweltschutz und einen Ressourcen-schonenden Materialeinsatz achten würden. So bestünden beim Dragonfly G2 rund 80 Prozent der mechanischen Teile aus recyceltem Material wie beispielsweise aus den Weltmeeren herausgefischtem Plastik. Das Magnesium-Chassis des EliteBook 840 sei sogar zu 90 Prozent aus wiederverwerteten Materialien hergestellt. Der zur CES vorgestellte Rucksack "Renew Travel" (15,6-Zoll) und eine neue Laptop-Tasche werden demnach aus Fasermaterialien hergestellt, das durch das Recycling von Plastikflaschen gewonnen wurde. Auch bei den Verpackungen seiner Rechner will der Hersteller stärker auf Nachhaltigkeit und wiederverwendbares Material setzen.
Ab Februar plant HP seine neuen Mobilrechner in Deutschland auf den Markt zu bringen. Den Anfang machen das Dragonfly und das Envy 14. Im März folgt das Elite Folio. Das EliteBook soll irgendwann im Frühling kommen, ein genaueres Datum steht noch nicht fest. . Über die Preise wollen die HP-Verantwortlichen bis dato nur wenig verraten. Lediglich beim Envy spricht HP von einem Einstiegspreis ab 1.000 Euro.
- CES Historie
Die Consumer Electronics Show hat sich zu einer der wichtigsten Tech-Messen weltweit entwickelt. Doch wo heute autonome Autos, 4K TVs und kabellose Devices die Hallen füllen, gab es früher Plattenspieler, Kassetten und Schwarz-Weiß-TVs zu sehen. In unserer Bildergalerie werfen wir einen Blick auf die bewegte Geschichte der CES. - Das CES-Debüt
Die Consumer Electronics Show gibt 1967 in New York ihr Debüt - als "Sidekick" der Chicago Music Show. 117 Aussteller sind damals vertreten - auch der Plattenspieler-Hersteller Scott. Was genau es mit der Puppe auf sich hat? Wir wissen es nicht. Aber das Bild beweist: Show und Shine war auf der Consumer Electronics Show schon immer Pflicht. - Der Siegeszug der Kassette
Lange bevor Musik zum digitalen Produkt wird, heißen die State-of-the-Art Medien Vinyl und Kassette. Letztere wird bereits 1962 von Philips entwickelt. Im Jahr 1968 beginnt der weltweite Siegeszug der Kassette, die auch auf der CES offensiv beworben wird. - Die Grundstruktur
Die Technologien, die es auf der CES zu sehen gibt, haben sich gewandelt. Eines ist jedoch unverändert geblieben: Die Standstruktur. Immer noch reiht sich Hersteller an Hersteller und sie alle sind immer noch mehr als bemüht, DAS nächste große Hitprodukt an den Mann zu bringen. - Farbenspiele
Das CES-Farbkonzept, das auf diesem Bild zelebriert wird lässt keinen Zweifel: Die Siebziger sind da. Die CES steht 1972 kurz vor dem internationalen Durchbruch - ab 1973 wird sie zweimal jährlich abgehalten. - Marken aus einer anderen Ära
Im Jahr 1973 sind auf der CES - neben den heute noch vertretenen Schwergewichten wie Panasonic - auch Firmen vertreten, die heute längst Geschichte sind. - Die Computer sind da
Ende der 1970er Jahre hat sich die CES als Tech-Messe etabliert und wird auch für Computer-Hersteller zunehmend attraktiver. Die Computerworld berichtet im Jahr 1979, dass circa 30 Computer- und Peripheriegeräte-Hersteller zugegen sind. Darunter auch ein Unternehmen namens Apple, das seine Produkte in der Suite eines nahegelegenen Hotels präsentiert. - Business-Messe
Dass die CES seit jeher auch eine bedeutende Business-Messe ist, verdeutlicht dieses Foto aus dem Jahr 1981. Inzwischen setzt man allerdings eher auf Business Casual und auch die Aktentaschen wurden durch Smartphones ersetzt. - Japanische Dominanz
Ein Markenname taucht auf vielen CES-Fotos der 1970er und 1980er auf: Fisher Electronics. Der traditionsreiche US-Hersteller wird 1975 vom japanischen Elektroriesen Sanyo geschluckt. Die Marke bleibt jedoch zunächst erhalten und entwickelt sich zu einer echten Macht auf dem Consumer-Markt. Erst mit der Übernahme von Sanyo durch Panasonic im Jahr 2010 wird die Marke eingestampft. - Die kabellose Revolution
Das schnurlose Festnetztelefon ist auf der CES 1989 eine absolute Sensation. Das "Freedom Phone" von Southern Bell ist eines von vielen Modellen der Telefonanbieter. - Klappe zu ...
Im jahr 1996 ist das Smartphone noch Zukunftsmusik. Ein Hit auf der CES ist in diesem Jahr das erste Klapphandy von Motorola. Aus heutiger Perspektive fragt man sich, wie unsere Smartphones wohl in 20 Jahren aussehen. - Sommerspiele
Dieses Foto zeigt die Erffnung der Sommer-CES im Jahr 1990. Wegen sinkender Besucherzahlen gerät die Sommer-CES in Straucheln: Von 1995 bis 1998 versucht man die Messe an verschiedenen Orten zu etablieren - ohne Erfolg. Die Sommer-CES im Jahr 1998 wird abgesagt - danach wird das Event vollständig beerdigt. - Persönliche, digitale Assistenten
Die Tech-Branche wird Anfang der 1990er von neuen technologischen Errungenschaften befeuert. Im Jahr 1993 heißt eine der größten Attraktionen: PDA. Die Handhelds sind quasi Smartphone-Vorläufer ohne Telefon-Funktion.