Anbieter und Lösungen

Mobile Payment in Deutschland kommt langsam in Gang

09.02.2016
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Bestehende Lösungen in Deutschland

So wie PayPal in Berlin haben einige mPayment-Anbieter in Deutschland zunächst regional begrenzt mit Pilotprojekten begonnen. Dazu gehört zum Beispiel die Wiesbadener paij GmbH, die mit "Mobile Payment Made in Germany" wirbt und zunächst für die Heimatregion unter anderem Taxi Deutschland mit 15.000 Taxis für die paij-App mit QR-Code-Leser gewinnen konnte. SQWallet hat mit Pilotprojekten in Osnabrück gestartet und bietet eine ebenfalls an QR-Codes gekoppelte App mit PIN-Eingabe an, so auch PayCash vorwiegend für den Raum Düsseldorf. Alle drei Lösungen sind kostenlos.

Schon fast zu den Arrivierten mit fast 80 teilnehmenden Geschäften in neun Städten bis Ende 2014 (laut kreditkarte.net) gehört kesh mit der biw Bank für Investments und Wertpapiere AG im Rücken, die sich als Deutschlands schnellst wachsende Online-Bank sieht. Auch die für Android, iOS und BlackBerry erhältliche kesh-App arbeitet über den QR-Code. Vorteile für Händler seien 100 Prozent Zahlungssicherheit, sofortige Gutschriften und keine versteckten Gebühren, verspricht kesh. Je nach Version (starter, basic oder premium) lässt sich das kesh-Konto mit monatlich 100 und 200 Euro oder sogar 200 Euro täglich aufladen, um über die betreffende Summe verfügen zu können.

Das Sparkassen-System girogo bundesweit rund 9.000 Akzeptanzstellen wurde ebenfalls schon genannt. Dieses ist an eine Girocard mit NFC-Chip geknüpft. Es bleibt noch der im Spätsommer 2012 mit E-Plus gestartete, auf NFC basierende Targobank Bezahlchip, der Kunden zusätzlich zur MasterCard mit zirka 450.000 Akzeptanzstellen angeboten wird und bundesweit in ausgewählten Geschäften eingesetzt werden kann.

Da der NFC-Bezahlchip vom Handy huckepack genommen werden kann, muss dieses selbst nicht NFC-fähig sein. Der Bezahlchip ist sowohl als Kreditkarte mit individuellem Kreditlimit und flexibler Rückzahlung als auch als Prepaid-Karte verfügbar. Damit bezahlen kann man überall, wo ein PayPass-Logo zu sehen.

Mobile-Payment steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen.
Mobile-Payment steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen.
Foto: Mopic - Fotolia.com

Fazit: Mit Sicherheit kommt Akzeptanz

Mobile-Payment mag in Deutschland zwar noch in den Kinderschuhen stecken. Schaut man sich aber an, wie viele junge Leute und Berufstätige in Bus und U-Bahn ständig mit ihrem Smartphones zugange sind, ist es nur eine Frage der Zeit, dass die Akzeptanz steigt und damit auch das bundesweite Angebot. Die großen wie kleinen Player müssen sich nur darauf einstellen, dass die Deutschen in Gelddingen grundsätzlich etwas konservativer sind. Sicherheit ist daher das A & O im Mobile-Payment. (mb)