Die Telekom und Partner Huawei
CW: Sie sprachen jetzt mehrmals das Thema Sicherheit an. Es gibt auch kritische Stimmen im Hinblick auf ihren Cloud-Partner Huawei. Was entgegnen Sie diesen Kritikern?
FERRI ABOLHASSAN: Sicherheit ist für die Deutsche Telekom das oberste Gebot. Das gilt für uns selbst und für unsere Partner gleichermaßen. Und ganz klar ist auch: Die Open Telekom Cloud ist das erste Public-Cloud-Angebot weltweit, das von einem deutschen Provider aus einem sicheren deutschen Rechenzentrum unter den strengen Datenschutzstandards dieses Landes betrieben wird. Im Hintergrund steht eine Firma, die mehr Leute zum Thema Sicherheit beschäftigt als die meisten Wettbewerber. Nachdem ich seit kurzem auch für das Thema Security in der Telekom zuständig bin, weiß ich worüber wir reden. Das Thema Sicherheit prüfen wir auf Herz und Nieren, bevor wir etwas in den Markt geben.
CW: Sind Hersteller wie Cisco oder HP angesichts der Partnerschaft mit Huawei bei der Telekom abgeschrieben?
FERRI ABOLHASSAN: Zunächst, Cisco ist für uns, wie auch HP, ein ganz großer Partner. Beispiel Cisco: Gemeinsam bieten wir die DSI Intercloud an. Was wir aber mit der Huawei-Partnerschaft verändert haben, ist das Partnerschaftsmodell. Letztlich haben wir bewiesen, dass wir von der Größe her - unser eigener Bedarf plus 6.000 Enterprise-Kunden - ein Marktvolumen abdecken, für das es sich als Hersteller schon lohnt, sich spezielle Vertragskonstrukte zu überlegen. Wir sehen inzwischen deutlich mehr Flexibilität bei dem Thema. Insofern haben wir den Markt schon verändert.
- Huawei Cloud Congress
2015 fokussierte Huawei seine gesamte Enterprise-Division rund um das Thema Cloud. Der Huawei Cloud Congress (HCC) im Herbst 2015 lockte rund 10.000 Teilnehmer nach Shanghai. - Cloud-Rechenzentren
Der Enterprise-Bereich von Huawei bietet 2015 ein umfangreiches Spektrum an Produkten für Rechenzentren. Der Fokus wurde dazu verschärft auf Cloud-Lösungen gelegt. - Forschung im 5G-Umfeld
Huawei ist sehr stark in der Entwicklung von 5G-Mobilfunktechnologie engagiert - das Unternehmen setzt sich dabei vehement für die Schaffung eines global einheitlichen Standards ein. - Mobilfunk
Seit 1997 ist Huawei im Mobilfunkgeschäft tätig - bis heute eine der wichtigsten Säulen des Unternehmens. - Next-Generation-Firewall
Auch im Bereich Security hat Huawei eine rasante Entwicklung vollzogen, wie die Next Generation Firewall USG6680 zeigt. - Huawei auf dem MWC
Auf dem Mobile World Congress(MWC) 2015 in Barcelona machte Huawei Schluss mit Bescheidenheit beim Markenbewusstsein: Fortan soll Huawei zur Lieblingsmarke bei den Consumern gepusht werden. - Huawei Watch
Ebenfalls auf dem MWC 2015 verkündete Huawei seinen Einstieg in den Markt für Wearables - etwa mit der Huawei-Watch, die sowohl funktional als auch preislich in der Apple-Watch-Liga angesiedelt ist… - Talkband N1
…und mit intelligenten Headsets wie hier dem Talkband N1. - Huawei Ascend P2
Bereits auf dem MWC 2013 läutete Huawei mit dem Ascend P2-Smartphone einen Strategiewechsel im Consumer-Business ein: Das Produktspektrum sollte bis in die Oberliga erweitert werden, der eigene Name verstärkt in den Markt getragen werden. - Huawei Leitstand
Huawei verfügt über zahlreiche Produktlinien, von denen hierzulande noch kaum jemand etwas weiß und die auch (noch) entweder nur im Heimat-, oder ausgewählten Zielmärkten angeboten werden. Dieser portable Mobilfunkleitstand für den Katastropheneinsatz ist nur ein Beispiel. Aktuell verfügt Huawei etwa auch über zahlreiche Produkte für das Home-Entertainment, künftig will das Unternehmen auch im IoT-/M2M-Business und Home-Automation-Markt ganz vorne mitspielen. - Huawei Viewpoint 8660
Der Viewpoint 8660 war eines der ersten Core-Switching-Systeme für IT-Netzwerke von Huawei. - Huawei Netzbetrieb
Zum Service-Portfolio von Huawei gehören auch Wartung und Pflege von Mobilfunknetzen - auch wenn die Servicetechniker dabei üblicherweise auf dem Boden bleiben. - Huawei neues R&D-Gebäude in Shenzhen, China
Das riesige Huawei-Gelände in Shenzhen ist von tropischer Vegetation und in zentralen Bereichen wie hier dem neuen Hauptgebäude für Forschung und Entwicklung auch von wunderschön angelegten Seen und Gärten durchzogen. - Huawei altes R&D-Gebäude in Shenzhen, China
Dieses Gebäude stammt aus früheren Tagen der Huawei-Geschichte - auch hier befindet sich ein Teil der F&E-Mannschaft des Unternehmens. - Huawei R&D-Center Shanghai
Im R&D-Zentrum in Shanghai forscht Huawei rund um Smartphones sowie Mobilfunktechnologien. - Huawei R&D-Center Bangalore
Daneben unterhält Huawei zahlreiche Forschungs- und Entwicklungszentren im Ausland. Im Mittelpunkt des bereits 1999 gegründeten indischen R&D-Centre in Bangalore, Indien, steht typischerweise die Softwareentwicklung. - Huawei R&D-Center USA
In den USA betreibt Huawei seit 2001 Forschung, mittlerweise gibt es dort sieben R&D-Zentren, die wichtigste im Silicon Valley. - 10 Jahre USA
2011 feierte Huawei seine zehnjährige Präsenz in den USA. - Huawei Gebäude für das Top-Management in Shenzhen
In den ersten Gebäuden auf dem Huawei Firmengelände sitzt heute das Top-Management. - Huawei-Gründer Ren Zhengfei
Ren Zhengfei, genialer und charismatischer Gründer, langjähriger CEO und heute väterlicher Lenker des Unternehmens Huawei.
CW: Microsoft ist mit Office 365 und Azure zu ihnen gekommen, damit sie als Daten-Treuhänder fungieren. Können Sie sich dieses Modell auch für andere Anbieter vorstellen?
FERRI ABOLHASSAN: Auf jeden Fall. Lassen Sie uns noch einen Schritt weitergehen. Was wir heute machen, basiert ja nur auf konkret fassbaren Applikationen wie SAP, Office365 oder Azure. Spätestens mit dem Internet of Things ergibt sich eine ganz andere Fragestellung. Was ist denn IoT eigentlich? Sensorik, deren Daten über Funk zu einem Datensammelpool, nennen wir ihn Cloud, transportiert werden. Dort werden sie mit intelligenter Software ausgewertet. Seien es Daten von Sensoren im Zug, im Kühlschrank oder wo auch immer - das ist IoT. Am Schluss wird die entscheidende Frage lauten, wer welchen Zugang zu den Daten hat. Wichtig dabei: Den Nutzen aus den Daten ermitteln, ohne den Datenschutz und die Datensicherheit zu verletzen. Das trifft etwa für Bewegungsdaten zu. Über diese Fragen wird es in Zukunft auch in Deutschland eine Diskussion geben. Und diese Diskussion werden wir nicht einfach mit Verweis auf unsere Rechtsprechung wegschieben können.