Desktop-Virtualisierung mit VDI

Microsoft, VMware und Citrix im Test

16.02.2012
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

VMware View - nur mit meinem Protokoll

Dementsprechend hat das Protokoll weitreichende Änderungen erfahren, die sich auf eine Reihe von Bereichen positiv auswirken:

  • Der Bandbreitenbedarf wurde laut Hersteller um bis zu 75 Prozent reduziert, was gerade auf WAN-Strecken eine größere User-Dichte ermöglicht.

  • Die neue Version liefert Unterstützung für 3D-Grafik für Windows 7 Aero und Office 2010, sowie für 3D Applikationen, die auf DirectX oder OpenGL angewiesen sind. Das Rendering erfolgt dabei Client-schonend auf dem Server. Um die Server bei ihren Rechenaufgaben zu entlasten, stellt Teradici als PCoIP-Erfinder entsprechende optionale Hardware-Komponenten (APEX 2800 offload card) bereit.

  • PCoIP Extension Services verbessern das Session Management sowie das Monitoring für alle PCoIP-Sessions. Administratoren können PCoIP-Konfigurationsparameter nun über GPO steuern. Die neuen PCoIP Continuity Services sorgen für eine automatische Wiederaufnahme von Sessions bei Verbindungsabbrüchen, wie sie gerade im mobilen sowie im WAN-Umfeld gängig sind.

  • Der Client-Bereich hat im Linux-Umfeld Zuwachs bekommen, zudem gibt es neue Client-Versionen für Mac, iOS und Android. Gerade bei den Mobilgeräten wurde die Bedienung erheblich verbessert, beispielsweise durch ein simuliertes Touchpad.

  • Mit den neu eingeführten View Media Services for Unified Communications stellt VMware Drittanbietern eine API zur Verfügung, über welche eine nahtlose Integration von VoIP-Anwendungen in virtuelle Desktops hinein möglich wird. Anwender können damit Softphones und andere UC-Anwendungen in ihrem Desktop benutzen, während die gesamte En- und Dekodierung der Kommunikationsstreams auf dem Client-Gerät und nicht in der VM erfolgt. QoS kann nun separat nur für den VoIP-Datenstrom definiert werden.

Mit der VMware View 5 Premier Edition liefert der Virtualisierungshersteller mit View Persona Management endlich auch die RTO Profile aus. Dieses Feature erlaubt die zentrale Verwaltung von Benutzerprofilen und Desktopeinstellungen und sorgt dafür, dass jegliche Personalisierungen auch Session-übergreifend erhalten bleiben.

Wenig Neues zu vermelden hat VMware bei dem Local Mode getauften Offline-Desktop System, welches eine modifizierte VMware Workstation Installation darstellt, die Desktop-VMs aus der VDI-Umgebung synchronisieren kann. Thin-Client Hersteller Wyse hat die neue Geräteklasse x-class vorgestellt, die den Local Mode auch auf den Thin-Clients unterstützt, so dass Anwender beispielsweise bei fehlender oder abgebrochener WAN-Verbindung trotzdem ihren virtuellen Desktop nutzen können.

Das in 2011 geänderte, am vRAM orientierte VMware Lizenzmodell verteuerte VDI für Anwender deutlich. Es wurde durch vSphere Desktop – eine neue vSphere Edition - gelockert, bei dem unlimitierte vRAM Ressourcen genutzt werden dürfen. Es richtet sich an Anwender, die nur vSphere Lizenzen für das Deployment von Desktops benötigen. vSphere Desktop ist Bestandteil des View Bundle: View und Desktop.