Wie die Lösungen von Konkurrenten wie Cisco WebEx, Google und Zoom wird auch die Collaboration-Suite Microsoft Teams kontinuierlich erweitert. Viele der neuen Funktionen adressieren dabei echte Probleme von Remote Work oder Hybrid Work, bei anderen scheint es das primäre Ziel zu sein, prä-pandemische Business-Szenarien wie Präsenz-Meetings so gut wie möglich digital nachzubilden. Das dies mitunter in die Hose gehen kann, zeigt der Platzanweiser für den Together-Modus, den Microsoft nun im Rahmen der Oktober-Updates für Teams vorstellte.
Ziel des bereits im August 2020 eingeführten Together-Modus ist es, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Teilnehmer in virtuellen Meetings zu stärken, indem sie in einem gemeinsamen Hintergrund platziert werden. "Das gibt uns nicht nur das Gefühl, im selben Raum wie unsere Kolleg*innen zu sitzen. Wir können uns auch besser auf die Gesichter und die Körpersprache der Teilnehmer*innen konzentrieren und so die nonverbale Kommunikation besser verstehen", erklärte Microsoft damals.
Together-Mode in Teams: Per Drag & Drop Plätze zuweisen
Offensichtlich scheinen bei der ursprünglichen Lösung aber nicht die richtigen Leute zusammengesetzt worden sein, weshalb Microsoft - nach gut zwei Jahren - Meeting-Organisatoren und -Moderatoren nun die Möglichkeit gibt, den Teilnehmern im Together-Modus jetzt per Drag & Drop Sitzplätze zuzuweisen.
Ob sich die Funktion etabliert, wird sich zeigen. Wesentlich praktischer erscheinen jedenfalls weitere Funktionen, die Microsoft im Rahmen seiner Oktober-Updates vorgestellt hat:
Gemeinsame Inhalte in ein separates Fenster auslagern
Konnte man sich bisher einzelne Teams-Chats, -Besprechungen und -Anrufe in einem separaten Fenster anzeigen lassen, geht dies nun auch für geteilte Besprechungsinhalte. Der große Vorteil: In einem Meeting behält man so gleichzeitig geteilte Inhalte als auch Besprechungsteilnehmer im Blick.
Live-übersetzte Untertitel in Teams Premium
Live übersetzte Untertitel für Microsoft Teams liefern KI-gestützte Echtzeitübersetzungen aus 40 gesprochenen Sprachen, so dass Meeting-Teilnehmer die Untertitel in ihrer eigenen Sprache lesen können. Dies hilft, Sprachbarrieren zu überwinden, damit Ihre globalen Meetings und Anrufe produktiv und mühelos verlaufen.
Allerdings weist Microsoft darauf hin, dass dieses Feature nur vorübergehend für alle Kunden freigeschaltet ist. Sobald Teams Premium verfügbar ist, benötigt jeder Benutzer eine Microsoft Teams Premium-Lizenz. Wenn ein Organisator über Teams Premium verfügt, können alle Meeting-Plattformen von live übersetzten Untertiteln profitieren.
Aktualisierter Begleitmodus für Android-Nutzer
Für vor Ort anwesenden Teilnehmern ein besseres Hybrid-Meeting-Erlebnis zu bescheren, hat Microsoft den Begleitermodus, neudeutsch Compagnion Mode, in Teams Mobile aktualisiert: Nach iOS- können Teilnehmer nun auch mit ihren Android-Geräten auf Funktionen wie Chat, Live-Reaktionen und Microsoft Whiteboard zugreifen. Außerdem wird so der Zugriff auf Besprechungs- und Gerätesteuerungen erleichtert, z. B. die Möglichkeit, einer Besprechung beizutreten, eine PowerPoint-Präsentation zu übertragen, den Raum stumm zu schalten, Raumkameras ein- und auszuschalten und vieles mehr.
Vorgeschlagene Antworten im Gruppenchat
Wie bei mobilen Messaging-Apps üblich, präsentiert Teams jetzt eine Auswahl von auf maschinellem Lernen basierenden Antwortvorschlägen mit einem Klick, wenn Sie sich in einem Gruppenchat befinden. Bislang war dies nur in einfachen Chats möglich.
Video-Clips
Wer hat's erfunden? Nach/neben Cisco WebEx können nun auch Nutzer von Microsoft Teams in der Anwendung kleine Video-Clips aufnehmen und im Chat senden. Der Empfänger hat dann die Möglichkeit, im Chat-Fenster oder einem eigenen Video-Clip zu antworten. Die Funktion ist zunächst nur in der Desktop-App verfügbar, soll aber bis Jahresende als Public Preview in der mobilen App nutzbar sein.