Homeoffice und Gleitzeit werden Standard

Microsoft schreibt Arbeitsregeln neu

15.10.2020
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Mehr Homeoffice und mehr Flexibilität, was Zeit und Ort des Arbeitens anbelangt, - das sind die Lehren, die Microsoft aus den Erfahrungen der vergangenen Monate gezogen hat.
Kathleen Hogan, Chief People Officer (CPO) von Microsoft, sucht nach neuen Arbeitsregeln für die Zeit während und nach der Coronakrise.
Kathleen Hogan, Chief People Officer (CPO) von Microsoft, sucht nach neuen Arbeitsregeln für die Zeit während und nach der Coronakrise.
Foto: Microsoft

Nach den guten Erfahrungen mit Homeoffice und flexibleren Bürozeiten definieren die großen IT-Konzerne ihre Arbeitsregeln neu. Wie zuvor schon Google hat nun auch Microsoft auf die ­Corona-bedingten Veränderungen reagiert und lässt sich auf neue Modelle ein. In einem Blog-Beitrag kündigte Chief People Officer (CPO) Kathleen Hogan an, die Arbeit beim weltgrößten Softwarekonzern weiter zu flexibilisieren. Die Angestellten hätten die Freiheiten im Homeoffice zu schätzen gelernt.

Dem wolle der Konzern Rechnung tragen. Auch in Zukunft sollen die Mitarbeiter bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit außerhalb des Büros erledigen können, sehen die neuen Richtlinien vor. Darüber hinaus sol­len unternehmensweit flexiblere Gleitzeitregeln gelten. Dem­zufolge könnten die Mitarbeiter in Abstimmung mit ihren Vorgesetzten freier wählen, an welchen Tagen, zu welchen Zeiten und von welchem Ort aus sie arbeiten möch­ten.

Ganz ohne Büros geht's nicht

Hogan rechnet allerdings nicht ­damit, dass Microsoft in Zukunft ohne Büros auskommen wird. Man sei sich bewusst, dass einige Mitarbeiter für ihre Aufgaben weiter vor Ort sein müssten, sagte die Managerin. Andere Aufgaben seien dagegen gut geeignet, außerhalb des Firmengeländes erledigt zu werden. "Für die Zukunft ist es unser Ziel, so viel Flexibilität wie möglich zu bieten, um individuelle Arbeitsstile zu unterstützen, und diese gleichzeitig mit den geschäft­lichen Anforderungen auszubalancieren. Wir wollen sicherstellen, dass wir unsere Kultur leben", schrieb die Personalchefin.

Flexibilität bedeute für jeden etwas ­anderes. Man sei sich darüber im Klaren, dass es angesichts der Vielfalt der Rollen, Arbeitsanforderungen und Geschäftsbedürfnisse bei Micro­soft keine Patentlösung für alle gebe. Hogan kündigte an: "Wir werden unseren Ansatz für mehr Flexibilität noch weiterentwickeln, wenn wir mehr darüber lernen."