Wer kennt es nicht? Man sitzt vor dem Rechner und das fade graue Winterlicht lässt das eigene Gesicht in der morgendlichen Zoom-Konferenz wie das düster-bleiche Antlitz Nosferatus erscheinen. Da hilft weder eine zweite Portion Kaffee noch die grelle Schreibtischlampe, die meist alles nur noch schlimmer macht.
Abhilfe verspricht Logitech mit seinem Streaming-Licht "Litra Glow". Die integrierte True-Soft-Technologie erzeugt dem Hersteller zufolge ein ausgeglichenes LED-Licht, "das sämtlichen Hauttönen schmeichelt". Litra Glow wird am Monitor-Gehäuse befestigt und entweder über Tasten auf der Rückseite des Lichtgehäuses oder über die G-HUB-Software von Logitech gesteuert.
Streaming-Licht im Test: Installation
Die Installation funktioniert einfach und unkompliziert. Im Lieferkarton finden sich neben der Leuchte ein USB-Kabel sowie eine kurze Anleitung. Für die Kabelführung gibt es auf der Rückseite der Leuchtenhalterung zwei Plastiklemmen, die alles in allem einen soliden Eindruck machen. Die Länge des Kabels dürfte mit 1,5 Metern für die meisten Schreibtischlandschaften ausreichen.
Litra Glow wird über den USB-Anschluss mit Strom versorgt. Es braucht also keine Batterien oder Akkus - gut. Ist das Streaming-Licht platziert und per Kabel mit dem Rechner verbunden, wird es automatisch von Logitechs G-HUB-Software erkannt. Das Steuerungs-Tool lässt sich kostenlos von der Website des Herstellers herunterladen.
Logitech Litra Glow: Bedienung
Die Bedienung der Litra Glow ist weitgehend selbsterklärend und intuitiv. Eingeschaltet wird das Streaming-Licht über einen Knopf an der Rückseite des Gehäuses oder per Schalter in der Steuerungssoftware. Ein rahmenloser Diffusor mit einer Größe von neun mal neun Zentimetern streut das Licht breit aus und beleuchtet die User von vorne. Der Vorteil: Es gibt keine Schattenbildung wie bei einer Beleuchtung von oben oder der Seite. Das Gesicht wird regelmäßig ausgeleuchtet.
Wenn man die Helligkeit nicht auf das Maximum aufreißt, sind die Blendeffekte erträglich. Logitech spricht von blendfreiem Licht, doch das dürfte subjektiv unterschiedlich wahrgenommen werden. Justierbar sind Helligkeit und Farbtemperatur - über Schalter auf der Rückseite der Leuchte oder Regler im G-HUB-Tool. Laut Logitech schafft das Streaming-Licht eine Leuchtleistung von maximal 250 Lumen. Derart frontal ausgeleuchtet bräuchte es aber wohl eine Sonnenbrille, um die Ansprechpartner in der Zoom-Konferenz noch erkennen zu können. Den Farbtemperaturbereich gibt Logitech mit 2700 bis 6500 Kelvin an.
Die Einstellungsmöglichkeiten in Sachen Helligkeit und Farbtemperatur lassen ein breites Spektrum an Lichtszenerien zu. Das reicht vom kalt grellen Polarlicht bis zum schummrig weichen Kerzenschein. Der Hersteller bietet Nutzern sechs voreingestellte Modi, darunter "gemütliches Tageslicht", "milder Nachmittag" und "sanfter Sonnenuntergang". Praktisch: Man kann selbst nach seinen individuellen Vorlieben neue Lichteinstellungen kreieren, diese mit Namen versehen und abspeichern.
Litra Glow im Test - Handling
Das insgesamt gerade einmal 177 Gramm schwere Streaming-Licht Litra Glow wird mittels einer Plastikhalterung an der Oberseite des Monitors befestigt. Alternativ kann die Leuchte auch auf einem Stativ befestigt und neben Rechner oder Monitor aufgestellt werden. Ein solches Stativ müssen sich Nutzer allerdings separat besorgen. Auf den Monitor gesetzt, lässt sich das quadratische Leuchtgehäuse drehen sowie in der Neigung und der Höhe verstellen, um den persönlich passenden Beleuchtungswinkel einzustellen.
Doch aufgepasst: Es kann wacklig werden. Die Halterung des Streaming-Lichts ist eher für schlanke Bildschirme ausgelegt. Bei älteren Gehäusen oder Monitoren mit mehr Tiefe und einer abgestuften Rückseite liegt das untere Ende der Leuchtenhalterung nicht flächig auf. Das gibt weniger Stabilität, vor allem wenn die Leuchte weiter nach oben herausgezogen wird. Gerade wenn man die Litra Glow direkt über die Tasten an der Leuchte selbst bedient, sollte man Vorsicht walten lassen, sonst kann das Ganze auch mal über den Monitorrand abstürzen.
Besser sitzt die Litra Glow auf dünnen Laptop-Displays. Dort greift auch das Aufsitzgummi der Halterung und verhindert ein Verrutschen der Leuchte. Mit dem geringen Gewicht des Geräts besteht keine Gefahr, dass der Scharniermechanismus des Displays in die Knie geht oder gar der Laptop kippt. Das gilt selbst für Situationen, in denen die Lampe komplett in der Höhe ausgefahren wird und höhere Hebelkräfte wirken.
Logitech Streaming-Licht - Test-Fazit
Litra Glow ist ein praktisches, einfach bedienbares Streaming-Licht, um sich in Videokonferenzen in einem besseren Licht zu präsentieren. Die Platzierung auf dem Monitor spart Platz und dürfte vor allem User ansprechen, deren Arbeitsfläche auf dem Schreibtisch begrenzt ist. Trotz der kompakten Größe schafft es das Gerät, für eine gute und angenehme Ausleuchtung zu sorgen. Im Idealfall kann das Gerät sogar die Schreibtischlampe ersetzen.
Die Bedienung funktioniert einfach und selbsterklärend. Die Einstellmöglichkeiten in Sachen Helligkeit und Farbtemperatur dürften für die meisten Einsatzszenarien völlig ausreichen. Praktisch ist die Option, eigene Lichtkompositionen anzulegen. Einziger Wermutstropfen ist die Halterung, die bei tieferen Monitorgehäusen für einen etwas instabilen Sitz der Litra Glow sorgt. Logitechs Streaming-Licht ist ab Januar 2022 für 69 Euro im Handel erhältlich.