Mit dem Core i9-13900KS hat Intel den nach eigenen Angaben schnellsten Desktop-Prozessor der Welt vorgestellt. Der Chip erreicht unter bestimmten Bedingungen eine Taktrate von 6 Gigahertz - und das, ohne die CPU per Overclocking über die vom Hersteller festgelegten Spezifikationen überreizen zu müssen.
Der Core i9-13900KS ist eine Chip-Variante aus Intels bereits im Herbst vergangenen Jahres vorgestellten 13900er-Familie. Die Grundversion, der Core i9-13900K, erreicht eine maximale Taktrate von 5,8 Gigahertz. Auch in der Leistungsaufnahme unterscheiden sich beide Prozessoren. Die herkömmliche K-Version kommt auf eine Basislast von 125 Watt, der KS braucht 150 Watt.
Ansonsten gleichen sich beide Chips. Sie arbeiten mit 24 Rechenkernen sowie 36 MB Cache und leiten Daten über 20 PCIe-Verbindungen. Auch der 13900KS lässt sich auf Mainboards mit den Chipsätzen Z790 und Z690 verbauen. Für den 6-Gigahertz-Turbo wird allerdings eine BIOS-Update empfohlen.
Turbochip braucht gute Kühlung
Zur Höchstleistung treibt den 13900KS ein besonderes CPU-Feature von Intel, der "Thermal Velocity Boost". Diese Funktion bietet der Halbleiterhersteller seit seiner 11. CPU-Generation an. Damit takten die Prozessoren automatisch bis zu ihrer Leistungsgrenze, wenn die Rechnerumgebung bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Dazu zählen eine gute Kühlung: Wenn die CPU zu heiß wird, schaltet sie automatisch ein paar Gänge zurück, um Schäden zu vermeiden. Außerdem muss das Netzteil die erforderliche Leistung liefern. Intel zufolge liegt die erforderliche Maximum Turbo Power bei 300 Watt.
"Der Core i9-13900KS zeigt die neuen Leistungshöhen unserer 13. Generation der Intel Core Desktop-Prozessoren", sagte Marcus Kennedy, Leiter der Intel Client Computing Group, Gaming und Channel. Gamer und PC-Enthusiasten könnten mit dem ersten Desktop-Prozessor, der im Auslieferungszustand eine Geschwindigkeit von 6,0 Gigahertz bietet, noch mehr Leistung aus ihren Rechnern herauskitzeln. Der Core i9-13900KS ist ab sofort verfügbar und kostet 699 Dollar.
Ob Intel die Pole Position halten kann, wird sich im Februar 2023 herausstellen. Dann stellt AMD seinen Ryzen-9-7950X3D-Prozessor vor. Der Chip soll im Standard eine Taktrate von 5,7 Gigahertz erreichen. Branchenkenner erwarten jedoch, dass sich auch aus dieser CPU mehr Rechenpower herausholen lassen wird.