Next Generation IT für virtuelle Umgebungen

Hyper Converged Infrastructure - ein Überblick

18.07.2016
Von 
Thomas Drilling ist als freier IT-Journalist und IT-Consultant tätig. Seine Spezialgebiete sind Linux und Open-Source-Software.

Atlantis Computing USX

Die USX-Plattform von Atlantis Computing (viele Unternehmen kennen bereits das für VDI-Umgebungen konzipierte ILIO USX) ist eine SDS-Plattform, die sich in verschiedenen Szenarien einsetzen lässt.

  • als redundanter In-Memory-basierter Speicher

  • als persistenter Speicher.

  • als Hybrid-Array; das VMs, Server-RAM, sowie SAN- oder NAS Storage zur Erhöhung der Performance verwendet.

  • als konvergentes System. USX nutzt dann RAM, Flash und DAS (SAS- oder SATA-Platten) jedes angeschlossenen Hypervisor-Hosts, um die Ressourcen zu einer integrierten Speicher- und Compute-Plattform zusammenzuführen.

  • als reines All-Flash-Array, das durch Verwendung aller denkbaren Kombinationen von verteiltem und lokalem Flash in der Lage ist, die Flash-Kapazität insgesamt auf das bis zu Fünffache zu erhöhen.

Die USX Plattform ist aus der Software USX LILO entstanden, einer Lösung, die den Storage für VDI-Anwendungen optimiert. USX steht für "Unified Software-defined Storage". Atlantis Computing USX baut aus vorhandenen SANs, NAS-Systemen, Server-RAM- und jeder Art von Direct-Attached-Storage-Systemen (SSD, Flash und SAS) hyperkonvergente Speicher-Pools zusammen. Diese verhalten sich gegenüber dem Hypervisor oder vorhandenen Storage-Architekturen agnostisch.

Derzeit unterstützt USX Hypervisoren von VMware und Citrix. Dabei verwendet USX vorhandenes Server-RAM als Storage-Tier für virtuelle Maschinen oder für "heiße" Daten. Allerdings beschleunigt USX nicht nur Speicherzugriffe. Dank der zahlreichen Optimierungen sollen sich auch bis zu fünf Mal mehr virtuelle Maschinen auf dem System starten lassen.

So arbeitet USX

Die USX-Plattform ist als reine Software-Lösung konzipiert, die Nutzer auf nahezu beliebiger x86-Hardware installieren kann, sofern das System auf der VMwares Kompatibilitätsliste für ESXi steht. Jeder ESXI-Server fungiert dann als virtuelle Storage-Appliance und verwendet die vorhandenen Speicher-Ressourcen als primäre Speicherebene. USX kümmert sich darum, alle verfügbaren Speicher-Ressourcen nach vom Administrator konfigurierten Regeln auf Speicher-Pool zu verteilen. Die Lösung unterstützt SSDs, PCIe Flash-Karten oder Harddisks. Interessant ist dabei, dass sich auch der vorhandene Backend-Storage "hinter" dem ESXi-Servern in die SDS-Pool einbinden lässt, unabhängig davon, ob es sich um Block- (iSCSI, SATA) oder NFS-basierten Speicher handelt. Alle mit USX präparierten ESXi-Hosts kommunizieren miteinander und sind in der Lage, Daten zu replizieren.

Zusammen mit Partnern bietet Atlantis Computing seine Plattform auf Wunsch auch mit Hardware an.
Zusammen mit Partnern bietet Atlantis Computing seine Plattform auf Wunsch auch mit Hardware an.
Foto: Hersteller

USX Cluster

USX-Hosts lassen sich zudem clustern, womit ein redundanter und skalierbarer Objekt-Speicher entsteht. Die erzielbare Geschwindigkeit ist dann eine Folge der verwendeten Storage-Technologien wie Deduplizierung, Kompression und I/O-Sequencing im Primärspeicher. Diese Technologien kommen bereits im RAM zum Einsatz, bevor physikalische Zugriffe an die sekundäre Speicherebene weitergeleitet werden.

Der Skalierbarkeit sind nach Aussage von Atlantis Computing keine Grenzen gesetzt. Der Hersteller kombiniert außerdem die aktuelle USX-Version 3.1, die erstmals das neue Stretched-Cluster-Feature einführte auch mit Hardware in Form der Hyperscale Appliances. Diese Out-of-the Box-Lösung hat das Unternehmen gemeinsam mit Cisco, HP, Dell, Lenovo oder Supermicro entwickelt.