Auslagerungsprojekte

Heimlicher Run aufs Offshoring

06.04.2011
Von 
Daniela Hoffmann ist freie IT-Fachjournalistin in Berlin.

Offshoring-Standort Deutschland

Die Beispiele zeigen, dass eine enge Absprache erforderlich ist. Zudem müssen sich die Auftraggeber von lieb gewonnenen Abläufen, manchmal auch von hohen Ansprüchen verabschieden: "Offshoring funktioniert gut, wenn 80 Prozent Qualität ausreichen. Die letzten 20 Prozent noch mit beträchtlichem Aufwand zu realisieren ist eher typisch für die Deutschen", sagt der Berater eines großen deutschen IT-Dienstleisters, der nicht genannt werden möchte.

Mittlerweile gebe es kaum noch Deals ohne Offshoring-Anteil, wobei die konkrete Ausgestaltung der Abläufe zumeist dem Serviceanbieter obliege. Erschwerend für solche Projekte ist, dass das Offshoring oft auf Management-Ebene angestoßen, die Entscheidung von den Fach- und IT-Abteilungen aber nicht mitgetragen werde. "Das sind keine guten Voraussetzungen für die Dienstleister, weil so Projekte von den Mitarbeitern ausgebremst werden", warnt der Berater. Generell werden seiner Meinung zufolge Offshoring-Projekte selten nüchtern analysiert, sondern häufig "schöngerechnet". (jha)

Bild: Torsten Gründer

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