Leitfaden: So schaffen Chefs einen Miteinander-Mix im Team
1. Nicht stöhnen
Hach ja. Der Fachkräftemangel macht Ihnen als Vorgesetzten das Leben echt schwer. Man findet keine guten Leute mehr. Stimmt`s? Ach was. Alles Quatsch. Mitarbeiter werden Ihnen eben nicht mehr auf dem Silbertablett serviert, okay. Aber deshalb lauthals zu stöhnen ist ein Armutszeugnis. Das Rumgesülze mögen Sie doch auch bei Ihren Mitarbeitern nicht. Was sagen Sie denen immer? Sie wollen keine Probleme, sondern Lösungen. Eben! Genau so sollten Sie die Personalsuche auch angehen. Dafür sind Sie schließlich Führungskraft.
2. Bequemlichkeit überwinden
Natürlich ist es einfacher, immer und immer wieder denselben Typ Mitarbeiter zu suchen. Schließlich hat man mit dieser Strategie bisher gute Erfahrungen gemacht. Die Neuen fügen sich schnell ein, liegen auf einer Wellenlänge mit den Kollegen und scheren nicht aus. Von wegen. Bequem mag das sein, aber nicht richtig. Unbequeme neue Leute zwingen Sie und Ihr Team nämlich, Ihre Denkweise zu hinterfragen und neue Lösungswege auszuprobieren. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt - auch bei der Rekrutierung.
3. Weg mit der Schere im Kopf
Die Vorurteile im eigenen Kopf sind lebendiger, als man denkt. "Frauen bringen das Gleichgewicht unserer Gruppe durcheinander." - "Migranten sprechen zu schlechtes Deutsch für den Job." - "Unsere Abteilung ist nicht behindertengerecht ausgestattet." Konzentrieren Sie sich nicht auf die Probleme, sondern auf die Chancen, die neue Mitarbeitergruppen für Sie bedeuten können. So können Sie frischen Wind in die eigene Abteilung bringen.
4. Abgucken erlaubt
Schauen Sie, was die Konkurrenz macht. Best Practice lohnt sich auch bei der Personalsuche. Sind Stellenanzeigen so gestaltet, dass ein Foto auch Menschen mit anderen Haufarben zeigt, so dass sich auch Menschen mit Migrationshintergrund willkommen fühlen? Gibt es bei Ihren Mitbewerbern womöglich interne Netzwerke für spezielle Minderheiten in der Firma, die den Mitgliedern mehr Gewicht verleihen und eine bessere Entfaltung ermöglichen? Lassen Sie sich von fremden Ideen inspirieren. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Gut geklaut ist hier halb gewonnen.
5. Bühne frei für Minderheiten
Jeder Mitarbeiter sollte in Ihrem Team eine Stimme haben - nicht nur die Lauten oder jene, die die Mehrheitsmeinung wiedergeben. Ermutigen Sie besonders die stillen Teammitglieder, die Minderheiten, ihre Meinungen kundzutun. So entdecken Sie Perspektiven, die Ihnen sonst entgehen würden.
6 . Karriere ankurbeln
Ein gemischtes Team bringt Ihnen Erfolge auf allen Ebenen ein. Unterschiedlich tickende Mitarbeiter lernen voneinander und bringen sich gegenseitig auf neue Ideen. Mit denen können auch Sie persönlich punkten. Denn wer Erfolge vorweisen kann, empfiehlt sich automatisch für Höheres.
7. Langen Atem haben
Diversity funktioniert nicht auf Knopfdruck. Aus einer homogenen eine heterogene Gruppe zu machen erfordert viel Geduld. Schließlich wurde auch Rom nicht an einem Tag erbaut. Geben Sie sich und Ihren Leuten Zeit, mit anderen Menschen und Sichtweisen klarzukommen. Es zahlt sich aus - wenn auch nicht gleich immer im laufenden Quartal.