"Heute ist ein großer Tag für unser Unternehmen. Wir schlagen ein neues Kapitel in unserer Geschichte auf." Das sagte Thierry Breton, CEO und Chairman von Atos am 1. Juli 2011, als sein Unternehmen die Übernahme der Siemens IT Solutions and Services (SIS) mit der Zustimmung seiner Aktionäre endgültig abschloss. Seitdem firmiert die ehemalige Atos Origin unter dem Namen Atos und ist zum zweitgrößten IT-Dienstleister in Europa aufgestiegen.
Ob sich die Übernahme der chronisch defizitären ehemaligen Siemens IT-Sparte langfristig auszahlt, wird sich zeigen. Von den Bedingungen her gesehen war der Kauf ein Glücksgriff für Atos Origin. Siemens beteiligt sich an dem neuen Unternehmen mit einem Aktienanteil von 15 Prozent und wird gleichzeitig der größte Kunde von Atos. Teil des Geschäfts ist ein dicker Outsourcingvertrag von Siemens an Atos für die nächsten sieben Jahre mit einem Volumen von rund 5,5 Milliarden Euro. Er umfasst unter anderen die Systemintegration für den deutschen Elektrokonzern.
Auf den folgenden Seiten schildern wir die wichtigsten Stationen der Geschichte von Atos Origin und SIS. In der Bildstrecke können Sie die Meilensteine im Zeitraffer verfolgen.
- Die Geschichte von Atos und SIS
Mit der Übernahme von SIS durch Atos Origin endete eine lange Leidensgeschichte der einstigen Siemens-IT-Sparte. Ein Rückblick mit Bildern. - SIS Zentrale München-Perlach
SIS entstand 1995 aus der Ausgliederung von Siemens-internen IT-Abteilungen der Bereiche in eine eigene Gesellschaft namens Siemens Business Services GmbH & Co. OHG (SBS) unter Leitung von Friedrich Fröschl. - Friedrich Fröschl
Friedrich Fröschl wollte SBS unter die Top fünf der IT-Dienstleister bringen und die globale Expansion durch einen Börsengang finanzieren. Doch ein Outsourcing-Projekt in Großbritannien erwies sich als Fass ohne Boden. Nach Rekordverlusten musste Fröschl 2001 gehen. - Paul Stodden
Fröschls Nachfolger wird Paul Stodden, der zuvor bereits Fujitsu-Siemens Computers saniert hatte. Durch straffes Kostenmanagement mit Stellenabbau führt er SBS wieder in die Gewinnzone. - Adrian van Hammerstein
Doch die Situation für SBS blieb kritisch. Stoddens Nachfolger Adrian von Hammerstein strich bis Ende des Geschäftsjahres 2005 1.000 Stellen. Zusätzlicher Druck kam vom seit April 2005 amtierenden neuen Siemens-CEO Klaus Kleinfeld. Er verpflichtete SBS auf eine Marge von über fünf Prozent in genau zwei Jahren. - Christoph Kollatz
Im September 2005 folgte Christoph Kollatz auf von Hammerstein. Unter seiner Ägide kündigte SBS an, innerhalb von zwei Jahren 1,5 Milliarden Euro zu sparen und 5.400 Stellen zu streichen. Zudem verkaufte SBS den Geschäftsbereich „Produktnahe Dienstleistungen" (PRS) an den PC-Hersteller Fujitsu Siemens. - Siemens
In den folgenden Monaten forcierte Siemens den Umbau seines verlustreichen IT-Dienstleisters. SBS sollte noch enger mit dem sonstigen Siemens-Geschäft verzahnt werden. Nichtsdestotrotz häuften sich die Spekulationen über die Zukunft von SBS. Auch Atos Origin wurde 2006/2007 bereits als potenzieller Käufer genannt. - SIS-Niederlassung in Dubai
Im Jahr 2007 entschloss sich Siemens, SBS nicht zu verkaufen, sondern mit vier weiteren IT-Sparten unter dem Dach der neu geschaffenen „Siemens IT Solutions and Services“ (SIS) zusammenzulegen. - Peter Löscher
Im Dezember 2009 kündigte Siemens-CEO Peter Löscher an, SIS als eigenständiges Unternehmen aus dem Konzern auszugliedern. Der langjährige SIS-Chef Christoph Kollatz verließ das Unternehmen daraufhin im Streit. - Christian Oecking
Unter der Leitung seines Nachfolgers Christian Oecking wurde SIS als GmbH ausgegründet. Im Zuge der Ausgliederung strich SIS weltweit 4.200 der 35.000 Jobs. Der Weg für die Übernahme durch Atos Origin war bereitet. - Atos Origin – altes Logo
Atos Origin entstand im Jahr 2000 durch die Fusion von Atos und Origin. - Atos Origin Headquarter in Essen
Im Januar 2004 erwarb Atos Origin von Schlumberger die Sema-Gruppe und formte damit eines der größten europäischen Unternehmen für IT-Dienstleistungen. - Standort Atos Origin Meppen
In den Folgejahren sorgten Akquisitionen und Outsourcing-Deals für weiteres Wachstum. Atos Origin übernahm den Rechenzentrumsbetrieb von Itellium, die IT-Sparte von E-Plus, Teile der IT des Fernsehsenders Premiere und der Dresdner Bank. - Verlängerung Olympia-Vertrag mit dem IOC am 25.05.2009
Seit den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City ist Atos Origin weltweiter IT-Partner des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Im Bild die Vertragsverlängerung bis zu den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro. - Thierry Breton
Thierry Breton ist seit Februar 2009 Vorsitzender und CEO des Atos Origin Konzerns. Unter seiner Ägide wird Atos Origin mit der Übernahme von Siemens IT Solutions & Services (SIS) zum zweitgrößten IT-Dienstleister in Europa. - Logo Atos
Seit 1. Juli 2011 ist Siemens IT Solutions and Services (SIS) vollständig in Atos Origin integriert. Das verschmolzene Unternehmen trägt den neuen Namen Atos. - Winfried Holz CEO Atos Detuschland
Winfried Holz ist CEO von Atos Deutschland. Einer seiner Schwerpunkte soll der Ausbau des Cloud-Computing-Angebots sein. - Für künftiges Wachstum ...
... hat Atos zudem weitere Schritte hin zum Cloud Computing-Unternehmen unternommen. Seit Anfang des Jahres gibt es Canopy, ein neues Unternehmen für Cloud Computing-Services, das aus der strategischen Allianz für Open Cloud Computing zwischen Atos, EMC und VMware hervorgegangen ist. - Ergänzend dazu ist Atos ...
... auch an Yunano beteiligt, einem Joint Venture, das im November 2011 aus einer Partnerschaft von Atos mit dem chinesischen Softwarehaus Ufida hervorging. Das Angebot von Yunano umfasst CRM- und ERP-Cloud-Computing-Services für mittlere und Großunternehmen in Europa, Afrika und dem Nahen Osten. - Bei Olympia 2012 aktiv
Seit 2002 ist Atos IT-Partner des IOC (hier ein Bild aus dem Kontrollzentrum der Olympischen Spiele 2012 in London). Mittlerweile laufen bereits die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio auf Hochtouren. Erstmalig bei Sommerspielen werden die zentralen Planungssysteme in Rio per Cloud bereitgestellt, einschließlich der Systeme für Akkreditierung, Sportanmeldung und Qualifizierung, Personalmanagement sowie für das Freiwilligenportal. Zu den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang sollen alle IT-Dienstleistungen über Canopy, die Atos Cloud-Tochtergesellschaft, verfügbar sein. - Kampagne 'Zero E-Mail'
Atos hat mit seinem im Jahr 2011 gestarteten „Zero-Emai“-Projekt weltweit für Aufsehen gesorgt. Ziel des Programms war es, binnen drei Jahren interne E-Mails durch moderne Collaboration-Anwendungen zu ersetzen. Das erfordert einen Wandel der Unternehmenskultur: Informationen sollen gemeinschaftlich erzeugt und weiter bearbeitet werden. Mittlerweile nutzen die Atos-Mitarbeiter E-Mails meist nur noch bei rechtlichen Vorgaben oder zur Kommunikation mit externen Kontakten. Im Mai 2014 erhielt Atos für Zero Email sogar den 'Forrester Groundswell Award' for Excellence in Social Collaboration in der Kategorie “Business-to-Employee: Employee Collaboration”. - Weiterhin gute Zahlen
Im ersten Halbjahr 2014 erfüllte Atos mit einem Umsatz von 4,176 Milliarden Euro und einem Netto-Ergebnis von 76 Millionen Euro seine Erwartungen. Das Unternehmen hat in diesem Zeitraum unter anderen den Börsengang von Worldline abgeschlossen, des Mitte 2013 ausgegliederten Tochterunternehmens. Worldline bündelt alle Zahlungs- und Transaktionstätigkeiten von Atos und ist der führende europäische Anbieter von e-Payment Transaktionsservices. - Übernahme von Bull
Eines der wichtigsten Ereignisse für Atos im Jahr 2014 war die Übernahme des französischen Wettbewerbers Bull für rund 620 Millionen Euro. Damit steigt Atos zu einem führenden Unternehmen für Cloud Computing, Cyber Security und Big Data auf. Gemessen am Cloud-Umsatz wird Atos durch die Fusion weltweit zur Nummer zwei nach Amazon und vor Microsoft. - Bestwerte bei Experton
Die Experton Group untersuchte für den „Cloud Vendor Benchmark“ 2014 mehr als 400 Anbieter für Cloud-Software, -Infrastruktur, -Services und -Sicherheit im deutschen Markt. Canopy (Atos) liegt hier gemeinsam mit IBM in der Kategorie „Cloud Transformation“ an der Spitze. Gründe sind unter anderen ein umfangreiches Portfolio an Beratungs- und Integrations-Services im Cloud-Umfeld sowie eine starke Marktdurchdringung in Deutschland. - Die Geschichte von Atos und SIS
Mit der Übernahme von SIS durch Atos Origin endete eine lange Leidensgeschichte der einstigen Siemens-IT-Sparte. Ein Rückblick mit Bildern. - SIS Zentrale München-Perlach
SIS entstand 1995 aus der Ausgliederung von Siemens-internen IT-Abteilungen der Bereiche in eine eigene Gesellschaft namens Siemens Business Services GmbH & Co. OHG (SBS) unter Leitung von Friedrich Fröschl. - Friedrich Fröschl
Friedrich Fröschl wollte SBS unter die Top fünf der IT-Dienstleister bringen und die globale Expansion durch einen Börsengang finanzieren. Doch ein Outsourcing-Projekt in Großbritannien erwies sich als Fass ohne Boden. Nach Rekordverlusten musste Fröschl 2001 gehen. - Paul Stodden
Fröschls Nachfolger wird Paul Stodden, der zuvor bereits Fujitsu-Siemens Computers saniert hatte. Durch straffes Kostenmanagement mit Stellenabbau führt er SBS wieder in die Gewinnzone. - Adrian van Hammerstein
Doch die Situation für SBS blieb kritisch. Stoddens Nachfolger Adrian von Hammerstein strich bis Ende des Geschäftsjahres 2005 1.000 Stellen. Zusätzlicher Druck kam vom seit April 2005 amtierenden neuen Siemens-CEO Klaus Kleinfeld. Er verpflichtete SBS auf eine Marge von über fünf Prozent in genau zwei Jahren. - Christoph Kollatz
Im September 2005 folgte Christoph Kollatz auf von Hammerstein. Unter seiner Ägide kündigte SBS an, innerhalb von zwei Jahren 1,5 Milliarden Euro zu sparen und 5.400 Stellen zu streichen. Zudem verkaufte SBS den Geschäftsbereich „Produktnahe Dienstleistungen" (PRS) an den PC-Hersteller Fujitsu Siemens. - Siemens
In den folgenden Monaten forcierte Siemens den Umbau seines verlustreichen IT-Dienstleisters. SBS sollte noch enger mit dem sonstigen Siemens-Geschäft verzahnt werden. Nichtsdestotrotz häuften sich die Spekulationen über die Zukunft von SBS. Auch Atos Origin wurde 2006/2007 bereits als potenzieller Käufer genannt. - SIS-Niederlassung in Dubai
Im Jahr 2007 entschloss sich Siemens, SBS nicht zu verkaufen, sondern mit vier weiteren IT-Sparten unter dem Dach der neu geschaffenen „Siemens IT Solutions and Services“ (SIS) zusammenzulegen. - Peter Löscher
Im Dezember 2009 kündigte Siemens-CEO Peter Löscher an, SIS als eigenständiges Unternehmen aus dem Konzern auszugliedern. Der langjährige SIS-Chef Christoph Kollatz verließ das Unternehmen daraufhin im Streit. - Christian Oecking
Unter der Leitung seines Nachfolgers Christian Oecking wurde SIS als GmbH ausgegründet. Im Zuge der Ausgliederung strich SIS weltweit 4.200 der 35.000 Jobs. Der Weg für die Übernahme durch Atos Origin war bereitet. - Atos Origin – altes Logo
Atos Origin entstand im Jahr 2000 durch die Fusion von Atos und Origin. - Atos Origin Headquarter in Essen
Im Januar 2004 erwarb Atos Origin von Schlumberger die Sema-Gruppe und formte damit eines der größten europäischen Unternehmen für IT-Dienstleistungen. - Standort Atos Origin Meppen
In den Folgejahren sorgten Akquisitionen und Outsourcing-Deals für weiteres Wachstum. Atos Origin übernahm den Rechenzentrumsbetrieb von Itellium, die IT-Sparte von E-Plus, Teile der IT des Fernsehsenders Premiere und der Dresdner Bank. - Verlängerung Olympia-Vertrag mit dem IOC am 25.05.2009
Seit den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City ist Atos Origin weltweiter IT-Partner des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Im Bild die Vertragsverlängerung bis zu den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro. - Thierry Breton
Thierry Breton ist seit Februar 2009 Vorsitzender und CEO des Atos Origin Konzerns. Unter seiner Ägide wird Atos Origin mit der Übernahme von Siemens IT Solutions & Services (SIS) zum zweitgrößten IT-Dienstleister in Europa. - Logo Atos
Seit 1. Juli 2011 ist Siemens IT Solutions and Services (SIS) vollständig in Atos Origin integriert. Das verschmolzene Unternehmen trägt den neuen Namen Atos. - Winfried Holz CEO Atos Detuschland
Winfried Holz ist CEO von Atos Deutschland. Einer seiner Schwerpunkte soll der Ausbau des Cloud-Computing-Angebots sein. - Für künftiges Wachstum ...
... hat Atos zudem weitere Schritte hin zum Cloud Computing-Unternehmen unternommen. Seit Anfang des Jahres gibt es Canopy, ein neues Unternehmen für Cloud Computing-Services, das aus der strategischen Allianz für Open Cloud Computing zwischen Atos, EMC und VMware hervorgegangen ist. - Ergänzend dazu ist Atos ...
... auch an Yunano beteiligt, einem Joint Venture, das im November 2011 aus einer Partnerschaft von Atos mit dem chinesischen Softwarehaus Ufida hervorging. Das Angebot von Yunano umfasst CRM- und ERP-Cloud-Computing-Services für mittlere und Großunternehmen in Europa, Afrika und dem Nahen Osten. - Bei Olympia 2012 aktiv
Seit 2002 ist Atos IT-Partner des IOC (hier ein Bild aus dem Kontrollzentrum der Olympischen Spiele 2012 in London). Mittlerweile laufen bereits die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio auf Hochtouren. Erstmalig bei Sommerspielen werden die zentralen Planungssysteme in Rio per Cloud bereitgestellt, einschließlich der Systeme für Akkreditierung, Sportanmeldung und Qualifizierung, Personalmanagement sowie für das Freiwilligenportal. Zu den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang sollen alle IT-Dienstleistungen über Canopy, die Atos Cloud-Tochtergesellschaft, verfügbar sein. - Kampagne 'Zero E-Mail'
Atos hat mit seinem im Jahr 2011 gestarteten „Zero-Emai“-Projekt weltweit für Aufsehen gesorgt. Ziel des Programms war es, binnen drei Jahren interne E-Mails durch moderne Collaboration-Anwendungen zu ersetzen. Das erfordert einen Wandel der Unternehmenskultur: Informationen sollen gemeinschaftlich erzeugt und weiter bearbeitet werden. Mittlerweile nutzen die Atos-Mitarbeiter E-Mails meist nur noch bei rechtlichen Vorgaben oder zur Kommunikation mit externen Kontakten. Im Mai 2014 erhielt Atos für Zero Email sogar den 'Forrester Groundswell Award' for Excellence in Social Collaboration in der Kategorie “Business-to-Employee: Employee Collaboration”. - Weiterhin gute Zahlen
Im ersten Halbjahr 2014 erfüllte Atos mit einem Umsatz von 4,176 Milliarden Euro und einem Netto-Ergebnis von 76 Millionen Euro seine Erwartungen. Das Unternehmen hat in diesem Zeitraum unter anderen den Börsengang von Worldline abgeschlossen, des Mitte 2013 ausgegliederten Tochterunternehmens. Worldline bündelt alle Zahlungs- und Transaktionstätigkeiten von Atos und ist der führende europäische Anbieter von e-Payment Transaktionsservices. - Übernahme von Bull
Eines der wichtigsten Ereignisse für Atos im Jahr 2014 war die Übernahme des französischen Wettbewerbers Bull für rund 620 Millionen Euro. Damit steigt Atos zu einem führenden Unternehmen für Cloud Computing, Cyber Security und Big Data auf. Gemessen am Cloud-Umsatz wird Atos durch die Fusion weltweit zur Nummer zwei nach Amazon und vor Microsoft. - Bestwerte bei Experton
Die Experton Group untersuchte für den „Cloud Vendor Benchmark“ 2014 mehr als 400 Anbieter für Cloud-Software, -Infrastruktur, -Services und -Sicherheit im deutschen Markt. Canopy (Atos) liegt hier gemeinsam mit IBM in der Kategorie „Cloud Transformation“ an der Spitze. Gründe sind unter anderen ein umfangreiches Portfolio an Beratungs- und Integrations-Services im Cloud-Umfeld sowie eine starke Marktdurchdringung in Deutschland.
1995: Gründung des SIS-Vorgängers Siemens Business Services (SBS)
SIS entsteht aus der Ausgliederung von Siemens-internen IT-Abteilungen der Bereiche in eine eigene Gesellschaft. Die Siemens Business Services GmbH & Co. OHG (SBS) wird am 1. Oktober 1995 als Tochtergesellschaft der Siemens AG und Siemens Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) unter Leitung von Friedrich Fröschl gegründet. Das Unternehmen startet mit 2.100 Mitarbeitern und erwirtschaftet während seines ersten Geschäftsjahres einen Umsatz von einer Milliarde D-Mark. Das Kerngeschäft besteht im Angebot von IT-Dienstleistungen vor allem für die Siemens AG.
Als am 1. Oktober 1998 Siemens Nixdorf als Aktiengesellschaft aufgelöst und vollständig in die Siemens AG integriert wird, wandern große Teile zu SBS. Die SNI Hardware- und Computerfertigung wird 1999 in das Joint Venture Fujitsu Siemens Computers (FSC) eingebracht. Friedrich Fröschl will SBS unter die Top 5 der IT-Dienstleister bringen und die globale Expansion durch einen Börsengang finanzieren.
Den Anspruch untermauert ein Outsourcing-Auftrag in Großbritannien von den britischen Sparkassen im Wert von einer Milliarde Pfund. Doch dieses Projekt erweist sich als Fass ohne Boden. Am Ende des Geschäftsjahres 2001 (30. September) verkündet der SBS-Chef einen operativen Rekordverlust (Ebita) von 259 Millionen Euro. Die Folge: Fröschl muss gehen und macht einen zweifelhaften Karrieresprung zum CIO der Siemens AG (siehe dazu auch: "Von Pierer lobt SBS-Chef Fröschl aus dem Amt" aus dem COMPUTERWOCHE-Archiv).