Aufstieg, Krisen und Skandale

Die Geschichte der Telekom

18.01.2016
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Telekom 2013 bis 2015: Mit neuer Strategie zu neuen Ufern

Nach problematischen Jahren gibt sich die Telekom für die Jahre ab 2013 eine Strategie, die auf Cloud-Technologie, innovative Services und weitreichende Partnerschaften setzt. Gleichzeitig bereinigt das Unternehmen problematische "Baustellen".

Auffälligstes Merkmal der neuen Ära sind die vielfältigen und intensiven Kooperationen. Im Jahr 2013 entstehen unter anderem Partnerschaften mit Payback (Rabattsystem), Sky Deutschland und RTL (IPTV), AT&T (Netzressourcen), Daimler/BMW (Connected Car), IBM (Smart Cities), Mozilla-Foundation (Mozilla-Smartphone) ((Bild?)) Cloudera (Cloud-Analytics), Deutscher Buchhandelsverband (digitale Medien), Microsoft (Office 365), AirPlus, B+S Card Service und InterCard (mobiles Bezahlen), Evernote (E-Notizbuch in der Cloud), Telefónica (Highspeed-Infrastruktur), Cisco (Cloud-Teamwork), Vodafone (Magenta-Produkte), Orange Business Services (Videoconferencing), Arbeitsgemeinschaft Informationstechnik des Deutschen Anwaltsvereins (davit) (Cloud-Management für Anwaltsakten), Deutsche Leasing (Finanzierungsmodelle), Airbus, T-Systems und Rimowa (vernetzter Koffer).

In der mit Sensor- und M2M-Technik gespickten Smart City werden Autofahrer bei der Parkplatzsuche unterstützt.
In der mit Sensor- und M2M-Technik gespickten Smart City werden Autofahrer bei der Parkplatzsuche unterstützt.
Foto: Deutsche Telekom

2014 folgt eine ganze Reihe weiterer Partnerverträge mit Kiwi Security (automatische Gebäudesicherung), SugarCRM, dem Buchgroßhändler Libri (Tolino), China Mobile (Joint Venture für vernetzte Autos), Infineon (Industrie-4.0-Sicherheitslösung), Fireeye (Security-Service), Tibco (Enterprise Social Media), Dr. Neuhaus/NXP (sichere Smart Meter Gateways), die Stadt Pisa (Parkleitsystem), Google (Google-Enterprise-Produkte), Ciphercloud (Cloud-Verschlüsselung), DocMorris (Cyber-Apotheke), Salesforce (Hosting und Vertrieb Cloud-Lösungen), StoneOne (Cloud-Compliance-Lösung), Continental (Flottenmanagement), Avaya (Cloud-Callcenter), Allianz (innovative Services), SAP (Hana in der Cloud), Barzahlen.de (Bezahlsystem), Sparhandy (Mobilfunktarife), Standard Boekhandel (tolino in Belgien), Ingram Micro Strype (digitales Siegel), Cisco (Intercloud). Für die Smart-Home-Anwendung Qivicon kooperiert die Telekom unter anderem mit BMW, Miele und Netatmo.

Und auch 2015 wächst die Partnerlandschaft durch GE (Smart Meter/Smart Grid), Robotron (Smart-Meter-Administration), Airbnb, Intel Security, Huawei ("digitale Seidenstraße", Open Telecom Cloud, Schmalband-IoT), Readly (digitale Zeitschriften), Covata (verschlüsseltes Cloud-Filesharing), Broadvision (Social Collaboration), die niederländische Libris Biz, Mayersche Verlagsbuchhandlung und Osiander (Tolino), Inmarsat (European Aviation Network), Wandera (Enterprise Mobility), Akamai (Netzdienstleistungen), Definitiv SE (digitale Medikamenten-Kühlbox). TÜV Rheinland (Energieeinsparung), ABB (virtuelle Kraftwerke), Ista (Smart Meter Ablesung) sowie Symantec, Sixtytone Minutes und Lookup (IT/Mobile-Sicherheit).

Das "Ökosystem" der Smart-Home-Lösung Qivicon wächst z.B. durch Kärcher (Bewässerungsautomaten), Entega (Ökostrom), Assa Abloy (Sicherheitslösung), Osram (Beleuchtungssystem Lightify), Logitech (Fernsteuerung) und eww (österreichischer Energie- und Technologiedienstleister).

Mit Qivicon lassen sich alle vernetzten Systeme in Haushalten zentral steuern
Mit Qivicon lassen sich alle vernetzten Systeme in Haushalten zentral steuern
Foto: Deutsche Telekom

Das Geschäft mit der Wolke

Das Cloud-Engagement erstreckt sich auf Geschäftsgebiete und vertikale Märkte wie Gesundheit, M2M/Industrie 4.0, Energie, Transport/Verkehr, Business-Anwendungen sowie Sicherheit, ein Thema das alle diese Sektoren berührt. Auf der Cebit 2013 steht die IT-Wolke im Mittelpunkt.

Es zeigen sich Erfolge: Die Telekom exportiert 2013 via T-Systems ihre Cloud-Technologie nach Brasilien, die Schweiz, Singapur und weitere Länder. SAP zertifiziert die Telekom-Cloud für SAP HANA, 2015 kommt ein Einstiegspaket für die Technologie. Für Geschäftskunden kündigt T-Systems im Frühjahr einen Cloud-Marktplatz an, den Business Marketplace, mit Apps und Infrastruktur, dessen Eröffnung sie später bekannt gibt. Mehr als 20 Partnerfirmenbieten bieten schon anfangs Lösungen an, im Lauf der Zeit wird das Angebot immer mehr erweitert. Ab März haben auch IT-Systemhäuser darauf Zugriff. Mitte Februar präsentiert T-Systems eine Komplettlösung für Dokumentenmanagement aus der Cloud. DeutschlandLAN Connect, die Kombination aus leistungsstarkem Internetzugang mit einer Cloud-Meetinglösung, kommt auf den Markt. Ab Ende November werden alle Cloud-Services und -Lösungen von einer Plattform aus angeboten.

Die Connected Cars, in deren Entwicklung die Telekom beträchtlich investiert, sind untereinander und stets auch mit einer (Telekom-)Cloud verbunden.
Die Connected Cars, in deren Entwicklung die Telekom beträchtlich investiert, sind untereinander und stets auch mit einer (Telekom-)Cloud verbunden.

Ab 2014 können T-Systems-Großkunden über das Cloud Integration Center ihre gesamte Cloud-Landschaft administrieren und Applikationen von Private auf Public Cloud migrieren. Zur Cebit stellt T-Systems den Cloud-Broker vor, der alle Cloud-Lösungen im Unternehmen zentral verwaltet. Die Cloud-M2M-Plattform wird erweitert. Mit Informatica realisiert T-Systems die "Datenorchestrierung" über mehrere Clouds hinweg. Ab Frühjahr 2015 können Kunden einen schnellen Einstiegsservice für die Cloud samt Test neuer Geschäftslösungen nutzen. Ab November 2015 hat die Telekom aus dem Zwillings-RZ in Biere eine hochsichere Public Cloud im Programm.

Das neue Twin-Core-Rechenzentrum der Telekom in Biere realisiert mit seinem unweit gelegenen Zwilling eine hochsichere Public Cloud.
Das neue Twin-Core-Rechenzentrum der Telekom in Biere realisiert mit seinem unweit gelegenen Zwilling eine hochsichere Public Cloud.
Foto: Deutsche Telekom