3. Reduzierung der IT Run Rate
Wie Studien der Experton Group aufzeigen, sind die operativen IT-Kosten (OpEx) in Unternehmen und insbesondere in Deutschland nach wie vor zu hoch. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen, doch das muss nicht mehr sein. Es gibt Methoden, mit deren Hilfe Finanz- und IT-Experten detaillierte Analysen durchführen und fein abgestimmte Pläne ausarbeiten können, mit dem Ziel, allzu hohe Kosten zu vermeiden, ohne dass der Service darunter leidet oder Businesspläne und Strategien in Mitleidenschaft gezogen werden. Angesichts der derzeitigen Marktlage sollten solche Analysen jetzt in Angriff genommen werden, damit so bald wie möglich entsprechende Gelder für wichtige Initiativen bewilligt werden. Allzu oft sind in Rechenzentren unzählige Server und Server-Typen vorhanden, weil es keine Rechenzentrumsarchitektur, keine standardisierten Plattformrichtlinien und keinen einheitlichen Auswahlprozess gibt. Experten aus der Finanz- und der IT-Abteilung sollten gemeinsam einen unternehmensweiten Serverarchitektur- und Auswahlprozess aufsetzen; die Zielplattformen sollten auf Basis der Zielarchitektur, der Total Cost of Ownership (TCO, Gesamtbetriebskosten) und einer so genannten CPA-Analyse (Cost per Application) ausgewählt werden.
Die Server-Auswahl wird vor allem von der Firmenpolitik, technischen Ideologien und den Plattformpräferenzen der Anbieter getrieben. Um den aktuell praktizierten Ad-Hoc-Prozess auf Basis von Punktlösungen durch einen Prozess zu ersetzen, der die Rechenzentrumskosten, die Performance und die Auslastungsraten optimiert, ist auch die feste und unerschütterliche Unterstützung des oberen Management von Nöten. Eine neu einzurichtende, neutrale Taskforce, bestehend aus Personal aus den Bereichen Facilities-Management, Finanzen und IT, sollte eine Analyse der derzeitigen TCO und CPA bereits vorhandener Applikationen und Systeme durchführen und gegebenenfalls Empfehlungen und Aktionspläne für die Portierung dieser Systeme auf Zielplattformen entwickeln.
Veränderte Unternehmensanforderungen sowie Umweltschutz- und Energie-Auflagen und neue technische Entwicklungen erfordern jetzt die Ausarbeitung und Umsetzung eines langfristigen Plans für das Rechenzentrum. Im Lauf der nächsten drei bis fünf Jahre ist mit größeren Neuentwicklungen und alternativen Designs zu rechnen; damit keine unnötigen Kosten anfallen, ist eine sorgfältige Planung unabdingbar. Zu diesem Zweck sollten sich Applikationsentwickler, Facility-Manager, Informationsarchitekten, Betriebs- und Testpersonal zusammensetzen und einen solchen langfristigen Rechenzentrumsplan entwickeln. 75 Prozent aller existierenden Rechenzentren sind zudem veraltet und/oder müssen konsolidiert werden.
Nach Meinung der Experton Group wird die explosionsartige Zunahme an Informationen, die erfasst, gespeichert, wieder gefunden und letztendlich fachgerecht vernichtet werden müssen, die Storage-Management-Möglichkeiten der meisten Unternehmen überbeanspruchen; das betrifft vor allem Compliance-Anforderungen und das Unternehmens-Image. Zum Glück kommen in den nächsten Jahren innovative Lösungen auf den Markt, die diesen zusätzlichen Bedarf adressieren. Allerdings stehen Anwender unter großem Druck, ihre Storage-Ökosysteme innerhalb der nächsten zwei Jahre entsprechend mit neuen Produkten auszustatten und aufzurüsten. Es gilt, jetzt eine Strategie zu entwickeln, sie in die nächsten Budgetzyklen fest zu integrieren und den Plan baldmöglichst umzusetzen; sonst kann es passieren, dass man die Kurve nicht mehr kriegt.
Um das Steuer in der Hand zu behalten, empfiehlt die Experton Group Anwendern dringend, den so genannten Storage Efficiency Index (SEI = Datensätze x 2 / Gesamtspeicherplatz), die Storage-Kosten und die Storage-Landschaft im Unternehmen zu analysieren. Wichtige Schritte in diesem Zusammenhang sind Virtualisierung und Deduplizierung sowie eine fachgerechte Konsolidierung.
Der enorme Kostenvorteil von Commodity-Hardware im Server- und Storage-Umfeld, verbunden mit Virtualisierung, lässt sich nur bei konsequenter Umsetzung realisieren. Moderne Rechenfabriken weisen einen 10-fach besseren Kostenfaktor gegenüber den herkömmlichen Rechenzentren auf.