Ein verbesserungswürdiger Punkt im Datenqualitäts-Management ist auch die Herangehensweise. So arbeiten Unternehmen heute in der Regel reaktiv und nicht proaktiv. Dabei geht es vor allem darum, akute Fehler in den Nutzungsdaten (61 Prozent) oder in den Quellsystemen (47 Prozent) zu beseitigen (Mehrfachnennungen möglich). Eine Vorbeugung an der Quelle betreiben hingegen erst 35 Prozent der befragten Firmen, und nur 29 Prozent haben einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess installiert.
Datenqualitätsprojekte ohne klare Erfolge
Vieles im Argen liegt auch im Projekt-Management: Nur 23 Prozent der Firmen setzen spezielle Tools für Data Profiling ein, um die Datenqualität zu bewerten, 71 Prozent der Befragten machen dies bis heute lediglich manuell (siehe auch, wei sich die Datenqualität steigern lässt). Dementsprechend herrscht auch nach der Einführung in vielen Unternehmen in punkto Datenqualität das Prinzip "Hoffnung": Bei 62 Prozent der Befragten wird ad hoc reagiert, falls Probleme auftreten, 56 Prozent der Firmen setzen auf das Feedback der Anwender, um nur 30 Prozent messen kontinuierlich die Datenqualität, um Probleme zu vermeiden.
Trotz aller Probleme und Hindernisse wollen etwa zwei Drittel der Unternehmen auch 2009 Datenqualitäts-Initiativen starten oder fortsetzen. Dabei zielen 22 Prozent der geplanten Aktivitäten auf bessere Daten im Customer-Relationship-Management (CRM) und hierbei speziell im Marketing (neun Prozent) ab. Das Thema "Data Governance" ist bei 20 Prozent aller Firmen ein Treiber, die Erfüllung von Compliance-Anforderungen hingegen spielt nur für zehn Prozent der Befragten eine Rolle.
Auch bei den Budgets sieht es für 2009 ganz gut aus, wenn denn die Planung so bleibt: So können 28 Prozent der Befragten mit den gleichen Budgets wie 2008 kalkulieren, 17 Prozent sehen eine einen leichten Anstieg, und immerhin 15 Prozent melden einen deutlichen Anstieg ihrer finanziellen Mittel für die Datenpflege.