Bereits 2007 hatte eine vergleichbare Umfrage unter deutschen Firmen diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit offenbart und viele Aussagen zur Datenqualität als ein bloßes Lippenbekenntnis entlarvt. Seitdem ist wenig passiert.
Immerhin scheinen aber Unternehmen sich intensiver mit dem Thema Datenqualität zu beschäftigten, was für die kommenden Jahre hoffen lässt. So gaben 32 Prozent der Befragten an, dass es in ihrem Unternehmen eine fortlaufende Initiative für Datenqualität gebe. Weitere elf Prozent sind in der Design- oder Implementierungsphase entsprechender Vorhaben, 15 Prozent in der Planung sowie 17 Prozent in der Evaluierung. Nur 19 Prozent räumten ein, nichts zu machen.
Stammdatenpflege genießt Priorität
Wo sich Unternehmen bereits mit der Pflege ihrer Daten beschäftigen, geht es vor allem um Stammdaten (66 Prozent), gefolgt von Daten in der Logistik, im Kundenservice, Vertrieb und Marketing (siehe auch die Umfrage zu Kundenstammdaten). Wie in 2007 sehen die Anwender den wesentlichen Nutzen des Datenqualitäts-Managements (Mehrfachnennungen waren möglich) in der Optimierung von Prozessen (78 Prozent), gefolgt von der Kostenreduktion (64 Prozent), einer höheren Kundenzufriedenheit (61 Prozent) und in der Steigerung der eigenen Produktivität (54 Prozent).
Unter diesen ganzen Aktivitäten ist jedoch nicht unbedingt ein systematisches und koordiniertes Datenqualitäts-Management auf Unternehmensebene zu verstehen. Vielmehr haben erst 35 Prozent der Firmen eine Art Kompetenzzentrum für Datenqualität geschaffen, weitere zehn Prozent der Firmen planen eine solche Stabstelle. Bei 25 Prozent der Unternehmen sind hingegen die Zuständigkeiten etc. nicht klar geregelt, und weitere 27 Prozent haben schlicht keine Organisation.
Diese Zahlen entsprechen inetwa denen aus dem Jahr 2007 und belegen, dass sich in punkto Organisation in den letzten zwölf Monaten wenig getan hat. In dieses Bild passt auch, dass nur bei einem Drittel aller Initiativen die Geschäftsleitung als Sponsor auftritt. In den übrigen Fällen bleibt die IT der wichtigste Sponsor (28 Prozent) beziehungsweise ist diese Frage nicht klar geregelt. 22 Prozent aller Initiativen müssen zudem ganz ohne Segen auskommen.