Die Itelligence AG geht einen ähnlichen Weg und zeigt sich offen für neue und herkömmliche Studienabschlüsse. Ob Fachhochschulabsolventen, Einsteiger mit Bachelor, Diplom oder Promotion, alle sind in dem Bielefelder SAP-Beratungsunternehmen willkommen. Allerdings achtet Personalchef Dieter Schoon genau darauf, welche Praktika die Bewerber während des Studiums absolviert haben: "Die praktische Erfahrung ist uns wichtiger als der Abschluss."
Einarbeitungsprogramme für Bachelor-Absolventen
Berufspraxis und Soft Skills wünschen sich viele Firmen von den Bewerbern. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Accenture haben die Universitäten diesen Trend erkannt: Von den 98 untersuchten Hochschulen fordern 86 Ausbildungsstätten ein betriebliches Praktikum. Allerdings sehen sich 35 Prozent der Hochschulen in erster Linie als akademische Lehranstalt. Soziale Kompetenz sollen die Studenten in den Betrieben erlernen, die Hälfte der Universitäten möchte diese Qualifikation mit den Firmen einüben. Hier wünschen sich die Autoren der Studie für die Zukunft einen intensiveren Austausch zwischen Praxis und Lehre.
Einige Unternehmen sind bereits tätig geworden und haben eigene Einarbeitungsprogramme für Bachelor-Absolventen initiiert. "Wir haben unser Trainee-Programm an die neuen Bachelor- und Master-Abschlüsse angepasst", erklärt Tim Ackermann, Senior Recruitment Manager bei Microsoft Deutschland in Unterschleißheim bei München. Der weltweit agierende Konzern verfügt über reichlich Erfahrung mit den nach angelsächsischem Vorbild entwickelten Abschlüssen. Das Trainee-Programm, das Einsteiger bei Microsoft durchlaufen, dauert jetzt 24 anstatt wie bisher zwölf Monate. Auch das Auswahlverfahren passt der Softwarekonzern an. "Wir erstellen eigene Hochschul-Rankings, überlegen uns genau, welches Hochschulprofil zu unseren fachlichen Schwerpunkten passt, wie lange die Absolventen studiert haben und ob sie internationale Berufserfahrungen mitbringen", erläutert Microsoft-Personaler Ackermann.