Der weltweite Mangel an Halbleitern und Chips schlägt weiter seltsame Kapriolen. Druckerhersteller Canon gehen die Chips für das Digital Rights Management (DRM) in seinen Kartuschen und Tintenpatronen aus. "Aufgrund der weltweit anhaltenden Knappheit an Halbleiterkomponenten steht Canon derzeit vor Herausforderungen bei der Beschaffung bestimmter elektronischer Komponenten, die in unseren Verbrauchsmaterialien für unsere Multifunktionsdrucker (MFP) verwendet werden", heißt es auf der Website des Unternehmens. "Um eine kontinuierliche und zuverlässige Versorgung mit Verbrauchsmaterialien zu gewährleisten, haben wir uns dafür entschieden, Verbrauchsmaterialien ohne Halbleiterkomponente zu liefern, bis die normale Versorgung wieder erfolgt."
Mit Hilfe der DRM-Chips überprüfen die Druckerhersteller, ob Nutzer Originalprodukte verwenden, die meist teurer sind als Alternativkartuschen und -patronen von Drittanbietern. Mit den Druckern selbst machen die Hersteller vergleichsweise wenig Umsatz. Wirklich lukrativ ist das Geschäft mit den Verbrauchsmaterialien. Daher suggerieren die Druckeranbieter ihren Kunden gerne, dass gute Druckergebnisse nur mit eigenen Tonern und Tinten zu erreichen seien.
Fehlermeldung einfach ignorieren
Dieses Kontrollsystem muss Canon nun angesichts der knappen Chip-Ressourcen selbst aushebeln. Es würden sich keine negativen Auswirkungen auf die Druckqualität ergeben, wenn Verbrauchsmaterialien ohne elektronische Komponenten verwendet würden, versichert der Hersteller. "Jedoch können bestimmte Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel die Erkennung des Tonerstands, beeinträchtigt sein."
Im Internet beschreibt Canon Workarounds für verschiedene Druckermodelle, wie Nutzer ihre Geräte weiterverwenden können und mit auftretenden Fehlermeldungen umgehen sollten. Beispielsweise könne man die Meldung, dass der Drucker eine möglicherweise schlecht funktionierende Kartusche oder Patrone verwende, einfach wegklicken.