Vor einer Woche hat Apple erneut einen Termin bekannt gegeben, bis zu dem die Mitarbeiter des Unternehmens mindestens drei Tage pro Woche in die Büros im Santa Clara Valley zurückkehren müssen. Die aktuelle Anordnung sieht vor, dass die Apple-Belegschaft dienstags und donnerstags vor Ort arbeitet - sowie an einem weiteren Wochentag, der von den einzelnen Teams festgelegt wird.
Dies war nicht das erste Mal, dass Apple eine solche Ankündigung machte - die Unternehmensführung musste die Umsetzung jedoch angesichts neuer Entwicklungen in der Covid-19-Pandemie wiederholt verschieben, seit sie im Juni 2021 erstmals einen Drei-Tage-Plan ankündigte.
Apple Together fordert individuelle Regelung
Bei Teilen der Apple-Belegschaft kommt der Wunsch von CEO Tim Cook, allmählich wieder zum Status quo ante zurückzukehren, nach wie vor nicht gut an. Der Financial Times liegt eine interne Petition vor, die von der Mitarbeitergruppe Apple Together in Umlauf gebracht wurde und in der mehr Flexibilität bei der Telearbeit gefordert wird.
Die Gruppe argumentiert, dass die Apple-Mitarbeiter "glücklicher und produktiver" sind, wenn sie von zu Hause aus arbeiten, und dass eine "einheitliche Anordnung der Unternehmensleitung" "zwingende Gründe" ignoriert, warum viele Mitarbeiter weiterhin die Möglichkeit haben sollten, mehr als drei Tage pro Woche oder an den Tagen, die sie für angemessen halten, von zu Hause aus zu arbeiten.
Anstatt eine pauschale Regelung für die Heimarbeit zu fordern, plädiert die Arbeitnehmergruppe jedoch für ein System, bei dem die einzelnen Mitarbeiter mit ihren direkten Vorgesetzten sprechen können, um die Erwartungen von Fall zu Fall zu entscheiden, ohne dass "Genehmigungen auf höchster Ebene" oder "komplexe Verfahren" die Dinge noch restriktiver machen. Laut FT wurde die Petition bislang noch nicht offiziell an die Apple-Führung geschickt, da noch Unterschriften von Mitarbeitern gesammelt werden.
Gefährliche Gratwanderung
Wenn es um die Rückführung der Belegschaft in die Büros geht, agiert Apple zwar bei weitem nicht so radikal wie andere eher traditionell angehauchte Nicht-Tech-Firmen in den USA. Es gibt aber auch IT-Unternehmen wie beispielsweise Microsoft oder Twitter, die einen deutlich liberaleren Ansatz wählen. Der Widerstand der Apple-Führung gegen eine flexiblere Hybrid-Work-Regelung könnte mittelfristig zu Schwierigkeiten führen, Talente in gefragten Bereichen anzuwerben und zu halten.