9. Das richtige Stativ finden
Gründe für den Einsatz eines Stativs gibt es viele. Meist machen schlechte Lichtverhältnisse und die daraus resultierenden langen Belichtungszeiten ein Stativ unerlässlich. Doch welches ist das optimale Modell für Sie?
Bei einem Stativ kommt es in erster Linie auf Stabilität an. Damit Ihre Kamera später auf dem Stativ nicht wackelt, muss dessen Tragfähigkeit ausreichen. Für eine Kompaktkamera mag beispielsweise ein Stativ ausreichen, das für 1 Kilogramm ausgelegt ist. Für Ihre Spiegelreflexkamera mit Telezoom, extra Batteriegriff und Blitz sollten Sie dagegen auf ein Stativ zurückgreifen, das mit 5 und mehr Kilogramm klarkommt. Das Material spielt für die Stabilität Seines Stativs eine große Rolle. So sind Aluminium-Stative zwar sehr leicht und preiswert, können aber schnell wackeln, wenn die Stativbeine zu dünn ausfallen - Aluminium leitet Schwingungen gut und ist relativ weich.
Ebenfalls sehr leicht, aber um vieles teurer als Aluminium- sind Carbon-Stative. Carbon dämpft Schwingungen besser als Alu, ist aber anfälliger für Kratzer. Einen Kompromiss zwischen Alu und Carbon bilden Basalt-Fasern. Sie sind leicht und robust, dämpfen Schwingungen aber nicht so gut wie Carbon. Ein Stativ aus Holz dämpft ebenfalls sehr gut, ist aber meist schwer, und es besteht Bruch- und Splittergefahr. Auch der Preis ist recht hoch.
Neben dem Material ist auch die maximale Höhe des Stativs entscheidend. Nehmen Sie hier Ihre Körpergröße als Ausgangspunkt. Normal großen Menschen sollte eine Stativhöhe zwischen 1,20 und 1,50 Metern reichen.
Nun zur Ausführung des Stativs: Der Klassiker ist hier das Dreibeinstativ (Tripod). Es steht dank anpassbarer Beine sicher auf jeder Art von Boden. Zudem haben Sie beim Kauf die größte Auswahl. Einbeinstative sind nicht so stabil wie Tripods, dafür aber sehr leicht und flexibel beim Standortwechsel. Auch lassen sie sich meist weit ausfahren, so dass Sie sich zum Fotografieren nicht bücken müssen.
Sonderformen unter den Stativen bilden die oft günstigen Tischstative (Bild), die sehr kompakt und daher flexibel einsetzbar sind. Allerdings eignen sie sich oft nicht für schwerere Kameras. Stative mit biegbaren Beinen, Saugnäpfen oder Klemmen lassen sich auch an ungewöhnlichen Positionen anbringen.
Der Teil, an dem man die Kamera befestigt, ist der Stativkopf. Hier unterscheidet man zwischen Kugelköpfen, die sich in alle Richtungen schwenken lassen, und Neigeköpfen, die nur horizontale und verttikale Bewegungen zulassen. Zwar sind Kugelgelenke schneller justierbar, die präzisieren Einstellungen sind jedich mit Neigeköpfen möglich.
10. Der optimale Bildaufbau
Um ein Motiv opttimal einzufangen, bedarf es nicht nur der richtigen Belichtung. Auch die Inszenierung des Motivs spielt dabei eine große Rolle. Die so genannte "Drittel-Regel" eignet sich vor allem für Fotoneulinge: Dabei teilen Sie den Bildausschnitt im Kopf in zwei waagrechte und zwei senkrechte Linien ein, so dass Sie insgesamt neun Bildbereiche erhalten. Bei manchen Kameras lassen sich die Hilfslinien sogar im Display einblenden - das macht das Ausrichten des Motivs besonders einfach. Platzieren Sie nun Ihr Motiv entlang einer der vier Linien. Auf diese Weise erhält Ihr Bild mehr Dynamik.
Eine weitere Art der Inszenierung, die auf der Drittel-Regel basiert, ist der "Goldene Schnitt". Er erfordert etwas mehr Vorbereitung oder zumindest ein gutes Augenmaß. Hier teilt das Motiv das Bild in zwei unterschiedlich lange, horizontale Teilstrecken, wobei die Regel gilt: Die längere Teilstrecke a verhält sich zur kürzeren Teilstrecke b wie die Gesamtstrecke a+b zur längeren Teilstrecke a. Da Sie jedoch nicht vor jedem Auslösen den Taschenrechner zücken können, hat sich als gebräuchlicher Richtwert das Verhältnis 2:3 etabliert, in das das Motiv das gesamte Bild einteilt.