Windows effizienter bereitstellen
Um den Windows-as-a-Service-Modell Rechnung zu tragen, hat Microsoft auch die Windows-Update-Funktion überarbeitet. Administratoren haben die Möglichkeit Rechner in so genannte "Verteilungsringe" aufzunehmen. Diese legen fest wann Rechner neue Updates mit neuen Funktionen erhalten sollen. Außerdem können Administratoren in Windows 10 Pro und Windows 10 Enterprise Updates auch zurückstellen. Davon sind keine Stabilitäts- und Sicherheitspatches betroffen, sondern Patches die neue Funktionen in das System integrieren.
Auch wenn neue Updates nicht installiert werden, stellt Microsoft den Support nicht ein, sondern bietet weiterhin die Möglichkeit Support zu erhalten. Unternehmen werden daher nicht mehr dazu gezwungen neue Windows-Versionen einzuführen deren Funktion sie nicht benötigen, die auf Grund der Support-Richtlinie aber eingesetzt werden müssen.
Anwender mit Windows 10 Home haben dagegen keine Einstellungsmöglichkeiten. Hier werden neue Funktionen und Updates immer automatisch installiert. Microsoft überprüft, ob neue Funktionen im Consumer-Bereich optimal laufen und gibt diese erst danach für die Unternehmensversionen frei, wenn in den Einstellungen die Updates zurückgestellt wurden. Dadurch werden Heimrechner sozusagen zu Testern für Firmenrechner in der neuen Windows-as-a-Services-Strategie.
Long Time Service Branch für Windows 10 Enterprise
Für Windows 10 Enterprise bietet Microsoft auch eine Long Time Service Branch (LTSB)-Version an. Bei dieser müssen keinerlei Aktualisierungen mit neuen Funktionen installiert werden. Dennoch erhält die Version 10 Jahre Support. Sicherheits- und Stabilitäts-Patches werden aber auch in dieser Version automatisch installiert. Unternehmen mit dieser Lizenz müssen also keinerlei Aktualisierungen installieren, erhalten aber dennoch uneingeschränkten Support.
Windows-as-a-Service aktuell nicht für Server
Vom geänderten Update-Modell ist allerdings nicht die kommende Windows-Server-Version betroffen. Bisher hat Microsoft kein solches Modell für Windows-Server angekündigt. Das heißt, alle paar Jahre wird eine neue Version von Windows-Server erscheinen, die neue Funktionen bietet. 2016 erscheint der Windows Server 2016, der Nachfolger von Windows Server 2012 R2. Die neue Version bietet zahlreiche neue Funktionen, muss aber dafür auch neu lizenziert werden.
Eine kostenlose Aktualisierung, wie von Windows 7/8.1 zu Windows 10 ist bei dem Server nicht möglich. Auch die Zugriffslizenzen (CALs) müssen für Windows Server 2016 neu gekauft werden. Ob Microsoft in Zukunft auch für die Server entsprechende Windows-as-a-Services-Modelle einführen will, steht derzeit noch nicht klar, würde aber zur Strategie von Microsoft passen. Das Service-Modell für Server ist aktuelle Microsoft Azure.
Unternehmen, die Windows-Server als Windows-as-a-Service-Modell einsetzen wollen, sollten sich daher die Cloud-Lösung ansehen. Wer auf dieser Basis eine Private-Cloud einführen will, kann die Funktionen von Microsoft Azure über das Azure Pack auch im internen Unternehmen betreiben. Für Windows Server 2016 hat Microsoft hier signifikante Verbesserungen angekündigt und zahlreiche neue Funktionen um Anwendungen besser in Cloudbasierten Servern zur Verfügung zu stellen. Ein Beispiel ist die Integration von Docker-Container in Windows Server 2016. (mje)