Es ist immer wieder erstaunlich, wie vehement der Wiederstand vieler Anwender ist, wenn es darum geht, die vertraute Oberfläche ihres Windows-PCs zu verlassen oder vielleicht nur einige Änderungen in dieser Oberfläche zu akzeptieren. Nun hat Microsoft allerdings mit der Veröffentlichung von Windows 8 nicht nur kleine Veränderungen vorgenommen, sondern mutet den Nutzern eine stark veränderte Oberfläche mit einem neuen Konzept zu.
So kann es dann auch nicht verwundern, dass für Windows 8 eine große Anzahl von Programmen existiert, die die Oberfläche wieder den alten Gewohnheiten der Nutzer anzupassen versuchen. Wir haben uns aber für diesen Bericht vor allen Dingen auf die Werkzeuge konzentriert, die bei der Arbeit mit dem Windows-8-System helfen können. Dabei stellen wir dennoch zwei Werkzeuge vor, die etwas an der Oberfläche von Windows 8 verändern. Die diversen Tools zur Wiederherstellung oder Imitation eines Start-Buttons haben wir dieses Mal bewusst außen vor gelassen.
Fünf unbekannte System-Tools von Windows 8
Jedes Betriebssystem wird bereits vom Hersteller mit Softwarewerkzeugen ausgestattet, die Konfiguration und Verwaltung des Systems erleichtern sollen. Das ist bei Windows 8 nicht anders und so finden sich auch in "den Tiefen der Systemeinstellungen" einige Tools, die zwar teilweise schon unter Windows 7 zur Verfügung standen, trotzdem aber nur wenig bekannt sind:
1. Zuverlässigkeitsüberwachung: Wann passierte was?
Der sogenannte Zuverlässigkeitsverlauf beziehungsweise die Zuverlässigkeitsüberwachung waren schon bei Windows Vista und Windows 7 Bestandteil des Betriebssystems. Unserer Erfahrung nach ist dies kaum einem Anwender und sicher auch nicht allen Administratoren klar gewesen. Unter Windows 8 hat Microsoft dieses nützliche System-Tool ebenfalls wieder implementiert. Welche Vorteile bietet diese Software?
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Das Betriebssystem prüft permanent die Zuverlässigkeit der Anwendungen sowie des Systems und protokolliert die Daten einschließlich entsprechender Fehler.
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Der daraus entstehende Bericht zum Stabilitätsindex zeigt auf einer Skala von 1 bis 10 die Zuverlässigkeit des Systems an.
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Anwender können dabei direkt auf bestimmte Zeiträume (Tage oder Wochen) zugreifen und so beispielsweise feststellen, welche Anwendung immer wieder Probleme verursacht hat.
Diese nützliche Anwendung ist unter Windows 8 am einfachsten mit Hilfe der Suchfunktion zu finden: Entweder Windows-Taste und "Q" für das allgemeine Suchfenster oder Windows-Taste und "W" für das Suchfenster bei den Einstellungen, denn dort ist die Zuverlässigkeitsüberwachung zu finden. Dann nur noch die ersten Buchstaben eingeben und Windows zeigt den richtigen Link. Beim ersten Start dauert es ein Moment, bis ein Ergebnis angezeigt wird, da die Software den Bericht zunächst generieren muss.
- Die Suchfunktion unter Windows 8 hilft:
Wer das System-Tool „Zuverlässigkeitsverlauf“ auf seinem Windows-8-Rechner sucht, sollte auf jedem Fall diese einfache und zuverlässige Methode wählen. - Das Fenster der Zuverlässigkeitsüberwachung nach dem Start:
Der Stabilitätsindex gibt einen ersten Überblick darüber, was zu welchem Zeitpunkt auf dem System passierte und dabei möglicherweise auch die Stabilität von Windows 8 beeinflusste. - Sieht zunächst recht „grimmig“ aus:
Die einzelnen Ereignisse einer Woche werden hier aufgelistet – da es sich um ein reines Testsystem handelt, gibt es eben auch viele sogenannte „kritische Ereignisse“. - Der eingebaute Recorder für den Bildschirm:
Natürlich ist die „Problemaufzeichnung“ nicht mit einem professionellen Aufzeichnungsprogramm vergleichbar, aber gerade bei der Fehlersuche auf einem fremden System kann sie sehr hilfreich sein. - Gezielter Hinweis auf ein Problem oder eine Schwierigkeit:
Während der Aufnahme mit der „Problemaufzeichnung“ kann ein Bildschirmausschnitt markiert und mit einem Kommentar versehen werden. - Wiedergabe der Aufnahme der „Problemaufzeichnung“ im Browser:
Hier kann beispielsweise der Systembetreuer Schritt für Schritt kontrollieren, welche Tätigkeiten der Nutzer ausgeführt hat. - Sicher nicht für den „Proof“ der Drucker geeignet:
Aber mit Hilfe der integrierten Bildschirm-Kalibrierung von Windows 8 lässt sich der Bildschirm grundsätzlich besser einstellen. - Bildschirm-Kalibrierung unter Windows 8
Die eingebaute Bildschirm-Kalibrierung bietet die Möglichkeit, die Einstellung für die ClearType-Darstellung auf dem Schirm zu optimieren beziehungsweise den eigenen Bedürfnissen anzupassen. - DirectX unter Windows 8
Kommt bis zur Version Windows 7 zumeist erst mit dem ersten Spiel, das auf dem Rechner installiert wird, mit ins Betriebssystem: Unter Windows 8 steht DirectX gleich direkt nach der Installation des Betriebssystems bereit. - DirectX unter Windows 8
Das Diagnoseprogramm von DirectX unterscheidet sich auch unter Windows 8 nicht von seinen Vorgängerversionen. - Lassen Sie den Windows-8-PC für sich arbeiten:
Viel zu wenig Anwender setzen die Aufgabenplanung ein, die auch bei dieser Windows-Version zu den System-Tools gehört. - Ein Assistent unterstützt den Anwender:
So kann er relativ schnell und einfach mit Hilfe des Aufgabenplaners unter Windows 8 eigenen automatisch ausgeführte Vorgänge konfigurieren und einsetzen. - Sieht fast aus wie Windows Vista
Mit Hilfe des System-Tools 8GadgetPack können Widgets und Sidebar (mit den Original Widgets) auch unter Windows 8 verwendet werden. - Alle Widgets stehen zur Verfügung:
Die Software 8GadgetPack fügt sich gut in Windows 8 ein und lässt eine Konfiguration der Widgets ebenso zu wie eine rückstandlose Entfernung der Erweiterung vom System. - WinaeroGlass in der Alpha-Version
Auch wenn die Software WinaeroGlass erst in einer Alpha-Version ohne Benutzeroberfläche bereitsteht: Sie hält bereits ihr Versprechen und ermöglicht es auch unter Windows 8 durchsichtige Fensterrahmen (allerdings ohne Schattierungen) zu verwenden. - Free System Utilities
So werden wenig erfahrene Nutzer bei der Installation in die Irre geführt: Die Free System Utilities versuchen durch unklare Aussagen den Benutzer zur Installation zusätzlicher Produkte und Erweiterungen zu verleiten. - Free System Utilities
Es geht weiter: Auch wenn der Anwender den ersten Versuch überstanden hat, versucht die Software Free System Utilities gleich im nächsten Schritt wieder recht unauffällig Browser-Erweiterungen zu installieren. - Free System Utilities
Ist die Software erst einmal installiert, so bietet sie dem Nutzer viele Möglichkeiten: Die Oberfläche der Free System Utilities ist dabei so gehalten, dass die verschiedenen Aufgaben zur Systemverwaltung und –betreuung übersichtlich gegliedert angeboten werden.
2. Eingebauter Recorder: Problem- oder Schrittaufzeichnung
Ein weiteres Tool, das ebenfalls bereits unter Windows 7 zur Verfügung stand, ist die sogenannte Problemaufzeichnung. Damit stellt Microsoft auch unter Windows 8 ein System-Tool bereit, das es ermöglicht, Vorgänge am Bildschirm aufzuzeichnen und später auszuwerten. Auch diese Software lässt sich unter Windows 8 am einfachsten finden, indem Sie in das Suchfeld der Windows-Suche "Schrittaufzeichnung" eingeben. Hier haben die Microsoft-Entwickler wohl bei der Übersetzung eine kleine Inkonsistenz eingebaut: Die Suche findet das Tool nur bei Eingabe von "Schrittaufzeichnung", was der korrekten Übersetzung des englischen Begriffs "Steps Recorder" entspricht. Die Anwendung selbst nennt sich auf der deutschen Version von Windows 8 dann allerdings "Problemaufzeichnung" und bietet folgende Möglichkeiten:
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Nach einem Druck auf dem roten Knopf für "Aufzeichnung starten" werden alle Mausklicks und Bewegungen des Nutzers am Bildschirm aufgezeichnet. Dabei werden Passworte und ähnliche Angaben NICHT mit abgespeichert.
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Nach der Auswahl von "Aufzeichnung beenden" wird die gesamte Aufzeichnung einschließlich entsprechender Screenshots in einer ZIP-Datei abgelegt. In dieser befindet sich eine Datei mit der Endung .mht (eine MHTML-Datei - MIME Encapsulation of Aggregate HTML Documents) in der die einzelnen Schritte des Nutzers jeweils mit Zeitstempel abgelegt sind.
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Während der Aufzeichnung können zudem Bildschirmausschnitte markiert und mit zusätzlichen Kommentaren versehen werden.
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Die Aufzeichnung kann direkt aus der Anwendung heraus per E-Mail weitergeleitet werden.
Microsoft sieht dieses Tool hauptsächlich als unterstützendes Werkzeug für die Fehlersuche, so kann ein Systembetreuer die einzelnen Schritte des Nutzers protokollieren und nachvollziehen. Die Software ist sicher kein Ersatz für professionelle Screen-Recorder wie Camtasia, wer aber nur schnell ein paar Erklärungen für andere Anwender bereitstellen will, wird es als sehr brauchbar und nützlich empfinden.