IDC: Windows 7 startet besser als XP
Trotz des Erfolgs von XP rechnen auch die Marktforscher von IDC mit einem guten Windows-7-Start. In drei Jahren würden weltweit zirka 59 Prozent aller ausgelieferten Firmenrechner unter dem neuen Betriebssystem laufen. Das wäre doppelt so schnell als bei Windows XP. Unter dem Erfolg von Windows 7 wird IDC zufolge in erster Linie Vista leiden. "In vielen Firmen gibt es Bedarf umzusteigen", sagt IDC-Consulting-Direktorin Lynn Thorenz. Zwar werde die Plattformfrage nicht von heute auf morgen beantwortet, zumal die Migration und das Testen der Applikationslandschaft genau geplant sein wollten. "Mittel- und langfristig führt jedoch kein Weg an Windows 7 vorbei."
Die Marktforscher von Gartner sind etwas vorsichtiger. Unternehmen hätten keinen Grund, schnell auf das neue Windows-System umzusteigen, meint Analystin Annette Jump. Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit achteten die Verantwortlichen in den Unternehmen besonders stark auf die Kosten. Gerade wenn die IT-Budgets gekürzt würden, sei davon auszugehen, dass auch Projekte rund um den Umstieg auf Windows 7 erst einmal hintenangestellt würden. Da Firmen in aller Regel etwa zwölf bis 18 Monate für einen Windows-Umstieg benötigten, rechnet Jump frühestens im ersten Halbjahr 2011 mit einer nennenswerten Verbreitung des neuen Microsoft-Systems. Dazu komme, dass Windows XP mit Service Pack 2 sowie Service Pack 3, das Anfang Juli 2010 erwartet wird, von Microsoft im Rahmen des Extended Support noch bis zum 8. April 2014 unterstützt werde. Darüber hinaus räumt Microsoft auch im Zusammenhang mit Windows 7 Downgrade-Rechte ein. Bis 18 Monate nach dem Start von Windows 7 beziehungsweise bis zum Erscheinen des ersten Service Pack könnten PC-Hersteller ihre Rechner mit XP-Option ausliefern. Damit könnten bis zum 22. April 2011 PCs mit dieser Windows-Version zu haben sein. Die Unternehmen hätten daher noch Zeit, ihre Migration vorzubereiten, lautet das Fazit vieler Analysten.
Zu lange dürften sich die IT-Verantwortlichen indes nicht warten, warnen die Analysten von Forrester Research. Schließlich gehe es nicht nur um die Migration des Betriebssystems. Darüber hinaus müssten die IT-Verantwortlichen auch den Umbau ihrer Applikationslandschaft planen, und das sei nicht trivial. Zwar bemühten sich Applikationshersteller, ihre Upgrade-Zyklen mit denen Microsofts zu synchronisieren, doch dies gelinge längst nicht immer. Manche Anbieter kündigten frühzeitig den Support für ältere Betriebssystem-Varianten, andere hinkten mit der Unterstützung neuerer Versionen hinterher. Diese zeitlichen Verwerfungen machten, gerade wenn man viele unterschiedliche Anwendungen betreibe, eine exakte Planung nötig.
Hoffnungsträger Windows 7
Microsoft braucht den wirtschaftlichen Erfolg mit Windows 7. Zuletzt waren die Geschäfte massiv eingebrochen:
Im Abschlussquartal des Geschäftsjahres 2009 fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar, der Gewinn brach um 30 Prozent auf 3,0 Milliarden Dollar ein.
Besonders schlimm erwischte es die Windows-Sparte. Hier rutschten die Einnahmen um 29 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar ab, der operative Gewinn ging um 33 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Dollar zurück.