Die große IG-Metall-Gehaltsstudie 2017

Wer verdient wie viel in der IT-Branche

10.08.2017
Von  und
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Praktikant
Softwarespezialisten sind stark gefragt. Das schlägt sich auch in den Gehältern der IT-Fachkräfte nieder, die erneut stiegen. Das ergab die 19. Gehaltsstudie der Gewerkschaft IG Metall.
  • Marketing Spezialisten und Leiter im Bildungswesen konnten sich mit zehn Prozent über die höchste Gehaltssteigerung gegenüber dem Vorjahr freuen
  • Vertriebsleiter gehören trotz eines Einkommensrückgangs von rund vier Prozent zu den Spitzenreitern bei den Einkommen

Mit einer guten Nachricht für IT-Profis wartet die aktuelle Gehaltsstudie der IG Metall auf. Zum 19. Mal untersuchte die Gewerkschaft die Gehälter der Branche, die Analyse von über 39.0000 Entgeltdaten aus 152 Unternehmen ergab ein durchschnittliches Gehaltsplus von 2,3 Prozent. Insbesondere die Einstiegsgehälter in den ITK-Unternehmen sind um 2,6 Prozent gestiegen.

Für Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, besteht einer der größten Herausforderungen darin, "das Wissen und Können der Beschäftigten auf dem neuesten technologischen Stand zu halten. Bildung und Qualifizierung müssen deshalb zum Leitmotiv der digitalen Arbeitsgesellschaft werden. Dafür brauchen wir aber innovative Arbeitsmodelle, die den Beschäftigten mehr Zeit und Raum für Bildung und Qualifizierung lassen."

Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall: "Bildung und Qualifizierung müssen deshalb zum Leitmotiv der digitalen Arbeitsgesellschaft werden."
Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall: "Bildung und Qualifizierung müssen deshalb zum Leitmotiv der digitalen Arbeitsgesellschaft werden."
Foto: IG Metall

Da in den Firmen keine einheitlichen Arbeitszeitregelungen bestehen, hat die IG Metall die 35-Stunden-Woche als Bezugsgröße für die Durchschnittsgehälter genommen. "Wer aber 40 Stunden in der Woche arbeitet, muss 14,3 Prozent zu den Werten dazurechnen", gibt Benner eine Lesehilfe zur Studie.

Lukrative Perspektiven in Marketing und Vertrieb

Schon die Einstiegsgehälter heben sich in Marketing und Vertrieb von anderen IT-Funktionen ab. Von Anfang an sind hier die variablen Gehaltsbestandteile höher als etwa bei Softwareentwicklern oder Beratern, entsprechend überdurchschnittlich ist auch das Einstiegsgehalt mit 53.400 Euro ( Junior Marketing Spezialist) oder 54.300 Euro (Junior Vetriebsbeauftragter). Zum Vergleich: Softwareentwickler starten laut IG-Metall-Studie mit 44.000 Euro im Jahr, Harwareentwickler mit 47.120 Euro und Junior Berater mit 45.300 Euro.

Im Consulting bringt aber jede Karrierestufe ein Plus von 10.000 Euro und mehr. So bekommt der Berater schon 56.800 Euro, der Senior Berater 71.640 Euro, der Chefberater 80.600 Euro. Der Leiter der Beratung ist dann bei 102.000 Euro angekommen. Eine Gehaltsregion, in der er sich nur noch in Gesellschaft der Leiter von Rechenzentren, Softwareentwicklung oder Marketing befindet. Andere Führungskräfte wie Leiter des Kundendienstes oder von Call Center verdienen weniger. Einzig der Vertriebsleiter bekommt mit 112.000 Euro im Jahr noch mehr.

Unter den IT-Fachkräften sind vor allem die Projektmanager, die je nach Berufserfahrung und Verantwortung von 54.000 Euro bis 88.000 Euro im Jahr verdienen, sehr gut bezahlt. Aber auch Systemingenieure im Rechenzentrum (ab 59.000 Euro) oder Teamleiter im Rechenzentrum (82.500 Euro) werden überdurchschnittlich entlohnt. Bescheidener nehmen sich dagegen die Gehaltsperspektiven im Call Center aus. Hier bekommt der Junior Teamleiter 32.000 Euro, ein Gruppenleiter mit langjähriger Erfahrung 57.400 Euro.

Wer verdient wie viel?

Diese Frage versucht die Gewerkschaft IG Metall in ihrer 16. Entgeltstudie zu beantworten. Dafür hat sie insgesamt 39.061 Daten aus 152 Unternehmen untersucht. Die ermittelten Gehälter beziehen sich auf die 35-Stunden-Woche. Zur Umrechnung auf eine 40-Stundenwoche müssen die Werte um 14,3 Prozent erhöht werden. Die Studie kann online über www.bund-verlag.de bestellt werden und ist auch als E-Book erhältlich.

Zum Vergleich finden Sie auf der Folgeseite die IG-Metall-Studie von 2016 ...